Nach plötzlichem Wintereinbruch: Dramatische Heli-Rettung für eingeschneite Schafe

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Insgesamt elf Schafe wurden von Mitgliedern der Weidegenossenschaft Eschenlohe per Hubschrauber von der Weilheimer Hütte evakuiert. © Dominik Reindl

Der unerwartet heftige Wintereinbruch in den Bergen hat auch die Gegend um die Weilheimer Hütte im Estergebirge in eine Schneelandschaft verwandelt. Wegen mehr als einem Meter Neuschnee mussten Schafe per Heli ausgeflogen werden.

Weilheim – Seit zwei Jahren führt Dominik Reindl die 1946 Meter hoch gelegene Weilheimer Hütte im Estergebirge oberhalb von Eschenlohe, und Schnee im September hat er in dieser Zeit schon erlebt. „Da war die Terrasse mal angezuckert“, sagt er. Doch seit vergangenem Wochenende sieht die Hütte aus wie im tiefsten Winter: „Es sind geschätzt eineinhalb Meter Schnee gefallen. Mit Verwehungen geht der bis zum 1. Stock“, sagt Reindl.

Für ihn selbst ist das kein großes Problem, er harrt zusammen mit seiner Freundin Antonia Barth auf der Hütte aus. Doch für die Schafe, die dort oben ihre Weidegründe haben, war der Wintereinbruch fatal. „Die Tiere steckten einfach im Schnee fest und kamen nicht mehr weiter“, sagt Reindl.

Mitglieder der Weidegenossenschaft Eschenlohe hatten am Sonntag sogar einen Hubschrauber organisiert, um die Tiere zu evakuieren. „Die haben insgesamt elf Schafe nahe der Hütte zusammengetrieben und dann mit Netzen in zwei Flügen bis zur Esterbergalm transportiert, wo sie aufgepäppelt wurden“, sagt Reindl. Das sei richtig teuer gewesen, doch die Weidegenossenschaft habe nicht gezögert, diese Kosten auf sich zu nehmen. „Da geht der Tierschutz vor.“

Tiefster Winter mitten im September herrscht derzeit auf der Weilheimer Hütte.
Tiefster Winter mitten im September herrscht derzeit auf der Weilheimer Hütte. © Dominik Reindl

Leider seien nicht alle Tiere gefunden worden, acht werden noch vermisst. Deshalb hatten Reindl und Barth seit Sonntag auch Gesellschaft von zwei Feuerwehrmännern aus Partenkirchen, Benedikt Schmid und Johannes Simon: „Die haben drei Tage lang versucht, mit Drohnen die vermissten Schafe zu orten – leider vergeblich“, sagt Reindl. Deshalb musste die Suche am Mittwoch auch abgebrochen werden.

Ansonsten sind derzeit keine Besucher auf der beliebten Hütte gewesen – und Reindl rät auch allen ab, bei den Schneemengen hochzukommen: „Überall gehen hier kleine Lawinen ab. Am Dienstag hat es draufgeregnet, am Mittwoch die Sonne gescheint“, sagt Reindl. Auch die Materialseilbahn sei derzeit kaum nutzbar, weil auf der Zufahrt dorthin fünf Bäume umgestürzt seien, die erst weggeräumt werden müssten.

Vor der Weilheimer Hütte hat es mehr als einen Meter Schnee: Dominik Reindl und seine Freundin Antonia Barth.
Vor der Weilheimer Hütte: Dominik Reindl und seine Freundin Antonia Barth. © Dominik Reindl

Reindl hoffe, dass es am Wochenende wieder besser ausschaut und vielleicht wieder Besucher oder Übernachtungsgäste kommen können. „Bitte dafür auf die Homepage schauen oder anrufen“, so Reindl.

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