Kommentar: Bad Tölz steht vor grundlegenden Veränderungen – Monsterbaustelle für Nordspange droht

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Bad Tölz
  4. Bad Tölz

KommentareDrucken

Bad Tölz wird sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Die Monsterbaustelle für die geplante Nordspange wird jedoch auch gewöhnungsbedürftig, kommentiert Andreas Steppan, stellvertretender Redaktionsleiter des Tölzer Kurier. © Screenshot Staatliches Bauamt Weilheim / Arndt Pröhl (Montage)

Der Nordosten von Bad Tölz bekommt ein völlig neues Gesicht. Die Nordspange wird jedoch auch gewöhnungsbedürftig. Ein Kommentar von Andreas Steppan, stellvertretender Redaktionsleiter des Tölzer Kurier.

Bad Tölz wird sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Die große Dynamik, die heraufzieht, betrifft nicht die Innenstadt oder das Badeteil, sie spielt sich an den geografischen Rändern der Stadt ab.

Kommentar: Nordosten von Bad Tölz bekommt durch Nordspange ein völlig neues Gesicht

Vor allem der Nordosten der Stadt bekommt ein völlig neues Gesicht, wenn in angepeilten fünf Jahren die Nordspange gebaut ist. Das Gebiet wird dann einen grundlegend anderen Charakter haben als heute. Es tun sich riesige Freiheiten und Chancen auf. Das sollte man nicht versemmeln. Deswegen ist es gut, dass die Stadt frühzeitig auf Bürgerbeteiligung setzt – Auftakt war eine stark besuchte Infoveranstaltung am Montag.

Auch gut war, dass dabei am Rande schon mal die Frage angeschnitten wurde, wie sich ein geplantes Bürgergremium aus 15 Personen einmal nennen soll. Denn nicht nur diese Runde, sondern das ganze Viertel wird für seine künftige gemeinsame Identität einen Namen brauchen, um zusammenzuwachsen. So etwas wie „Tölzer Höhe“.

Nordspange wird autobahnähnliches Bauwerk – Bauzeit eine schwere Prüfung für Verkehrsteilnehmer

Ach, übrigens, ganz in der Nähe dieser hoffentlich schönen neuen Welt liegt ja der Tölzer Bahnhof. Wie wunderbar wäre es, wenn der Wind der Veränderung den gleich mit erfassen könnte! Nun ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Zu der künftigen Realität dieser Gegend wird freilich auch gehören, dass es mit der Nordspange ein autobahnähnliches Straßenbauwerk mit imposanten Kreisverkehren geben wird – in einer Dimension, die es so im Landkreis noch nicht gibt. Das wird schon auch gewöhnungsbedürftig.

Ebenfalls gewöhnen müssen sich alle Tölzer zunächst an eine dauerhafte Monsterbaustelle. Es werden zwar eigens Ausweichstraßen gebaut, die den Verkehr auffangen sollen. Trotzdem befürchte ich, dass die Bauzeit eine schwere Prüfung für alle Verkehrsteilnehmer wird.

Am Moraltareal soll das zweite Tölzer Zukunftsviertel entstehen

Das zweite Tölzer Zukunftsviertel befindet sich im Süden der Stadt: das ehemalige Moraltareal, das sich zu einem Quartier mit Wohnungen und Gewerbe entwickeln soll. Diesen Aspekt muss man jetzt bei allen Plänen für die „Tölzer Höhe“ jetzt schon mitdenken. Ungut wäre, wenn im Bereich der früheren Kaserne die Verkehrsprobleme zwar gelöst sind – aber die vielen Autos, die auf der vierspurigen Nordspange angerollt kommen, sich dann wenig später am Moraltverteiler stauen.

Auch für diesen Knotenpunkt, der immerhin den ganzen Isarwinkel an Tölz anbindet, braucht es eine Lösung. Da war zum Beispiel mal die Idee eines „Turbokreisels“, die aber in der Schublade verschwand. Den Verkehr in diesem Bereich zu ordnen, bekommt durch die Entwicklung des Moraltgeländes und dessen nötige Erschließung zusätzliche Brisanz. Die nächste Mega-Aufgabe wartet – und braucht hoffentlich nicht ganz so lange Vorbereitungszeit wie die Nordspange.

Auch interessant

Kommentare