Aufruhr über US-Flug nach Russland: Maschine in Moskau angekommen
Unmittelbar vor der Sicherheitskonferenz in München scheint ein Flugzeug aus Washington in Moskau eingetroffen zu sein. Nimmt der Friedensplan von Donald Trump Form an?
Moskau/Washington D.C. – Könnte es sein, dass Steve Witkoff, Nahost-Sondergesandter der US-Regierung und enger Vertrauter von Donald Trump am Dienstag (11. Februar) in Moskau gelandet ist? Grund für die Spekulationen lieferte ein amerikanisches Flugzeug im russischen Luftraum. Wie die Bild-Zeitung berichtet, wurde auf der Luftfahrtplattform Flightradar24 am Dienstagmorgen eine Gulfstream G650ER im Landeanflug auf den Internationalen Flughafen Moskau-Wnukowo beobachtet.
Gestartet war die Maschine auf dem Washingtoner Dulles International Airport. Aufgefallen waren die Vorgänge, weil aktuell eigentlich keine US-Zivilmaschinen den russischen Luftraum überfliegen dürfen. Der Grund: ein Verbot Moskaus. Laut der Bild-Zeitung spricht deswegen alles für eine Sondergenehmigung.
Den Hinweis auf Witkoff gab der Flugzeug-Typ. Im Netz spekulierten X-User, dass die Witkoff Group, das Immobilienunternehmen des Diplomaten, ebenfalls das Modell Gulfstream G650ER nutzt. Die Spekulationen sind bisher nicht bestätigt.
Auf Münchener Sicherheitskonferenz: Trumps Friedensplan zum Ende des Ukraine-Kriegs wird diskutiert
Nach der Machtübernahme Trumps könnten die Vorgänge in Moskau auf mögliche Gespräche zwischen Russland und den USA zur Beendigung des Ukraine-Kriegs hinweisen. Mit Blick auf die Münchner Sicherheitskonferenz (MSK), die am 14. Februar beginnt, soll erstmals der lang erwartete Friedensplan von Trump zur Beendigung des Ukraine-Kriegs mit westlichen Partnern diskutiert werden. Trump dringt zwar auf ein rasches Ende des Krieges, aber einen konkreten Friedensplan hat der US-Präsident bisher nicht vorgelegt.
Hintergrund: Im Wahlkampf hatte Trump versprochen, den Ukraine-Krieg binnen „24 Stunden“ zu beenden, inzwischen nennt er „sechs Monate“ als Zeithorizont. Er äußerte sich wiederholt ablehnend über die Milliardenhilfen der USA für die Ukraine. Die Politik in der Ukraine befürchtet, dass es bei einer Beendigung des Kriegs zu Zugeständnissen an Moskau gezwungen sein könnte.
Erst am 9. Februar hatte Trump mit Aussagen zu einem Telefonat mit Wladimir Putin Spekulationen ausgelöst. Die New York Post zitierte Trump mit der Aussage, er habe mit Putin ein Telefonat über die Beendigung des Ukraine-Kriegs geführt – und Putin habe darin gesagt, er wolle, dass die „Menschen aufhören zu sterben“. Der Kreml wollte die Angaben bisher weder bestätigen noch dementieren.
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Selenskyj empfängt hochrangige US-Delegation: Gespräche und Treffen mit Trumps-Team geplant
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet derweil noch in der laufenden Woche die Ankunft einer hochrangigen US-Delegation. „In dieser Woche werden einige Leute aus dem Team von Präsident (Donald) Trump, ernstzunehmende, bei uns in der Ukraine sein, und es wird getrennte Treffen mit meinem Team, Gespräche, Arbeit geben“, sagte der Staatschef nach einem Treffen mit der Präsidentin der Europäischen Investitionsbank, Nadia Calviño, in Kiew. Berichtet der ukrainische öffentlich-rechtliche Rundfunk. Wer zu dieser Delegation gehören wird, sagte er nicht.
Unbestätigten Medienberichten zufolge will der von Trump eingesetzt Ukraine-Unterhändler, Keith Kellog, erst kommende Woche in die Ukraine reisen. Zur MSK wird US-Vizepräsident J.D. Vance erwartet. Am Rande der Konferenz soll dieser auch mit Selenskyj zusammentreffen, wie ein Sprecher des ukrainischen Staatschefs der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Ende des Ukraine-Kriegs: Chef der MSK Heusgen hoffnungsvoll beim Vorankommen der Friedensgespräche
Wenige Tage vor Beginn der MSK hat deren Vorsitzender Christoph Heusgen sich hoffnungsvoll gezeigt, dass es bei dem Treffen Fortschritte in Richtung einer Friedensvereinbarung im Ukraine-Krieg geben wird. Er sei sich „sicher“, dass die Konferenz dafür genutzt werde, um bei den „Konturen“ eines Friedensplans für die Ukraine voranzukommen, sagte Heusgen.

Heusgen bezeichnete die Anwesenheit des US-Ukraine-Gesandten Kellogg bei der Konferenz als „Indiz“ dafür, dass es in München Fortschritte in Bezug auf den Ukraine-Krieg geben werde. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus ukrainischen Präsidentschaftskreisen erfuhr, wird Kellogg am 20. Februar in die Ukraine reisen. Der Ukraine-Krieg hat am 24. Februar 2022 begonnen. (afp/bg/dpa)