Die Zukunft der ehemaligen Gärtnerei Holzmann in Bad Heilbrunn steht weiter in den Sternen. Klar ist nur: In den neuen Gebäuden sind Gewerbeflächen sind Pflicht.
Bad Heilbrunn – Die Bad Heilbrunner müssen sich darauf einstellen, dass die Gärtnerei an der Bundesstraße wohl bald endgültig aus dem Ortsbild verschwindet. Die Eigentümer haben, wie berichtet, zweieinhalb Jahre nach einem geeigneten Nachfolger gesucht – ohne Erfolg. Ende des vergangenen Jahres mussten sie „Garten Holzmann“ schweren Herzens schließen. Die Hoffnung war, dass aus dem Nichts doch ein geeigneter Kandidat auftaucht. Doch danach sieht es nicht aus. Bislang habe noch kein Nachfolger angeklopft, berichtet Makler Max Hüsken von Immobilien und Hausverwaltung Krinner. „Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich nach einer so langen Suche noch jemand findet.“
Nur in den oberen Stockwerken dürfen Wohnungen eingerichtet werden
Klar ist nur eines: Nur in den oberen Stockwerken dürfen Wohnungen eingerichtet werden. Dies hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Nach dieser Entscheidung könne er nun in die konkreten Gespräche mit Interessenten einsteigen, sagt Hüsken. Und davon gebe es einige. Die Vorgabe sei klar: „Egal, ob da ein Mehrfamilienhaus, wieder eine Gärtnerei oder ein Nahversorger reinkommt: Im Erdgeschoss sind Gewerbeflächen zwingend vorgeschrieben.“
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Eigentümer-Bitte: 50 Prozent Wohnungen im Erdgeschoss
In der Gemeinderatssitzung ging es um den Bebauungsplan „Südliche Birkenallee“. Er umfasst sowohl das Grundstück der Gärtnerei als auch das benachbarte Grundstück, auf dem sich früher der Bioladen, die Fahrschule Gritzuhn und die Versicherungsagentur Lederer befanden. Der Eigentümer dieses Gebäudes habe im Bauausschuss vorgesprochen, berichtete Geschäftsleiter Hans Keller. Er habe berichtet, dass das Gebäude saniert und Wohnraum geschaffen werden soll. Zugleich habe er die Räte darum gebeten, dass er auf 50 Prozent der Erdgeschoss-Fläche Wohnungen einrichten darf. Keller erinnerte in der Stellungnahme der Verwaltung an den Bau des Rewe-Marktes im Jahr 2020. Der Gemeinderat habe sich damals für den Standort an der Birkenallee entschieden, weil dort schon Gewerbeflächen vorhanden waren. Bürgermeister Thomas Gründl ergänzte, dass sich der Gemeinderat schon mal mit diesem Thema befasst und Gewerbe im Erdgeschoss zwingend vorgeschrieben habe.
„Die Stelle ist prädestiniert für Gewerbe“
Die jüngste Ratssitzung zeigte, dass sich an dieser Einschätzung nichts geändert hat. Er könne den Eigentümer verstehen, sagte Gründl: „So schlimm das für den Eigentümer sein mag – wir müssen da konsequent sein.“ Wenn der Gemeinderat im Erdgeschoss den Bau von Wohnungen zulasse, wecke dies Begehrlichkeiten, man müsse dies dann auch auf dem benachbarten Gärtnerei-Grundstück zulassen. Auch Oliver Hanke hatte zu dem Thema eine ganz klare Meinung: „Wenn man Gewerbeflächen vermieten kann, dann an einer Straße, auf der täglich 17 000 Autos vorbeifahren. Die Stelle ist prädestiniert für Gewerbe. Das ist einer der letzten Straßenzügen, die ich für Wohnnutzung im Erdgeschoss freigeben würde.“
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Bau einer Lärmschutzwand sei womöglich notwendig
Dies sah auch Iradji Rahimpur so und verwies auf einen weiteren Aspekt. Durch den Bau des Kreisverkehrs habe der Lärmpegel neu gemessen werden müssen. Ergebnis: Wohnraum muss geschützt werden, der Bau einer Lärmschutzwand sei womöglich notwendig: „Das würde fürchterlich aussehen, das will ich da nicht haben“, sagte Rahimpur. Mal abgesehen davon seien in einem Mischgebiet 30 Prozent Gewerbeflächen vorgeschrieben: „Und das kriegen wir nicht mehr hin, wenn da Wohnungen im Erdgeschoss entstehen.“ Alle Gemeinderäte bis auf Konrad Specker stimmten dafür, dass in den Erdgeschossen Gewerbeflächen vorgeschrieben sind. (pr)