Abenteuer-Inklusionsspielplatz: Viele Unterstützer machen den Traum wahr

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Von der Idee zur Tat: Am Nordgraben haben (v.l.) Förderkreisvorsitzender Siegfried Faltlhauser, Projektleiterin Anita Gasteiger (Firma Kristallturm), Ideengeberin Alexandra Braunmiller, Erhard Pohl (AK), Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Bürgermeister Gerhard Braunmiller, Behindertenbeauftragte Elisabeth Neuhäusler (AK) und Zweiter Vorsitzender Stefan Koch (Förderkreis) den Bau des Abenteuer-Inklusionsspielplatzes gestartet. © Stefan schweihofer

Zweieinhalb Jahre dauerte der Vorlauf – jetzt geht es endlich los: Am Nordgraben in Miesbach wurde am Freitagvormittag per Spatenstich der Neubau des Abenteuer-Inklusionsspielplatzes gestartet. Sieben Schaufeln waren dafür nötig, und das zeigt, wie viel Einsatz notwendig war, um das Bauprojekt mit Spenden und Zuschüssen zu verwirklichen.

Miesbach – Manchmal braucht es einen unerfreulichen Anlass, um etwas Gutes zu schaffen. Denn damit dieses auf das Miteinander von behinderten und nicht behinderten Menschen ausgerichtete Projekt entstehen konnte, war erst eine Hiobsbotschaft nötig. Im Februar 2021 wurde bekannt, dass der seit Jahrzehnten beliebte Abenteuerspielplatz aus Sicherheitsgründen geschlossen wird und die Spielgeräte abgebaut werden müssen.

Bürgermeister Gerhard Braunmiller erinnerte in seiner Rede daran, wie auf der „Braunmillerschen Terrasse“ im Sommer dank seiner Frau Alexandra Braunmiller, die als Heilpädagogin nah am Thema dran ist, die Idee entstand, an selber Stelle einen neuen Abenteuer-Inklusionsspielplatz zu errichten. Im Stadtrat fand dies breite Zustimmung, doch die Kosten dafür waren letztlich zu hoch für die verschuldete Stadt.

Unglaubliche Spendenaktion

Die Folge war eine unglaubliche Spendenaktion, bei der der neu geschaffene Arbeitskreis mit Alexandra Braunmiller, Behindertenbeauftragter Elisabeth Neuhäusler, Drittem Bürgermeister Franz Mayer und Erhard Pohl aus dem Stadtrat, Rosi Griemert sowie Siegfried Faltlhauser, dem Vorsitzenden des Förderkreises Erholungsgebiete Miesbach, der den Spielplatz einst ins Leben gerufen und gepflegt hat, sich mächtig ins Zeug legte und am Ende dank vieler Unterstützer an die 360.000 Euro zusammentrug. Zuletzt spendete die katholische Pfarrei. Genug, um damit die Kosten gut abzudecken, wie Faltlhauser feststellte. Er dankte allen, die mit ihrem Beitrag geholfen haben: „Wir sind dankbar. Das hätten wir vor drei Jahren nicht zu träumen gewagt.“

360.000 Euro gesammelt

Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die ebenfalls am Spatenstich teilnahm, hatte das Projekt unter anderem mit ihrem Netzwerk unterstützt und so den Kontakt zu Heinz Tretter aus Lenggries hergestellt. Dessen Firma Kristallturm ist eigentlich international auf Klettergärten spezialisiert, kann aber auch Spielplätze bauen. Dennoch ist das Projekt am Nordgraben auch für Kristallturm gewissermaßen Neuland, wie Tretter zugab: „Wir haben noch nie mit einem Förderverein in dieser Dimension zusammengearbeitet. Ihr könnt echt stolz auf Euch sein.“ Zumal hier die Inklusion im Mittelpunkt stehe und nicht nur ein bisschen berücksichtigt werde wegen der Zuschüsse. Dies beschere auch seiner Firma „neue Kenntnisse und neue Ideen“.

Dass Aigner ihn als regionale und deutlich preiswertere Alternative ins Spiel gebracht hatte, kommentierte Tretter so: „Es war also doch gut, dass ich Sie bei einer Wirtschaftsreise beim Schafkopfen am Moskauer Flughafen habe gewinnen lassen.“ Aigner wiederum zeigte sich froh, „dass ich diesen Impuls geben konnte. Ich freue mich einfach, dass das hier in Miesbach mit der Stadt entsteht.“

Einweihung voraussichtlich im Juni

Wenn alles planmäßig läuft, soll der Abenteuer-Inklusionsspielplatz Ende Mai fertiggestellt sein. Die Eröffnung ist für voraussichtlich Sonntag, 16. Juni, geplant. Die Vorfreude ist bei allen schon groß. Dann darf sich Miesbach laut Bürgermeister Braunmiller auf eine Begegnungsstätte freuen, „bei der es normal ist, verschieden zu sein“.

ddy

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