Dießener Demo gegen rechts: Der Ammersee ist aufgetaucht

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So rappelvoll war der Dießener Untermüllerplatz noch nie: die friedliche Demo „Ammersee taucht auf gegen rechts“. © Roettig

Dießen - Passend zum Motto „Ammersee taucht auf gegen rechts“ hieß es auf einem Banner „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen“, frei nach Aristoteles. Scheinbar richtig gesetzt hatten sie Initiatorin Patricia Renault und die Organisatoren Steff Sanktjohanser und Tamara Hub. Denn zu ihrer ersten Dießen-Demo „gegen Rechtsextreme und neonazistische Netzwerke“ kamen wesentlich mehr Menschen als erwartet. 1.900 Teilnehmer ergab die offizielle Zählung der Polizei, die mit 40 Beamten, darunter ein Zug Bereitschaftspolizei aus Nürnberg, die friedliche Veranstaltung begleitete.

Treffpunkt für die Teilnehmer war der Platz vor dem Marienmünster. Dießener Bürger aller Couleur und jedes Alters waren dem Aufruf gefolgt, denn „Nie wieder ist jetzt“ oder „Einmal neidappt glangt“, wie auf Schildern zu lesen war. Die Botschaft von zwei jungen Punks, die extra mit dem Zug aus Kaufbeuren angereist waren, brachte es auf den Punkt: „Zu Risiken und Nebenwirkungen von Rechtsextremismus lesen Sie ein Geschichtsbuch oder fragen Sie Ihre Großeltern.“

Ammersee taucht auf Dießener Münster 2024
Der Ammersee taucht auf - bei der Demo gegen rechts versammelten sich die Teilnehmer vor dem Marienmünster. © Greiner

Statt langer Reden verlasen Patricia Renault und Philipp Panizza nur die offizielle Botschaft der Demo: „Wir stellen uns gegen Rassismus und Antisemitismus sowie jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Wir stellen uns der Erneuerung und Verbreitung totalitärer Ideologien sowie der Verherrlichung und Verklärung des Nationalsozialismus entgegen“. Ein Teilnehmer unterstrich das mit seinem Schild „Huck Föcke“.

Huck Föcke
Eines der Demo-Schilder in Dießen © Greiner

Gemeinsam marschierten die Teilnehmer die Herren- und Mühlstraße runter zum Untermüllerplatz. Da staunte selbst das Wahrzeichen „Diez“, denn so viele Menschen auf einmal hatten sich hier noch nie versammelt. Darunter auch einige Gemeinderäte sowie Bürgermeisterin Sandra Perzul mit ihrem Vize Roland Kratzer. Monika Drasch, die in ihrer Musik gerne politische Botschaften verpackt, sang Zitate über Würde und Gleichheit aus der Bayerischen Verfassung. Gefolgt von der Akkordeonistin Annette Rießner mit der Protesthymne „Wehrt Euch, leistet Widerstand.“

Rießner und Kaindl in Dießen 2024 Demo
Annette Rießner (links) oder auch Magnus Kaindl (3.v.r.) unterstützten die Demo in Dießen musikalisch. © Greiner

Die nächste Ammersee-Demo gegen rechts findet am Sonntag, 11. Februar in Utting statt. Treffpunkt ist um 13 Uhr am Bahnhof.

Mehr zur Demo gegen rechts in Landsberg finden Sie hier.

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