Zurück ins Elternhaus - Mutter will von Tochter 30 Pfund Miete pro Woche, die auf ein Eigenheim spart

Roxanne Balciunas überlegt, ob sie ihrer Tochter (21) Miete berechnen sollte, nachdem diese wieder bei ihr einzieht, um für eine Anzahlung auf ein eigenes Haus zu sparen. In einem Interview mit „Newsweek“ erklärte Balciunas: "Ich möchte, dass sie erwachsen und respektvoll ist, aber gleichzeitig möchte ich, dass sie genauso früh wie ich mit dem Erwerb von Wohneigentum beginnt."

In einem TikTok-Video fragte Balciunas ihre Follower, ob und wie viel Miete sie von ihrer Tochter verlangen sollte. Ihre Tochter und ihr Partner zahlten zuvor monatlich 1000 Pfund (rund 1200 Euro) Miete für ihre Wohnung. "Ich berechnete ihr 30 Pfund (etwa 36 Euro) pro Woche, als sie das letzte Mal bei mir lebte [...] Soll ich ihr das einfach berechnen?", erzählt sie in dem Video.

Nutzer finden, dass Tochter kein Geld bezahlen soll

Die Meinungen auf TikTok waren gespalten. Einige Nutzer argumentierten, dass Eltern ihren Kindern keine Miete berechnen sollten. „Wenn ihr es nicht braucht, nehmt es nicht!“, lautete ein Kommentar. Andere meinten, dass die Tochter einen Beitrag leisten sollte, da „Essen, Heizung und Wasser nicht kostenlos sind“.

Es kam zu einem Kompromiss: „Wir haben vereinbart, dass sie 500 Pfund (etwa 600 Euro) im Monat zur Seite legt und sich ihr Essen selbst kauft“, so Balciunas gegenüber „Newsweek“. Sollte ihre Tochter jedoch leichtfertig mit ihrem Geld umgehen, behält Balciunas sich vor, eine Miete zu verlangen.

Wohnungsknappheit zwingt junge Erwachsene in der EU, bei ihren Eltern zu wohnen

Junge Erwachsene wohnen nicht nur bei ihren Eltern, um Geld für eine eigene Wohnung zu sparen. Aufgrund der zunehmenden Wohnungsknappheit leben viele junge Erwachsene in der EU bei ihren Eltern. Trotz qualifizierter Jobs reicht das Gehalt oft nicht aus, um die steigenden Mieten zu finanzieren. In Irland, wo sich die Mieten seit 2013 verdoppelt haben, ist es mittlerweile die Norm, dass junge Menschen bis Mitte 20 bei ihren Eltern wohnen.

Der „Guardian“ berichtet, dass der Anteil der erwerbstätigen 25- bis 34-Jährigen, die bei ihren Eltern wohnen, in Irland von 27 auf 40 Prozent gestiegen ist. Dieser Trend ist auch in Spanien, Portugal und Kroatien zu beobachten. „Ich werde für immer bei meinen Eltern leben müssen“, zitiert der „Guardian“ einen jungen Iren namens Connor, der trotz eines relativ hohen Gehalts bisher keine eigene Wohnung finden konnte.

30-Jähriger wohnt bei Eltern, um Geld für Eigenheim zu sparen

Auch Phil (30) wohnt bei seinen Eltern und seinem Großvater, um Geld für ein Eigenheim zu sparen. Er spart mindestens 236 Euro pro Woche, die er sonst für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft ausgeben würde. Er plant, zusammen mit seinem über 60-jährigen Vater ein Haus zu kaufen, was beiden helfen wird, die Kreditsumme und die Laufzeit der Hypothek zu verlängern. "Ich habe mein Leben auf Eis gelegt", sagt Phil, "um mich auf die Sicherung meines eigenen Heims zu konzentrieren".