Den Standort Tegernsee voranbringen: Umfrage geplant
Wie kann der Standort Tegernsee für Einzelhändler und Unternehmen attraktiver gemacht werden? Dazu findet demnächst eine Befragung aller in Tegernsee ansässigen Firmen, Gewerbebetriebe und Selbstständigen statt.
Tegernsee – Das Kommunalunternehmen Regionalentwicklung Oberland (REO), hervorgegangen aus der Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) und der Standortmarketing Gesellschaft (SME), hat sich zum Ziel gesetzt, den Landkreis Miesbach als attraktiven Standort für Einheimische, Unternehmen und Gäste zu erhalten und nachhaltig weiterzuentwickeln. Multidisziplinäre und vernetzte Zusammenarbeit und die Umsetzung von Projekten und Dienstleistungen stehen dabei ganz oben auf der Agenda. Eines der Projekte soll nun eine Standortbefragung aller in Tegernsee ansässigen Firmen, Gewerbebetriebe und Selbstständigen durchzuführen.
Im Stadtrat stellte Projektmanager Florian Brunner jetzt das Vorhaben vor. Brunner wies darauf hin, dass auch in Gmund und Otterfing eine Unternehmensbefragung durch die REO durchgeführt worden sei, „mit sehr hoher Beteiligungsquote etwa in Gmund von 25 Prozent“, so Brunner.
Digitale Befragung läuft vier Wochen
Geplant ist demnach eine digitale Befragung, die etwa vier Wochen laufen soll. Die Stadt solle sich als neutrale Instanz beteiligen, was die Relevanz erhöhen werde, so Brunner. Konkret solle sie den postalischen Versand mit der Einladung zur Beteiligung durch einen Link übernehmen.
Laut REO sollen Themenfelder bearbeitet werden, in denen Handlungsbedarf besteht, um als Standort zur Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben attraktiver zu werden. So sollen in den Kategorien Infrastruktur, Arbeitsmarkt und Fachkräfte, Standortkosten, Unternehmensumfeld, Marktpotenzial, Standortattraktivität, Wirtschaftsfreundlichkeit und Verwaltung sowie individuelle Einschätzung bezüglich der Herausforderungen für die Zukunft Infos eingeholt werden.
Ergebnisse werden öffentlich vorgestellt
Beim Thema Infrastruktur will die REO zum Beispiel wissen, wie zufrieden die Befragten in Sachen Straßennetz, überregionale Verkehrsanbindung sowohl an Straßen als auch an Schienen, in Sachen Breitbandversorgung oder Verfügbarkeit von Gewerbeimmobilien und Flächen sind. Abhängig von der Qualität der Rückantworten würden sich dann Handlungsfelder ergeben, sagte Brunner, der die Befragung auch als Kommunikationstool für die Unternehmerschaft sieht und auf eine Unterstützung des Gewerbevereins „Tegernseer Geschäftsleute“ zählt. Die Ergebnisse sollen in jedem Fall öffentlich vorgestellt werden, kündigte Brunner an, entweder in Form eines Workshops, bei einer Veranstaltung oder im Stadtrat.
„Sollten Ergebnisse gegenchecken“
Am Ratstisch stieß das Projekt auf offene Ohren. Nicht nur Carolin Machl (CSU) fand die Befragung gut, Fraktionskollege Rudolf Gritsch gestand, dass er ein „absoluter Freund“ von Befragungen sei. Vize-Bürgermeister Michael Bourjau (FWG) regte jedoch an, dass den Befragten auch die Möglichkeit gegeben werden solle, sich zu Dingen zu äußern, die Geschäftsleute selbst besser machen könnten. „Wir sollten die Ergebnisse gegenchecken mit einer Befragung der Kunden“, schlug Thomas Mandl (SPD) überdies vor. „Es könnte sich nämlich herausstellen, dass an den Bürgern vorbeiagiert wird“, so Mandl.
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Weil für die Umfrage der Stadt zunächst keine Kosten entstehen, gab es keinen Grund, der Befragung nicht zuzustimmen. Ein konkreter Start für die Befragung wurde bei der Sitzung nicht genannt. Auf Nachfrage rechnet Florian Brunner mit einem „zeitnahen Termin“ im Mai oder Juni.