Baubeginn für Nordspange in Bad Tölz: Wann rollen die ersten Autos?

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So verläuft die künftige Nordspange. Das Staatliche Bauamt hat sich zum Ziel gesetzt, im Herbst mit dem Bau zu beginnen, und zwar am östlichen Ende der Strecke bei Greiling. © Staatliches Bauamt Weilheim

Für die seit Jahrzehnten diskutierte Umgehungsstraße in Bad Tölz sollen in diesem Jahr die Bauarbeiten beginnen, und zwar als erstes in der Nähe von Greiling.

Bad Tölz – In Sachen Straßenverkehr steht in Bad Tölz in diesem Jahr voraussichtlich ein einschneidendes Ereignis an: Das Staatliche Bauamt Weilheim peilt den Baubeginn der Nordspange für den kommenden Herbst an. Nach langen Planungen, vielen Diskussionen und etlichen Verzögerungen wäre es die Umsetzung eines seit Jahrzehnten diskutierten Infrastrukturprojekts zur Entlastung des Verkehrsknotenpunkts Flinthöhe mit seinen drei aufeinander folgenden Ampeln auf der Bundesstraße.

Bau der Tölzer Nordspange soll im Herbst 2024 beginnen

Laut Martin Herda, zuständiger Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt Weilheim, lautet das „Ziel, im Herbst mit der Hauptbaumaßnahme zu beginnen“. Da eine Bauzeit von vier Jahren veranschlagt ist, sei es „realistisch, dass 2028 der Verkehr auf der Straße laufen kann“, so seine Prognose.

Beginnen werden die Arbeiten auf der östlichen Seite der geplanten Trasse – also an der B472 bei Greiling. Hier geht es zunächst einmal um die Kreuzung zwischen der Bundesstraße und der Verbindung nach Greiling („Tölzer Straße“) auf der einen Seite beziehungsweise der Straße „Reut“ Richtung Gaißach auf der anderen Seite.

Hier wird Herda zufolge eine „höhenfreie Kreuzung“ hergestellt. Das bedeutet: Die Ortsverbindungsstraße wird auf einer Überführung über die B472 verlaufen. Diese Überführung ist das erste Bauwerk der Nordspange, das errichtet wird. Bevor hier gearbeitet wird, müsse südlich der Bundesstraße eine Behelfsstraße angelegt werden, damit der Verkehr hier weiterhin rollen kann, erklärt Herda.

Neue Umgehungsstraße in Bad Tölz wird 2,7 Kilometer lang

Der Trassenverlauf sieht von von Greiling kommend in der Folge so aus: Die Nordspange führt in einem Bogen nördlich an der Wohnbebauung an der General-Patton-Straße, am Lettenholz und an der Firma SAM (früher Sitec) vorbei. In der Nähe von SAM kreuzt die künftige Ortsumfahrung die B13. Sie verläuft hier unter einem Kreisverkehr hindurch.

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Danach führt der Bogen weiter zwischen Lettenholz und BayWa bis hin zu einem weiteren Kreisverkehr beim Maxlweiher. Über letzteren Kreisverkehr können Autofahrer in Richtung Sachsenkamer Straße/Innenstadt abfahren. Und unter dem Kreisverkehr hindurch geht es weiter auf die jetzige Tölzer Umgehungsstraße (B472) – das Ende der 2,7 Kilometer langen Nordspange.

In den vergangenen beiden Jahren sind für den Bau der Nordspange diverse vorbereitende Maßnahmen vonstatten gegangen, etwa großflächige Rodungen. Für Verzögerungen sorgte zuletzt ein Baugrundgutachten, das aufgrund der sehr problematischen Bodenbeschaffenheit nötig war. „Dieses Gutachten liegt vor und wird nun in die Ausführungsplanung und die Ausschreibung der Arbeiten einfließen“, erläutert Herda.

Gasleitung wird für Nordspange verlegt

Außerdem gab es vergangenes Jahr eine Untersuchung auf einem Testfeld in der Nähe der Firma SAM. Diese hat laut Herda ergeben, dass die Erschütterungen durch die geplanten Straßenbauarbeiten für die sensiblen Maschinen der Firma SAM und die dort hergestellten Produkte „im Toleranzbereich“ liegen und keine Schäden anrichten, wie Herda versichert. Damit sei das Staatliche Bauamt nun „auf der sicheren Seite“. Es bestehe von daher „kein Risiko eines Baustopps“.

Ein Bereich, in dem schon etwas zu sehen ist, liegt westlich der Allgaustraße in Richtung BayWa. Hier wurde laut Herda schon viel Erdreich abgetragen, um einen „Voreinschnitt“ der Straßentrasse herzustellen – also eine Eintiefung ins Gelände, durch die die Nordspange verlaufen wird. Das dort abgetragene Material sei „sehr lehmig“ und für den Straßenbau „absolut nicht verwendbar“, sagt Herda. Es werde daher abgefahren und entsorgt.

Im kommenden Sommer muss ihm zufolge vor Baubeginn noch eine Gashochdruckleitung verlegt werden. Diese Leitung läuft von Holzkirchen Richtung Lenggries mit zwei Abzweigen nach Tölz. Sie kreuzt die Nordspangentrasse an zwei Stellen und muss daher weichen.

Bauzeit für Tölzer Nordspange beträgt vier Jahre

Parallel will das Staatliche Bauamt „die weiteren Planungen und Ausschreibungen vorantreiben“, erklärt Herda. Im westlichen Trassenverlauf gelte es an einigen Stellen noch, Grundstücksfragen zu klären.

Große Veränderungen bringt der Bau der Nordspange für die Wohngegend Lettenholz/General-Patton-Straße mit sich. Dazu lädt die Stadt Bad Tölz am 19. Februar die Bevölkerung zu einem Infoabend ein. Dieser soll den Auftakt für eine Bürgerbeteiligung zur künftigen Entwicklung des Viertels bilden. Denn dort tut sich noch mehr Einschneidendes, wie etwa der anstehende Bau des neuen Pflegeheims Josefistift, der ebenfalls für heuer vorgesehen ist.

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