Bauchschmerzen am Sonntag? 3 Signale verraten, ob es Zeit für Jobwechsel ist
Der Beruf nimmt oftmals einen bedeutenden Teil unseres Lebens ein. Daher ist es wichtig, dass wir uns am Arbeitsplatz wohlfühlen. Leider ist das Verhältnis zum Job nicht immer von Ausgewogenheit geprägt.
„Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten kann es schwer sein, das eigene Arbeitsumfeld einzuschätzen“, sagt Stefanie Bickert, Jobexpertin beim Stellenportal Indeed. Sie nennt drei Indikatoren, an denen Beschäftigte prüfen sollten, ob es sich lohnt, im aktuellen Job zu verharren:
1. Bauchschmerzen schon am Sonntag vor der neuen Arbeitswoche
Wenn Sie bereits sonntags vor dem Wochenstart Bauchschmerzen und Unlust verspüren, kann dies ebenfalls ein Zeichen für ein ungesundes Arbeitsumfeld sein. „Anhaltende Gefühle von Angst, Sorge und Überforderung deuten darauf hin, dass etwas Grundlegendes nicht stimmt“, so Stefanie Bickert. Manche Menschen bemerken das auch in Form von Antriebslosigkeit oder häufigen Fehlern im Job.
Abgrenzung sei in solchen Fällen nicht immer die Lösung. „Langfristig kann eine zu große innere Distanz zum Job unser Vertrauen in unsere Fähigkeiten schwächen“, erklärt Bickert. Ein erfüllendes Arbeitsleben ist nach ihrer Ansicht entscheidend für ein gesundes und zufriedenes Leben insgesamt. Oft wird erst im neuen Job klar, wie belastend der vorherige tatsächlich war.
2. Anhaltend hohe Arbeitslast ist für Expertin deutliches Warnsignal
„Ein deutliches Warnsignal ist eine gleichbleibend hohe Arbeitslast, die sie überfordert“, erklärt Stefanie Bickert. Während stressige Phasen in jedem Unternehmen vorkommen, kann anhaltender Druck auf strukturelle Mängel wie Unterbesetzung oder ineffektives Management hinweisen.
Problematisch wird es ebenfalls, wenn die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmen und die ständige Erreichbarkeit zur Norm wird. Dies kann langfristig zu Stress und Erschöpfung führen und die Gesundheit beeinträchtigen. Diese fünf Zeichen Ihres Körpers für zu viel Stress sollten Sie kennen.
3. Stillstand im Kopf und keine Motivation mehr bei der Arbeit
Ein weiteres Warnzeichen ist laut Bickert der Verlust des Elans: „Sie erledigen Ihre täglichen Aufgaben ohne Widerstand, aber es herrscht Stillstand im Kopf.“ Wenn man keine Motivation mehr verspürt, seine Meinung zu äußern oder sich einzubringen, sollte man die berufliche Situation überdenken. „Ein gesunder Arbeitsplatz fördert das Gefühl, sich einbringen zu können und sollte Ihnen erlauben, sich in Ihrer Rolle wohlzufühlen.“
Über Jobwechsel nachdenken und kündigen sind unterschiedliche Dinge
Über einen Jobwechsel nachzudenken, ist das eine. Tatsächlich kündigen etwas ganz anderes. Eine Umfrage des Instituts Appinio etwa zeigt, dass zwar 55 Prozent der Beschäftigten in Deutschland über einen Jobwechsel nachdenken. Dennoch bleibt die tatsächliche Wechselbereitschaft hinter den Erwartungen zurück, da die unsichere Arbeitsmarktlage viele davon abschreckt.
Frank Hensgens von Indeed erklärt: „In diesem fragilen Umfeld sehnen sich die Menschen nach Sicherheit.“ Die Umfrage ergab, dass 44 Prozent der Befragten ihren Job aus Stabilitätsgründen nicht aufgeben wollen. Gehaltserhöhungen motivieren 51 Prozent der Wechselwilligen, während flexible Arbeitsbedingungen für 46 Prozent wichtig sind.
Sollte es dann aber doch so weit sein, empfiehlt ein Karriere-Coach eine positive Herangehensweise beim Kündigen. „Unabhängig von den wahren Gefühlen sollte die Kündigung immer von Dankbarkeit geprägt sein", erklärt Keita Williams, Gründerin von Success Bully, laut "CNBC".