Heimlicher Energie-Deal zwischen Putin und Trump bahnt sich an
In Alaska sprach man hinter verschlossener Tür angeblich über Energiefragen. Gerüchte um einen baldigen Rohstoffdeal machen die Runde.
Anchorage/Moskau – Russland und die USA haben im Rahmen der Ukraine-Gespräche laut einem Medienbericht über mögliche Energieabkommen verhandelt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf fünf mit den Gesprächen vertraute, namentlich nicht genannte Quellen.
Inhalt der Gespräche soll unter anderem eine mögliche Rückkehr des US-amerikanischen Mineralölkonzerns ExxonMobil zum Öl- und Gasprojekt Sachalin I in Ostrussland gewesen sein. Zudem soll es um den Verkauf US-amerikanischer Ausrüstung für russische Flüssigerdgasprojekte, darunter das Großprojekt Arctic LNG 2, gegangen sein.
Heimlicher Deal zwischen Trump und Putin? Seit Anfang August laufen die Verhandlungen
Erste Gespräche fanden dem Bericht zufolge bereits während eines Besuchs des Sonderbeauftragte der USA, Steve Witkoff, Anfang August in Moskau statt. Dabei soll er sich auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgetauscht haben. Und auch beim Treffen von Putin und US-Präsident Donald Trump in Anchorage am 15. August soll es neben Gesprächen über den Ukraine-Krieg und mögliche Friedensverhandlungen im Hintergrund Gespräche über Energiefragen gegeben haben, berichtet Reuters.
Eine der Quellen sagte der Nachrichtenagentur: „Das Weiße Haus wollte nach dem Gipfeltreffen in Alaska unbedingt eine Schlagzeile produzieren und einen großen Investitionsdeal verkünden.“ Das hätte Trump das Gefühl gegeben, „etwas erreicht zu haben“. Offizielle Statements des Weißen Hauses oder vonseiten des Kreml gibt es nicht, auch ExxonMobil schweigt bislang zur Berichterstattung.
Energie-Deal zwischen Putin und Trump: Projekt Sachalin I im Fokus
Kurz nach der russischen Invasion auf die gesamte Ukraine im Februar 2022 zog sich der Mineralölkonzern vom Projekt Sachalin I zurück und gab seine Rolle als Betreiber sowie die 30 Prozent der Anteile ab. Das Projekt wurde daraufhin an ein staatlich kontrolliertes russisches Unternehmen übergeben.
Wie die ukrainische Zeitung Kyiv Post berichtet, hat Putin allerdings am 15. August, also genau dem Tag, an dem der sich mit Trump traf, ein Dekret unterzeichnet, das die Beschränkungen für die Beteiligung ausländischer Unternehmen an Sachalin I lockert.
Und auch das Großprojekt Arctic LNG 2 stand schon im Fokus der russisch-us-amerikanischen Beziehungen. Im November 2023 sanktionierten die USA das Projekt unter Berufung auf dessen strategische Bedeutung für die Energieeinnahmen Moskaus. Seit dem vergangenen Jahr soll Betreiber Novatek mit Lobbyisten in Washington daran arbeiten, eine Rücknahme der Sanktionen zu erreichen. Dabei sollte wohl auch eine mögliche Zusammenarbeit mit US-Firmen geprüft werden. (fmü)