Schulleiter wurden nicht über Betretungsverbot bei Lidl informiert
Vor Ort wurde den wütenden Kindern und auch den nachfragenden Eltern mitgeteilt, dass dieses Betretungsverbot mit der Schulleitung abgestimmt sei. Doch dem widerspricht Christoph Schuster. „Ich bin in der vergangenen Woche von einer Elternvertreterin informiert worden, dass Schülerinnen und Schülern der Zutritt zur Lidl-Filiale nach Schulschluss verwehrt wurde“, sagte er zu Express.de. Eine Edeka-Filiale in Würzburg
Von dieser Maßnahme seien die Schülerinnen und Schüler der Montanus-Realschule und der Theodor-Heuss-Realschule, die seit der Flutkatastrophe 2021 ebenfalls am Standort in Leverkusen-Steinbüchel untergebracht ist, betroffen. „Dieses Betretungsverbot wurde nicht mit den Schulleitungen der betroffenen Schulen abgesprochen oder kommuniziert.“ Auch Andrea Wirths von der Theodor-Heuss-Realschule bestätigte auf Nachfrage, dass sie im Vorfeld nicht vom Discounter kontaktiert wurde.
Lidl-Zoff: Schulleitung will pädagogisch einwirken
Gleichwohl sei man an einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis interessiert. „Wir möchten selbstverständlich auch, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler außerhalb der Schule – beispielsweise auf dem Schulweg oder in Geschäften – respektvoll und rücksichtsvoll verhalten“, sagt Schulleiter Schuster. „Wir unterstützen die Filiale dahingehend, dass wir auf unsere Schülerinnen und Schüler pädagogisch einwirken – auch mit Unterstützung unserer SV –, dass sie sich angemessen beim Einkauf verhalten.“
In einer Facebook-Gruppe haben sich inzwischen schon über 160 Kommentare zum Thema gesammelt. Darin meldeten sich auch Mitarbeitende und Kunden zu Wort. „Wenn man mitbekommt, was da abgeht, wenn die Realschule Pause hat, das ist der blanke Horror“, heißt es dort. Und: „Die Kinder und Jugendlichen benehmen sich unter aller Sau und schreien durch die Gänge wie eine Horde Geisteskranker.“
Augenzeugin schildert Vorfälle in Lidl-Filiale
Eine Augenzeugin berichtet: „Die Schülerinnen und Schüler kommen drei- bis viermal am Tag. Es wird gegessen und getrunken, Sixpacks aufgerissen, in den Gängen wird Fangen gespielt, ältere Kunden um Geld angebettelt. Spielzeug wird ausgepackt und in Taschen versteckt, Mitarbeitende respektlos behandelt.“
Andere entgegneten: „So wie hier über die Kinder geurteilt wird, habe ich es noch nie erlebt. Es gibt welche, die sich nicht benehmen können. Aber wie traurig ist es, dass man diese wenigen nicht in den Griff bekommt und die ganz große Keule herausholt.“
Die Lidl-Zentrale teilte nach mehrfacher Express.de-Nachfrage lediglich mit: „Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir zu Dritten, zur Anzahl von Diebstählen sowie zu Hausverboten grundsätzlich keine Angaben machen möchten.“
Mit einem Trick, der nur an drei Wochentagen funktioniert , sollen Kundinnen und Kunden bei Lidl angeblich so einiges sparen können. Ein Mitarbeiter verrät das Geheimnis.
Von Marcel Schwamborn (msw)