Faschingsfreude trotz Nieselregen: Das war „Wolfratshausen Narrisch“

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Wolfratshauser Piraten feiern auf, eine bunte Meute vor der Bühne: Bei „Wolfratshausen narrisch“ waren Tänzer der Narreninsel die Lokalmatadoren. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Bei „Wolfratshausen Narrisch“ kommt spät Schwung auf – aber dann richtig. Sechs Garden tanzten auf der Freiluft-Bühne am Marienplatz.

Wolfratshausen – Echte Fans, die lassen sich von nichts aufhalten. Zum Beispiel stellt nasskaltes Sonntagswetter für überzeugte Faschingsfreunde keinen Absagegrund dar. Deshalb trafen sich auf dem Wolfratshauser Marienplatz am Nachmittag Leoparden und Hawaii-Urlauber mit Ärztinnen und Super-Mario. Bei „Wolfratshausen Narrisch“ feierten sie Fasching unter freiem Himmel. Einige der knallbunten Kostüme konnte man kaum erkennen, weil sie unter Winterjacken versteckt wurden.

Bei seiner Begrüßung guckte Kulturreferent Sepp Schwarzenbach noch auf ziemlich viel Beton vor der Bühne. Die Gäste kamen tröpfchenweise: Etwa eineinhalb Stunden nach Beginn war der Platz deutlich bunter. „Ich find’s wunderbar, ich glaube, jeder hier ist zufrieden“, sagte Schwarzenbach in seinem vom Regen angefeuchteten Bienen-Kostüm mit schwarzen Fühlern auf dem Kopf. Bei der Veranstaltung herrschte ein Kommen und Gehen – „für das Wetter ist es gut besucht“. Was Schwarzenbach beeindruckte: „Die Garden sind mit viel Einsatz dabei.“ Sechs davon traten auf die Bühne.

Mit der Zeit wurden es auch immer mehr Gäste. Beim schwungvollen Auftritt der Gleisenia Unterhaching scharten sich deutlich mehr Begeisterte vor der Bühne. Ein paar Kinder ließen sich vom Rhythmus anstecken und hüpften – weniger koordiniert, aber genauso begeistert wie die Tänzer – vor der Bühne auf und ab.

„Traumwetter“ bei Wolfratshauser Faschingsparade: Bei Narreninsel-Auftritt gut 100 Menschen vor der Bühne

Michaela und Georg Bauer schauten sich das närrische Treiben aus sicherer Entfernung unter schützendem Pavillon an. „Wir sind keine großen Faschingsfans“, erklärte Michaela Bauer. „Aber wenn was los ist, wollten wir nicht daheim hocken.“

Schwungvoll: die Gleisenia Unterhaching.
Schwungvoll: die Gleisenia Unterhaching. © Hermsdorf-Hiss

Genau so sah’s die elfjährige Emily. Sie guckte sich mit einer Freundin den Tanz der Narreninsel an und spielte in der Marktstraße. Spontan hatte sie keine Verkleidung zur Hand, wusste aber, dass man an Fasching ruhig erfinderisch sein darf: „Ich gehe eben einfach als Mädchen.“ Die Veranstaltung fand die junge Wolfratshauserin „ganz lustig“. Und das ist schließlich der Plan der Organisatoren gewesen.

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Narreninsel-Prinz Pascal I. dankte den Gästen am Marienplatz vor dem Prinzenpaar-Walzer dafür, „bei dem Traumwetter“ gekommen zu sein. Er war überzeugt: An den letzten Tagen seiner Amtszeit – Rosenmontag und Faschingsdienstag – wird’s sonniger. „Das brauchma gar ned“, rief ihm ein Gast zu.

Fasching funktioniert auch im Nieselregen. Peter Steinberger ist davon überzeugt. Der ranghöchste Karnevalist Oberbayerns – er ist Präsident des Bezirks-Karnevalsbundes – freute sich, dass „doch einige gekommen sind“. Beim Wetterbericht „habe ich mit weniger gerechnet“. Beim Narreninsel-Auftritt feierten gut 100 Menschen vor der Bühne. Auch Steinberger selbst tanzte immer wieder durch die Marktstraße. Mit buntem Leiberl und Sternchen auf der Mütze sang er sogar bei einem Auftritt des Bayern-Hans mit. „Wenn man mit Herz dabei ist, dann ist Fasching nicht anstrengend“, sagte Steinberger in einer ruhigen Minute. Und das Wetter ist dann auch egal.

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