Volles Haus beim Integrationsgipfel in Geretsried
Es braucht mehr Helfer und Dolmetscher: Das ist das Ergebnis des 21. Integrationsforums, das kürzlich in Geretsried stattfand.
Geretsried – Beim letzten, dem 21. Integrationsforum, das der Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit (TVJA) am Donnerstagabend in der Mensa der Karl-Lederer-Schule organisierte, ging es am Ende noch einmal um den Anfang. Was erleichtert Geflüchteten und Helfern die Ankunft? Wie sieht gelebte Willkommenskultur aus? Mit diesen Fragen befassten sich die Teilnehmer in kleinen Gruppen.
Dank an die Koordinationsstelle Integration aktiv
Rudi Mühlhans, Geschäftsführer des Trägervereins, freute sich, so viele Haupt- und Ehrenamtliche sowie zahlreiche Menschen aus der Ukraine und anderen Ländern begrüßen zu können: „Das ist zum Schluss noch mal eine gute Mischung von Verantwortlichen und Betroffenen“. Der TVJA hat den Bereich „Integration aktiv“ (IAG) wie berichtet Ende 2023 an die Stadt zurückgegeben, weil diese dem Verein nicht die beantragte Personalaufstockung bewilligte und stattdessen lieber selber (wieder) eine Stelle im Rathaus einrichten möchte. Bürgermeister Michael Müller bedankte sich bei IAG – aktuell unter der Leitung von Franziska Walter und Adriana Haug – für die vergangenen zwölf Jahre. Im Rathaus bereite man gerade alles für den Fachbereich Asyl vor, sagte er. Als 2015 so viele Asylbewerber kamen, hatte Suzan Jarrar ihn geleitet. Er war dann wieder aufgelöst worden.
Mehr Geflüchtete als 2015
Im Moment kommen noch mehr Menschen an als 2015. „Es geht um die schiere Unterbringung“, so der Bürgermeister. Er zollte dem Landratsamt größten Respekt, weil es die Geflüchteten gegen immer größeren Widerstand einiger Kommunen verteilen müsse. Müller: „Ich habe auch keine Antwort auf die Frage, wie es weitergehen soll. Aber das heißt nicht, dass wir nicht nach Antworten suchen sollten.“

Um die „schiere Unterbringung“ geht es Integration Aktiv und den vielen Helfern eben nicht. Sie wollen, dass sich die neu Angekommenen von Anfang an wohl fühlen und zurechtfinden in Geretsried. Franziska Walter sagte, es gebe zwar Broschüren und Apps („Ankommen“, „Integreat“) in mehreren Sprachen, doch oft sei die persönliche Unterstützung bei Behördengängen, Arztbesuchen, in Kindergarten und Schule wichtig. Walter und Haug berichteten, sie hätten im Januar und Februar eine Umfrage unter Geflüchteten durchgeführt, die dies bestätigte: „Das Ergebnis war, dass es mehr Helfer und mehr Dolmetscher braucht.“ Rudi Mühlhans ergänzte, er freue sich über jeden Menschen, der hier gut ankomme. Wer sich einfüge, Arbeit und Anschluss finde, nutze der Gesellschaft, nicht zuletzt, weil er in die Rentenkasse einzahle.
Verbesserungsbedarf bei Anerkennungsverfahren
Verbesserungsbedarf sehen die Workshop-Teilnehmer bei den Anerkennungsverfahren, die ihrer Ansicht nach zu lange dauern, bei den sogenannten Brückenklassen für Geflüchtete, in denen zu viele Schüler säßen, die erst nach zwei Jahren in Regelklassen wechseln dürften, und in der Enge der Sammelunterkünfte, die keine Privatsphäre erlaube. Eine dezentrale Unterbringung war ein viel geäußerter Wunsch – sowohl von Helfern als auch von Bewohnern. Die Ehrenamtlichen regten Schulungen an, damit sie gezielter helfen können. Der Stadt Geretsried wünschte Rudi Mühlhans „viel Erfolg bei der Herkulesaufgabe Integration“.
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