Russland will Leopard 2 zerstört haben: Doch Ziel entpuppt sich als Ukraine-Traktor
Der russischen Propaganda von Wladimir Putin unterläuft ein peinlicher Fehler. Statt eines Leopard-2-Panzers schießt ein Hubschrauber einen Traktor ab. Was nicht erkannt wird.
Saporischschja – Sind sie schlicht zu verwundbar? Im Ukraine-Krieg fällt zumindest auf: Die Verluste unter den Panzern sind enorm. Sowohl für Moskau als auch für Kiew.
Leopard-2-Panzer im Ukraine-Krieg: Russlands Blogger zeigen angeblichen Abschuss
Jüngste Beispiele: Die russischen Invasionstruppen schalteten wohl einen Brückenlegepanzer Biber bei Woltschansk an der Charkiw-Front aus. Währenddessen verloren die Russen nicht nur einen speziellen T-72B3M-Panzer. Das ukrainische Verteidigungsministerium postete ferner das Video eines gesprengten Turms eines weiteren mutmaßlich russischen Panzers vom Typ T-72.
Geradezu peinlich: Russische Militär-Blogger teilten nun in den Sozialen Medien ein Video, das den angeblichen Abschuss eines Leopard-2-Panzers zeigen soll.
Propaganda im Ukraine-Krieg: Russen können Leopard-Abschuss nicht belegen
Doch: Ukrainische Blogger entkräfteten diese Behauptung und wiesen ziemlich schlüssig nach, dass es sich bei dem Abschuss im Ukraine-Krieg wohl vielmehr um einen landwirtschaftlichen Traktor auf einem Feld handelte. Angeblich kam bei dem Angriff ein Kampfhubschrauber Kamow Ka-52 „Alligator“ zum Einsatz. Wo und wann sich die Attacke zutrug, lässt sich nicht unabhängig verifizieren.
Da die Landwirtschaft insbesondere in der Südukraine trotz des Ukraine-Krieges weiterarbeitet, um die Wirtschaft mit ihren Exporten am Laufen zu halten, könnte das gezeigte Video aus einer Bordkamera von der Frontlinie in der Oblast Saporischschja stammen. Der oft zitierte X-Account „Special Kherson Cat“ mutmaßte, dass es sich bei dem attackierten Gefährt um einen Traktor des Typs John Deere 4830 gehandelt haben könnte, den unter anderem der Kanal „Pna Hoboctn“ aus Russland fälschlicherweise für einen „Leo“ hielt.
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Verluste für die Ukraine: Russlands Ka-52-Helikopter wird Panzern gefährlich
Noch ein Indiz für die Örtlichkeit: Bei der letztlich gescheiterten ukrainischen Gegenoffensive im Frühsommer 2023 hatten die russischen Ka-52-Helikopter den ukrainischen Panzertruppen mit ihren Luft-Boden-Raketen gerade hier schwere Verluste im Ukraine-Krieg zugefügt. Weil sie sich unter anderem mit ihren damals neu gelieferten Leoparden gegen Angriffe aus der Luft schlicht nicht verteidigen konnten.
Laut der Open-Source-Intelligence-Website Oryx, die militärische Verluste im Ukraine-Krieg anhand von Fotos und Kartenmaterial dokumentiert, hatten die ukrainischen Streitkräfte bis zum 20. April 2024 insgesamt 796 Panzer eingebüßt – darunter waren demnach 30 „Leos“ aus deutscher Produktion. Schätzungen zufolge bekam Kiew knapp 140 Panzer aus dem Westen. Darunter befanden sich anhand öffentlich bekannter Lieferungen mindestens 75 Leopard 2.

Verluste im Ukraine-Krieg: Putin und Russland verloren mehr als 3000 Panzer
Laut Liste der militärischen Unterstützungsleistungen der Ampel-Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP, hat Deutschland der ukrainischen Armee zudem mittlerweile (Stand 7. Juni) 40 ältere Kampfpanzer Leopard 1 A5 ausgehändigt. Wie Oryx ebenfalls am 7. Juni auflistete, stiegen die ukrainischen Panzer-Verluste bis jenen Freitag auf 839 Panzer, die entweder zerstört, schwer beschädigt oder durch russische Soldaten erbeutet wurden.
Putin hatte zum selben Zeitpunkt für seinen Imperialismus den Informationen zufolge neben Hunderttausenden getöteter oder verwundeter Soldaten in der Ukraine dokumentiert mindestens 3093 Kampfpanzer geopfert. Die Verluste unter den Schützenpanzern sind in dieser Zahl noch gar nicht eingerechnet. (pm)