Zwölf Einsätze für den „Helfer vor Ort“
Rund eineinhalb Jahre lang hat Melanie Frühholz aus Wessobrunn daran gearbeitet, dass in ihrem Heimatort ein „Helfer vor Ort“ stationiert wird – mit Erfolg. Seit ersten November ist die Gruppe im Einsatz und wurde seitdem bereits zu einigen Notfällen gerufen.
Wessobrunn – Melanie Frühholz hat einen langen Atem bewiesen. Im Sommer 2022 war die Tochter der gelernten Krankenschwester plötzlich kollabiert. Der Rettungswagen, der damals gerufen wurde, musste aus der Nähe von Dießen nach Wessobrunn fahren, was entsprechend lang dauerte.
„Es ist ein großer Vorteil für die Patienten“
Das war der Anstoß für Melanie Frühholz, tätig zu werden, um die medizinische Versorgung in Wessobrunn zu verbessern. Für die Intensiv-Krankenschwester war klar: Ihr Heimatort braucht einen „Helfer vor Ort“ (HvO) . Mit dieser Idee wandte sich ans Bayerische Rote Kreuz (BRK). Dort stieß sie auf Zustimmung: „Es ist ein großer Vorteil für die Patienten, einen ,Helfer vor Ort’ zu haben“, sagte Michael Limbrunner, der stellvertretende Kreisgeschäftsführer und Leiter des Rettungsdienstes beim BRK im März des vergangenen Jahres gegenüber dieser Zeitung. Limbrunner versprach, die Sache zu unterstützen. Das BRK übernahm die Ausbildungen der Ersthelfer und stellt das Fahrzeug samt Ausrüstung und Kleidung.
Melanie Frühholz machte sich auf die Suche nach Freiwilligen, die bereit sind, als Helfer vor Ort medizinische Erstversorgung zu leisten. Zu Beginn sei das ein wenig mühsam gewesen, sagt sie. „Dann hat sich im Dorf herumgesprochen, was wir vorhaben und es haben sie viele gemeldet.“
Team konnte am 1. November mit sieben Helfern an den Start gehen
Am 1. November war es dann so weit: Das HvO-Team konnte unter der Leitung von Melanie Frühholz mit sieben Helfern an den Start gehen. Sechs weitere Helfer seien noch in der Ausbildung und im Frühjahr so weit, dass sie ebenfalls Einsätze fahren könnten, sagt die Leiterin.
Das Einsatzgebiet des Wessobrunner HvOs ist in erster Linie das Gemeindegebiet von Wessobrunn, es kann sich im Einzelfall erweitern. Je nachdem, ob alle anderen Fahrzeuge unterwegs sind. Die Alarmierung erfolgt über die Leitstelle.
„Helfer vor Ort“ übernehmen Erstversorgung bei Notfällen
Die „Helfer vor Ort“ übernehmen bei Notfällen die Erstversorgung vor Ort. Mehr dürfen die HvOs nicht. Sie übernehmen die Versorgung des Patienten, bis der Rettungsdienst eintrifft, den die Leitstelle ebenfalls alarmiert. Die Ersthelfer führen Sofortmaßnahmen wie die Herz-Druck-Massage durch und betreuen die Patienten. Dabei hat jeder Helfer eine komplette Notfallausrüstung zur Verfügung.
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Neben der Erstversorgung gehe es auch darum, Informationen zu sammeln, die für die weiteren Entscheidungen wichtig sind, wie zum Beispiel die Frage, ob gleich ein Notarzt mitalarmiert wird oder die, welche Medikamente der Patient einnimmt.
Medizinische Hilfe und Beistand
Bei den Einsätzen gehe es nicht nur um medizinische Hilfe, sondern auch um Beistand und darum, die Patienten nicht alleine zu lassen. „Wenn man auf den Krankenwagen wartet, kommen einem Minuten wie Stunden vor“, sagt Melanie Frühholz: Wenn dann der Rettungsdienst eintreffe, werde der Patient an diesen übergeben.
Dass es wichtig war, in Wessobrunn einen „Helfer vor Ort“ zu stationieren, das hat sich für Melanie Frühholz schon jetzt bestätigt. „Wir hatten schon zwölf Einsätze.“ Und tatsächlich sei der HvO immer vor dem Rettungsdienst eingetroffen. Die Wessobrunnerin ist stolz darauf, dass es ihr gelungen ist, den HvO zu installieren. „Und ich bin stolz auf die Leute, die das mittragen und ihre Zeit zur Verfügung stellen.“
Weitere Helfer willkommen
Auch wenn der HvO jetzt in Wessobrunn gestartet ist, das Team würde sich über weitere Helfer freuen. Interessenten können sich bei Melanie Frühholz melden unter folgender Mailadresse: fruehholz@brk-wm-sog.de.