„Ich schäme mich rauszugehen“: Frau (56) braucht dringend neue Zähne, leidet aber an einer Angststörung
Maria M. leidet an schlimmen Zahnproblemen. Die Behandlungen gestalten sich kompliziert und teuer. Jetzt bekommt sie Unterstützung von unserer Aktion „Leser helfen helfen“.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Die Lebensqualität von Maria M. (Name von der Redaktion geändert) ist schon seit vielen Jahren stark beeinträchtigt. Der Grund: schlimme Zahnprobleme. Wegen ihres zu kleinen Kiefers gestalten sich alle Behandlungen kompliziert, und die heute 56-Jährige musste immer Spezialisten aufsuchen. Bereits im Jugendalter wurden ihr die unteren Schneidezähne gezogen, weil eine Behandlung nicht ordentlich gemacht wurde, wie sie sagt. Probleme beim Essen und Schmerzen waren die Folge, sie musste jahrelang Antibiotika nehmen. „So ist immer eins zum anderen gekommen“, erzählt die Frau.
Maria M. leidet an Zahnproblemen: Teure Behandlungen werden nur zum Teil übernommen
Spezielle Zahnbehandlungen, Implantate, Kronen oder Brücken sind teuer. Die Kosten werden nur zum Teil von der Krankenkasse übernommen. Die kostengünstigste Lösung sei deshalb gewesen, die Zähne ziehen zu lassen. Deshalb hat M. heute nur noch je fünf Zähne oben und unten. Sie trägt ein Provisorium. „Aber ich kann kaum essen und habe auch Schmerzen. Es gehen nur Suppen, Grießbrei oder Smoothies, nichts, was man kauen muss.“ Dazu kommt, dass Maria M. aufgrund der vielen, zum Teil traumatischen Zahnoperationen mittlerweile Angstpatientin ist und ohne Vollnarkose kaum noch längere Behandlungen durchsteht.
Ich kann kaum essen und habe auch Schmerzen. Es gehen nur Suppen, Grießbrei oder Smoothies, nichts, was man kauen muss.
Wegen der großen Beeinträchtigungen kann sie auch beruflich nicht Fuß fassen. „Wer will schon eine Fotografin, die selbst nicht lächelt?“, fragt sie. Maria M. hatte einen guten Job als Neugeborenen-Fotografin, arbeitete in verschiedenen Kliniken. Doch mit Corona brach diese Arbeit weg, auch ihr Nebenjob in einem Hotel wurde gekündigt. So war auf einen Schlag kein Einkommen mehr da.
Maria M. schlug sich mit Nebenjobs durch – doch das Geld reichte nicht für die Behandlungen
Sie schlug sich mit verschiedenen Minijobs durch und bekam irgendwann Unterstützung vom Jobcenter. Doch Geld für die notwendigen Zahnbehandlungen hatte sie damit natürlich nicht. Die 56-Jährige hat sich auf verschiedene Stellen beworben, hatte aber bislang kein Glück. „Mit Mitte 50 einen Job zu bekommen, ist schwer.“ Zudem hat sie Bedenken, wegen ihrer fehlenden Zähne. „Man wird bei einem Vorstellungsgespräch doch nicht ernst genommen“, glaubt sie.
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Am liebsten möchte Maria M. nicht mehr aus dem Haus gehen, „weil ich mich schäme“. Jetzt steht ihr wieder eine Zahn-Odysse bevor, die aber endlich die Lösung bringen soll: Alle Zähne kommen raus, danach soll eine passende Prothese angepasst werden. Die Hälfte der Kosten übernimmt die Krankenkasse, für die Begleichung des Restbetrags hat sich ebenfalls eine Lösung gefunden: Das Geld für die Vollnarkose, die Maria M. wegen ihrer Angststörung benötigt, bekommt sie aus dem Spendentopf unserer Aktion „Leser helfen helfen“. „Wenn ich mit dieser Behandlung durch bin“, sagt Maria M. dankbar, „dann geht es mir endlich wieder gut.“ (ig)
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