Vermisste Thailand-Urlauberin taucht 6000 Kilometer entfernt im Gefängnis auf

Die Familie der 18-jährigen Bella aus England muss gerade eine Achterbahn der Gefühle durchmachen. Erst galt die Frau auf Thailand als vermisst und tauchte plötzlich als mutmaßliche Kriminelle in Georgien wieder auf. 

18-Jährige will angeblich nach Thailand: "Ich flehte sie an, nach Hause zu kommen"

Ihre Mutter Lyanne berichtete noch vor der Wendung in dem Fall gegenüber "Teesside Live": "Sie flog nach Ostern mit einem Freund auf die Philippinen und war dort drei Wochen lang. Sie hat viele Bilder gepostet und ist dann etwa am 3. Mai nach Thailand geflogen." Dort wurde es schließlich still um Bella. Lyanne erklärte der "Sun", dass sich ihre Tochter mit Freunden treffen wollte, die sie bei einer früheren Reise kennengelernt hatte. "Ich flehte sie an, nach Hause zu kommen", so die Mutter.

Laut der "Daily Mail" machte sich der Vater von Bella gemeinsam mit seiner Schwester auf nach Thailand. Dort wollten sie Antworten über das Verschwinden der 18-Jährigen erlangen. Ihre Mutter teilte am 12. Mai auf Facebook mit, dass in dem Fall auch die Polizei eingeschaltet ist. 

Verdacht auf Drogendelikte: Bis zu 20 Jahre oder lebenslange Haft drohen

Nun die dramatische Wendung: Die Polizei von Cleveland erfuhr von Behörden in Georgien, dass eine 18-Jährige aus Billingham festgenommen wurde und sich in Gewahrsam befindet. Es besteht der Verdacht auf Drogendelikte

Das Ministerium für innere Angelegenheiten von Georgien äußerte sich am 13. Mai auf seiner Website zu dem Fall. Demnach wurde sie an diesem Tag von der Polizei festgenommen. Die 18-Jährige wird beschuldigt, eine besonders große Menge an Betäubungsmitteln illegal nach Georgien eingeführt zu haben. Ihr drohen bis zu 20 Jahre oder lebenslange Haft. 

Das Gepäck der mutmaßlichen Täterin wurde am internationalen Flughafen Tiflis überprüft. Es sollen fast zwölf Kilogramm Marihuana und etwa zwei Kilogramm Haschisch gefunden worden sein. Neben dem Text teilte das Ministerium ein Video, dass die Frau in Handschellen zeigen soll.

Medikamente und Drogen in Georgien: Das rät das Auswärtige Amt 

Auch das Auswärtige Amt informiert über die Strafen, die in Georgien im Bezug auf Drogen gelten: 

  • "llegaler Besitz von Drogen wird strafrechtlich geahndet und mit hohen Strafen – von Strafzahlungen bis zu lebenslänglicher Haft – belegt. Dies gilt bereits bei kleinsten Mengen. Bei Drogenschmuggel in größerem Umfang droht bis zu 20-jährige oder lebenslängliche Haft."
  • Erhöhte Vorsicht gilt auch bei der Einfuhr narkotischer oder psychotroper Stoffe für den medizinischen Eigenbedarf. Vor der Einreise sollte Kontakt mit den zuständigen georgischen Stellen aufgenommen werden, um über die Anforderungen und möglicherweise erforderlichen Dokumente zur legalen Einfuhr informiert zu sein. Das Auswärtige Amt rät besonders bei Schmerzmitteln zu einer vorherige Klärung, ob der enthaltene Wirkstoff in das Land gebracht werden darf.
  • Als unbedenklich gilt eine übliche Reiseapotheke, die aus für Georgien zulässigen Medikamenten besteht und den Umfang von zehn Standard-Verpackungen an Medikamenten nicht überschreitet. Alles, was darüber hinaus geht, ist dokumentationspflichtig.