„In der Nacht davor habe ich nicht viel geschlafen“: Abgeordneter aus Kochel über seine Premiere im Landtag

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„Ich war natürlich aufgeregt“: Thomas Holz hielt seine erste Rede vor dem Plenum des Bayerischen Landtags. © Rompf

Thomas Holz (CSU) hat seine erste Rede vor dem Plenum des Bayerischen Landtags gehalten. Die Vorbereitungen wurden durch eine Panne erschwert.

Seit Oktober gehört der Kochler Thomas Holz dem Bayerischen Landtag an. Jetzt durfte der 48-jährige CSU-Politiker erstmals vor dem Plenum ans Rednerpult treten. In einer aktuellen Stunde zum Thema „Sport in Bayern – vielfältig, gesund, integrativ“ sprach er über die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Was im Vorfeld hinter den Kulissen der Rede alles passierte, berichtet Holz im Gespräch mit Kurier-Redakteur Andreas Steppan.

Herr Holz, Sie haben Ihre erste Rede vor dem Landtagsplenum gehalten. Was war das für ein Moment?

Es wäre gelogen, wenn ich sage, dass ich völlig gelassen war. Das erste Mal vor dem Hohen Haus zu sprechen, ist ein besonderer Moment. Ich war natürlich aufgeregt. Man weiß ja ganz genau, wann man drankommt, und je näher der Moment rückt, desto mehr steigt die Anspannung. Aber als ich dann nach vorne gegangen bin und in einige bekannte Gesichter geblickt habe, bin ich ruhiger geworden. Und ich habe mich nicht verhaspelt und habe nichts vergessen.

Wie haben Sie sich vorbereitet? Haben Sie die Rede selbst geschrieben?

Meine persönliche Referentin und ein Werkstudent, der in meinem Büro arbeitet, haben im Vorfeld viele Daten und Fakten zusammengetragen. Es gibt zwar Kollegen, die lassen ihre Reden schreiben, aber ich wollte meine selbst verfassen, weil ich finde, dass es sonst nicht authentisch ist. Ich muss zugeben: In der Nacht vor der Rede habe ich nicht viel geschlafen – zumal ausgerechnet da der Drucker in meinem Büro nicht funktioniert hat. Die Endversion meiner Rede habe ich dann eine Stunde vor der Sitzung im Landtag neben dem Plenarsaal ausgedruckt.

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Wie kam es überhaupt dazu, dass sie diese Rede gehalten haben?

Der CSU-Fraktionsvorstand hatte aus Anlass des EM-Auftakts eine aktuelle Stunde zum Thema Sport einberufen. Da ich Mitglied im Innenausschuss bin, der ja auch für das Thema Sport zuständig ist, wurde ich gefragt, ob ich eine Rede halten möchte, die über die Aspekte Gesundheit, Inklusion und Ehrenamt hinaus die wirtschaftliche Bedeutung von Sportereignissen aufgreift. Dazu passt, dass ich tourismuspolitischer Sprecher der Fraktion bin. Ich fand es hochinteressant, dass die WM 2006 das Bruttoinlandsprodukt bis 2008 um rund vier Milliarden Euro gesteigert hat und dass man durch die sechs EM-Spiele in München mit einem touristischen Umsatz von 144 Millionen Euro rechnet.

Meinen Sie, dass auch unser heimischer Stimmkreis von der EM profitiert?

Ganz sicher. Vor allem dadurch, dass die schottische Mannschaft ihr Basecamp in Garmisch-Partenkirchen hat. Die Fernsehbilder, die ausgestrahlt werden, sind unbezahlbar. Man weiß außerdem, dass viele Fans, die jetzt mit dabei sind, später mit ihren Familien zurückkehren. Deswegen ist das eine tolle Chance, die sicher in die gesamte Region ausstrahlt. Ich durfte übrigens die Schotten bei ihrer Ankunft am Flughafen begrüßen. Das war für mich der Moment, in dem die EM-Euphorie so richtig bei mir angekommen ist.

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