Erfolgreiche Bilanz für die Dießener Aktionswoche „Demokratie stärken“
Einsatz für die Demokratieim ‚Dießener Bündnis‘: Die Aktionswoche im Blauen Haus zog zahlreiche Interessierte an. Vermisst wurden aber Schulklassen. Nur eine Schule besuchte die Ausstelllungen.
Dießen – Ein zufriedenes Resümee zogen die Organisatoren der Veranstaltungswoche „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“. Sowohl die Ausstellungen als auch die Vorträge und Diskussionsrunden waren mit 550 Interessierten gut besucht. Trotz Konkurrenz von „Dießen leuchtet“ und den ersten Weihnachtsmärkten.
Dießener Aktionswoche „Demokratie stärken“: kaum Schulklassen anwesend
Ein Bündnis von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Dießener Bürger, Bayernpartei, Unabhängige Bürger UBV und Die PARTEI wollte die Bedeutung der Demokratie für die Gesellschaft aufzeigen wie auch die Gefahren, die vom Rechtsextremismus ausgehen. Bis auf die CSU und die Freien Wähler hatten sich damit alle im Dießener Gemeinderat vertretenen Parteien dem Bündnis angeschlossen.
Bei aller Freude über die erfolgreiche Bilanz bedauerte Gemeinderat Marcus Noack von der federführenden SPD, dass lediglich drei Schülergruppen der 8. und 9. Klassen aus der Carl-Orff-Schule die beeindruckenden Ausstellungen besucht hatten. Man habe alle Schulen im Landkreis eingeladen, aber bis auf die COS bedauerlicherweise kaum Rückmeldungen erhalten.
Was Rechtsextremismus anrichten kann, zeigte Diplom-Sozialwirtin Birgit Mair mit ihrer Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ auf 27 Tafeln, die bereits mehr als 270 Mal bundesweit gezeigt wurde. Ihr Eröffnungsvortrag zu diesem Thema sowie zum Holocaust ließ die Gäste teilweise erschaudern. Daneben zeigte die zweite Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Titel der Aktionswoche unter anderem die Auseinandersetzung mit den Strategien der neuen rechten Szene. Sehenswert waren auch die „Auswirkungen der NS-Zeit in Dießen und Umgebung“, bei dem Georg Friedrich zahlreiche Fragen beantworten musste.
Dießener Aktionswoche „Demokratie stärken“: Rolle der Jugend bei Demokratie und Rechtsextremismus
Namhafte Referenten bei den Abendveranstaltungen waren Delian Schnebel, Dr. Karin Schnebel, Robert Andreasch, Thies Marsen und Joy Opitz, die ihre Sichtweisen zu der Thematik darlegten. Wie „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“, „Die Rolle der Jugend bei der Thematik Demokratie und Rechtextremismus“, „Von der Ächtung des Antisemitismus bis zu seiner Salonfähigkeit“ oder „Die extreme Rechte zwischen Klimawandel-Leugnung und Klima-Nationalismus“. Unter den Diskussionsteilnehmern: Bürgermeisterin Sandra Perzul, Gemeinderäte, Vertreter der Jusos und des Jugendbeirats sowie Michael Kramer, Rektor der Carl-Off-Schule.
Nach der Eröffnung durch Gemeinderat Patrik Beausencourt (SPD) und musikalischen Einlagen des Ratskollegen Michael Lutzeier (Die PARTEI) auf dem Saxophon hatte Perzul die Aktionswoche eröffnet. Sie gab ihrer Freude Ausdruck, dass „in diesen politisch schwierigen Zeiten ein Dießener Bündnis ins Leben gerufen wurde“. Schulter an Schulter mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Bürgerschaft wolle man sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen. Damit setze die Gemeinde „ein sichtbares, klares und lautes Zeichen für Demokratie, Freiheit und Vielfalt“.
Solidarisch verteidige man sich gegen Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus, totalitäre Fantasien, menschverachtende Planspiele und rechtsextreme Kräfte mit ihren Umsturzfantasien. Rechtsextremismus sei weder ein Hirngespinst noch eine abstrakte Gefahr: „Es ist die Bedrohung für alles, was wir erreicht haben.“ Der Kampf gegen Rechtsextremismus sei kein politisches Programm, sondern eine immerwährende Haltung und Verpflichtung.
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