65 Jahre Liebesglück: Theres und Theodor Sturms Geheimnis einer langen Ehe
Theres und Theodor Sturm sind seit 65 Jahren unzertrennlich. Eine Liebesgeschichte, die in der Schule begann.
Geretsried – Im Partnerlook – mit schwarzer Hose und blau gestreiftem Hemd – öffnet das Ehepaar die Tür, als der Bürgermeister mit Blumen und Urkunde davor steht. Michael Müller gratuliert Theres und Theodor Sturm zur Eisernen Hochzeit, also zum 65-jährigen Ehejubiläum.
Beim Tanzen sprang der Funke über
Das Jubelpaar, beide 1938 geboren, lernte sich mit 17 in ihrem Heimatort Rötz in der Oberpfalz kennen. „In der Schule konnte ich ihn erst nicht leiden“, sagt Theres und lacht. Beim Tanzen sprang der Funke dann eines Tages über.

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Das Ehepaar hat fünf Enkelkinder und zwei Urenkel
Während Theres als Näherin arbeitete, absolvierte Theodor eine Lehre zum Kürschner, ehe er sich bei der Bundeswehr verpflichtet. Als er nach Wetzlar in Hessen versetzt wurde, heiraten die beiden 1959, um gemeinsam dort zu wohnen. „Man durfte damals vor der Hochzeit nicht zusammen wohnen“, erklärt die Jubilarin. Nach der Heirat bekam das Paar drei Töchter. Die Älteste, Beate, verstarb im Jahr nach ihrer Geburt. Jutta und Sonja kamen 1962 und 1968 zur Welt. Mittlerweile hat das Ehepaar Sturm eine große Familie mit fünf Enkelkinder und sogar zwei Urenkeln.
Nachdem Theodor Sturm nach 12 Jahren bei der Bundeswehr als Oberfeldwebel aufgehört hatte, orientierte er sich beruflich neu. Als Sekretär der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) war er für den Süden der Münchner Diözese zuständig. Deshalb zog das Ehepaar 1970 nach Geretsried.
Gattin als „Stütze im Hintergrund“
Theodor Sturm arbeitete viel und war wenig zuhause. Seine Gattin hielt ihm mit Haushalt und Kindern den Rücken frei. „Sie war meine Stütze im Hintergrund. Immer wenn ich nicht daheim war, hat sie die Anrufe für mich entgegengenommen und mich informiert“, erinnert er sich. Urlaub habe es wenig gegeben. Wenn, dann seien sie bei den Urlaubsreisen der KAB mitgefahren, die der Sekretär mitorganisierte.
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„Das Wichtigste ist, dass man sich gern hat“
Als er 1988 in Rente ging, fing ein neuer Lebensabschnitt für die beiden an. „Er hatte auf einmal Zeit und war zuhause. Das kannte ich gar nicht“, sagt die gebürtige Oberpfälzerin. Sie seien dann viel Fahrrad gefahren, etwa bei der regelmäßigen Radlwallfahrt der KAB nach Altötting. Mit 78 Jahren hätte das Duo sogar eine 700 Kilometer lange Radtour von Hamburg nach Fulda gemacht. Außerdem unterstützte Theres Sturm ihre Töchter bei der Kinderbetreuung. Nach fast 70 gemeinsamen Jahren sind die beiden immer noch glücklich. Auf die Frage, ob es ein Rezept für 65 erfolgreiche Ehejahre gibt, ist Theres Sturms’ Tipp, sich seine eigenen Fehler einzugestehen und immer auf das Ziel hinzuarbeiten, beinander zu bleiben. Ihr Mann sagt nur: „Das Wichtigste ist, dass man sich gern hat.“ Von Marie Kronawitter
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