Binnen Stunden: Russlands Armee erleidet herbe Verluste – und rückt trotzdem vor

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Russlands Verluste bei Mensch und Maschine erreichen Meilensteine. Die Ukraine nennt konkrete Zahlen. Dennoch rücken Moskaus Truppen weiter vor.

München – Russland erleidet im Angriffskrieg gegen die Ukraine aktuell heftige Verluste, und zwar bei verschiedenen Ausrüstungsgegenständen und Waffen. Nach Schätzungen Kiews erreichen die Zahlen an unbenutzbarem oder abgeschossenem Gerät bemerkenswerte Meilensteine.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: 14.000 Panzer und 16.000 Autos und Wassertanks geschrottet

So teilte das ukrainische Verteidigungsministerium am Donnerstag (25. April 2024) mit, dass Russland in den letzten 24 Stunden 14 gepanzerte Kampffahrzeuge verloren habe. Die Gesamtzahl der seit Februar 2022 anhaltenden Invasion beläuft sich demnach bereits auf 13.942 – nur 58 weniger als 14.000.

Obwohl die Ukraine klarstellte, sie erhebe bei diesen Zahlen „keinen Anspruch auf besondere Genauigkeit“, wolle sie doch „eine Vorstellung von der allgemeinen Größenordnung der Verluste geben – wie viele Milliarden Dollar in Form von russischem Altmetall in den Feldern der Ukraine liegen“.

Es sollte eine der größten Panzer-Offensiven im mittlerweile mehr als 25 Monate dauernden Ukraine-Krieg sein: Russlands Angriff auf Tonen‘ke jedoch lief anders als geplant.
Zurückgelassene russische Panzer in der Region Irpin (Symbolbild) © IMAGO/xOksanaStx

Auch zahlreiche russische Autos und Wassertanks sollen laut Kiew zerstört worden sein. Die Ukraine gab an, dass am Vortag 57 Autos und Zisternen verloren gegangen seien, sodass sich die Gesamtzahl im Verlauf des Krieges auf 15.949 beläuft, also 51 weniger als 16.000.

Drohnen und Waffen: Ukraine hat 1000 UAVs und 12.000 Artilleriesysteme Moskaus zerstört

Auch die zerstörten Drohnen erreichen eine besondere Marke. Die Ukraine hat mittlerweile fast 1000 Drohnen zerstört, nachdem sie am Mittwoch zehn weitere abgeschossen hatte. Die Gesamtzahl der zerstörten unbemannten Luftfahrzeuge (UAVs), die verheerende Schäden in der Infrastruktur der Ukraine angerichtet haben, habe sich damit auf 9449 erhöht.

Ähnliches gilt bei den russischen Artilleriesystemen. Am Vortag wurden laut der Ukraine 28 Artilleriesysteme ausgeschaltet, was die Gesamtzahl der russischen Verluste dieses Geräts auf 11.836 erhöht – also knapp als 12.000.

Erstmals über 1000 russische Tote an einem Tag

Nicht nur zahlreiche Geräte erleben in der Ukraine ihr Ende, sondern natürlich auch Menschen. Auch hierbei gibt es im Moment hohe Zahlen. Die Ukraine teilte mit, dass Russland am Vortag Truppenverluste in Höhe von 1040 erlitten habe, die erste vierstellige Zahl seit dem 12. April.

Damit sollen sich die Truppenverluste Moskaus im Verlauf des Krieges auf rund 462.980 belaufen, wobei sowohl Tote als auch Verletzte berücksichtigt wurden. Im Februar teilte das britische Verteidigungsministerium mit, dass sich die Verluste Russlands auf 350.000 belaufen hätten. Die unabhängigen russischen Medien Mediazona und BBC Russian berichteten am 13. April, dass mindestens 50.471 Angehörige des russischen Militärs im Krieg gestorben seien.

Trotz hoher Verluste: Russland rückt bei Adwijiwka weiter vor

Trotz der Verluste an Teilen der Frontlinie: Russische Truppen rücken nach der Einnahme des ostukrainischen Orts Adwijiwka nach britischer Einschätzung in der Gegend schneller voran. „Russische Bodentruppen haben einen schmalen Vorsprung tiefer in ukrainisches Gebiet geschaffen, um in den Ort Otscheretyne einzudringen, der etwa 15 Kilometer nördlich des Zentrums von Awdijiwka liegt“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Otscheretyne im Gebiet Donezk hatte vor Kriegsbeginn etwa 3500 Einwohner.

Auch nach der Eroberung von Awdijiwa Mitte Februar bleibe das Gebiet eines der wichtigsten Gebiete für russische Operationen, hieß es in London weiter. „Obwohl sie heftige Verluste erlitten haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass russische Bodentruppen in der Lage sind, ukrainische Positionen in der Gegend anzugreifen, und die Kontrolle über mehrere kleine Siedlungen übernommen haben.“ (cgsc mit dpa)

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