Pläne für Batteriespeicher-Anlage auf freiem Feld bei Weilheim
Einen Batteriespeicher von größerem Ausmaß möchte ein Gräfelfinger Unternehmen auf einem Feld zwischen Weilheim und Deutenhausen errichten. Die Idee findet auch Weilheims Bauausschuss gut und wichtig – nicht aber den anvisierten Standort.
Es geht um Anlagen, wie sie im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energien wie Windkraft oder Photovoltaik wohl unvermeidlich sind: Um den produzierten Strom in Zeiten der Überproduktion speichern und ihn für Zeiten einer Unterproduktion (etwa nachts) im Netz zur Verfügung stellen zu können, werde man „künftig auch entsprechende Batteriespeichersysteme benötigen“, hieß es diese Woche im Bauausschuss des Stadtrates.
Fürs erste geht es um rund 7500 Quadratmeter
Genau eine solche Anlage möchte die in Gräfelfing ansässige enerpeak GmbH auf Weilheimer Flur errichten, deshalb wurde das Ganze Thema im Rathaus. Im Visier hat die Firma dafür eine landwirtschaftliche Fläche auf dem Deutenhausener Feld – zwischen dem Stadtwerke-Sitz und dem kleinen Grillplatz am Weg in Verlängerung des Zotzenmühlwegs. Das zur Pachtung anvisierte Areal hat eine Fläche von rund drei Hektar. Beginnen würde das Unternehmen mit einer Teilfläche von ca. 7500 Quadratmetern. Dafür gibt es laut vorgelegtem Entwurf zwei Möglichkeiten, jeweils mit Erweiterungsoption: im südlichen Bereich des Feldes, direkt hinter dem Stadtwerke-Gelände; oder im nördlichen Bereich, nahe dem Grillplatz.
CSU-Stadtrat: „Das widerspricht allen Planungen zur Ortsentwicklung“
Das Vorhaben „Batteriespeicher“ kam im Bauausschuss durchaus gut an. Man brauche solche Anlagen für die Energiewende, hieß es unisono. Denn es hapere aktuell weniger an der Produktion erneuerbarer Energien, als vielmehr an der Speicherung. Den geplanten Standort hielten jedoch die meisten Mitglieder für falsch. Die Felder zwischen Weilheim und Deutenhausen würden immer mehr „mit irgendwelchen Industrieflächen zugepflastert“, monierte Klaus Gast (CSU), der Ortsreferent für Marnbach-Deutenhausen. Das widerspreche „allen Planungen zur Ortsentwicklung“, zudem handle es sich hier um „wertvollstes Ackerland“.
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Stadt will prinzipiell eine solche Anlage – aber an einem anderen Standort
Auch Rupert Pentenrieder (BfW), dem Landwirtschaftsreferenten des Stadtrates, ist dieser Standort „zu weit draußen“. Besser wäre der Speicher direkt am weiter westlich geplanten Solarfeld der Stadtwerke situiert. Dafür müsste der Investor zwar erst Eigentumsverhandlungen führen. „Aber bei den Konditionen, die die wohl bieten, wird sich keiner querstellen“, so Pentenrieder. Horst Martin (SPD) brachte den Bereich zwischen Stadtwerke und Umspannwerk ins Gespräch, der „im Flächennutzungsplan eh schon als Gewerbefläche vorgesehen“ sei.
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Dagegen hat Luise Nowak (Grüne) „kein Problem“ mit dem vom Investor geplanten Areal, zumal man die Anlage gut eingrünen könne. Nowak und Marion Lunz-Schmieder (CSU) stimmten für die vorgelegte Bauanfrage; die Ausschuss-Mehrheit lehnte diese jedoch ab. Man wolle prinzipiell eine solche Anlage, hieß es einmütig, aber an einem anderen Standort.
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