Seit Tagen überbieten sich Nato-Staaten förmlich mit Waffen-Lieferungen an die Ukraine. Bald sollen auch Leopard-2-Panzer wieder darunter sein.
Kiew - Sie rollen wieder im Ukraine-Krieg: Die immens bedeutsamen Waffen-Lieferungen der USA für die ukrainischen Streitkräfte sind auf dem Weg an die Front. Dank 61 Milliarden US-Dollar kommen auch die Militärhilfen anderer Nato-Staaten wieder in Fahrt.
Leopard-2-Panzer: Ukraine bekommt gegen Russland Nachschub an „Leos“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verweigert zwar eine Freigabe des Taurus-Marschflugkörpers. Während das kleine Litauen den Ukrainern sein letztes Kampfflugzeug überreicht hat, schicken die Briten die infrarotgelenkten Gleitbomben Paveway IV. Aus den USA sind die schlagkräftigen ATACMS-Mittelstreckenraketen auf dem Weg in das geschundene Land.
Jetzt kommt sogar Nachschub für die Staffel an Leopard-2-Panzern der ukrainischen Armee. Wie die spanische Tageszeitung El Pais am Freitag (26. April) berichtet, wird Madrid den Ukrainern zeitnahe zehn von insgesamt 19 versprochenen Panzern des Typs Leopard 2 A4 überreichen. Es ist das nächste Signal der Unterstützung: Kiew kann jeden westlichen Kampfpanzer für die Verteidigung des Landes gegen die russischen Invasionstruppen von Kreml-Autokrat Wladimir Putin dringend gebrauchen.
Verluste der Ukraine: Gegen Putins russische Armee blieben viele Panzer zurück
Denn: Wie etwa die New York Times (NYT) jüngst berichtete, haben die Russen in den vergangenen zwei Monaten unter anderem fünf der 31 gelieferten amerikanischen Abrams-Panzer ausgeschaltet. Laut der Open-Source-Intelligence-Website Oryx, die militärische Verluste zum Beispiel anhand von Fotos und Kartenmaterial dokumentiert, haben die ukrainischen Streitkräfte bis zum 20. April insgesamt 796 Panzer verloren – darunter waren demnach auch 30 Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion. Schätzungen zufolge bekam Kiew knapp 140 Panzer aus dem Westen. Viele davon blieben gegen die Armee aus Russland tatsächlich bereits auf dem Schlachtfeld zurück, was reihenweise Fotos und Videos von Bloggern in den Sozialen Medien wie Telegram belegen.
Zuletzt musste die Ukraine wohl wieder verstärkt auf alte Panzer aus Sowjetzeiten zurückgreifen, und die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtete, dass manche neu aufgestellte Brigade gar keine Panzer mehr ausgehändigt bekam. Nachschub ist neben den spanischen Panzern derweil in Arbeit: Der Münchner Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW), der die „Leos“ seit Jahrzehnten herstellt, bereitet im Auftrag und auf Kosten der Niederlande sowie Dänemarks derzeit 14 weitere Leopard 2 A4 aus deutschen Industriebeständen auf.
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Waffen-Lieferungen an die Ukraine: Spanien stellt Patriot-Raketen bereit
Wie El Pais weiterschreibt, soll das spanische Waffenpaket Kiew bis zum 30. Juni bereitgestellt werden. Zu den Lieferungen gehört demnach auch eine nicht näher präzisierte Ladung an Patriot-Raketen, ein ganzes Flugabwehrsystem will Madrid in der Schlussfolgerung jedoch nicht liefern. Genau dazu hatte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zuletzt in der ARD-Sendung „Maischberger“ andere Nato-Partner aufgefordert: „Wenn ein Land, sagen wir sechs Patriot-Systeme hat, oder vier, und nicht in vorderster Reihe Richtung Osten liegt, kann es ohne Weiteres ein Patriot-System abgeben“.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und er hätten ihren jeweiligen Amtskollegen diesbezüglich sogar Briefe mit gleichlautenden Aufforderungen geschrieben. Auf Nachfrage von Moderatorin Sandra Maischberger, ob er damit Spanien und/oder Griechenland meine, antwortete der Verteidigungsminister: „Mit denen reden wir gerade.“ Athen erklärte seinerseits öffentlich am Freitag, dass es kein Patriot-Luftabwehr-System zur Verfügung stellen werde. Dabei sollen die griechischen Luftstreitkräfte unbestätigten Berichten zufolge über 36 sogenannte Patriot-Werfer, also Startgeräte, verfügen.
Leopard 2 der Ukrainer: Putin lässt erbeutete Panzer in Russland vorführen
Was die „Leoparden“ angeht: In den vergangenen Monaten war Russlands Armee in der Ukraine regelrecht auf Leopard-Panzer-Jagd, dokumentiert durch pathetische Postings russischer Militär-Blogger in den Sozialen Medien. So ließ Russlands Präsident Wladimir Putin etwa einen erbeuteten Leopard 2 A6 regelrecht vorführen, als der Panzer auf einem Tieflader durch den Westen Russlands bis in die Hauptstadt Moskau transportiert wurde - samt hämischer Kommentare in den Sozialen Netzwerken. Jetzt bekommt die Ukraine wieder mehr „Leos“ gegen Putins Imperialismus. (pm)