Pop-up-Konzepte in Tölz: Schnell da, schnell wieder weg
Sie sind eine Möglichkeit, gegen Leerstände anzukommen: So genannte Pop-up-Geschäfte. In der Tölzer Innenstadt gibt es immer wieder solche Läden, die nur für kurze Zeit geöffnet haben.
Bad Tölz – Geschäfte kommen und gehen. Das ist auch in Bad Tölz nicht anders. Ganz bewusst auf eine kurze Dauer angelegt sind sogenannte Pop-up-Geschäfte. Pop-up heißt im Englischen das schnelle Auftauchen. Auch in der Kurstadt gab es bereits verschiedene solcher Läden.
In zwei Geschäftsräumen in der Innenstadt befinden sich gerade im Moment solche Pop-up-Projekte. In der Marktstraße läuft noch bis zum 15. Dezember eine Ausstellung in den Räumen des früheren „Edeka“. Dort präsentieren Anne Blaich, Birgit Haas-Heinrich, Franz Mentel und Sepp Jaud – als Untergruppe des Kunstvereins mit dem Namen „Blauer Löwe“ – ihre Werke in Zusammenarbeit mit dem Unternehmerverein „Wir für Tölz“. Dessen Vorsitzender Andreas Munkert erklärt, wie es dazu kam: „Im Zusammenhang mit dem ,Innenstadt-Freitag‘ gab es einige Kunstaktionen. Die Kunstwerke, die dort entstanden sind, werden nun im früheren Edeka ausgestellt.“

Auch die Kunstwerke der Kinder, die an den Projekten teilgenommen haben, werden ausgestellt und auch noch prämiert. Munkert bedankt sich bei Hausbesitzer Hermann Elmering: „Er war sofort aufgeschlossen und stellt die Räume kostenfrei zur Verfügung.“ Am Eröffnungssonntag war die Ausstellung „proppenvoll“, sagt Munkert. Viele Kunstwerke seien bereits verkauft worden. „Eine tolle Aktion“, findet Munkert. „Eine Win-win-Situation für alle.“
In der Nockhergasse hat kürzlich der Pop-up-Laden „KaTa – Holistic Lifestyle“ eröffnet, dort, wo sich zuvor „Fructus II“ befand. Tanja Curth und Katarina Osterrieder bieten bis zum Jahresende Einrichtungsgegenstände und Wohnaccessoires sowie verschiedene Düfte an. „Die Idee kam total spontan“, berichtet Curth. Sie habe mit Osterrieder, die eigentlich in Italien lebt und einen Showroom in Verona hat, per Videoanruf gesprochen und sie kamen darauf zu reden, dass in Tölz so viele Läden leer stehen. Also hätten sie beschlossen, es gemeinsam zu probieren.
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Im Angebot sind nun handgefertigte Teppiche, Seidenblumen, besondere Yogamatten und weitere Unikate aus aller Welt, für die Osterrieder Expertin ist. Tanja Curth kreiert hingegen Düfte, die zum Wohlfühlen verhelfen sollen. Bei ihr kann man auch Workshops buchen, um selbst mit Düften zu experimentieren.
Aus Sicht der Stadt Bad Tölz sind Pop-up-Geschäfte oder -Ausstellungen „eine tolle Möglichkeit der Zwischennutzung“, findet Wirtschaftsförderin Sandra Herrmann. „Sie haben für alle Seiten Vorteile: Der Vermieter kann zumindest Teil-Einnahmen generieren, der Kunde hat eine Abwechslung zu den etablierten Angeboten und in der Innenstadt wird unschöner Leerstand vermieden.“
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Außerdem böten solche Nutzungen für kleinere Start-ups, Händler oder für den Kunstbereich die Möglichkeit, auf sich und ihre Geschäftsidee aufmerksam zu machen und „obendrein Flächen zu nutzen, die sonst unerschwinglich wären“. Die Stadt begrüße dieses Engagement sehr und man freue sich, „dass immer mehr und mehr Vermieter diese Möglichkeit der Zwischennutzung ermöglichen“.