„Schwarze Panther“: Polen schickt seine Korea-Panzer an die russische Grenze

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Im Umfeld der ATACMS-Freigabe an die Ukrainer spannt sich auch die Lage an der polnisch-russischen Grenze an der Ostsee an. Warschau schickt Panzer.

Kaliningrad - Die Entscheidung sorgt im Ukraine-Krieg für weiteren Zündstoff: Die US-Regierung von (Noch-) Präsident Joe Biden (Demokraten) hat den ukrainischen Streitkräften den Einsatz von ATACMS-Mittelstreckenraketen im tiefsten Landesinneren von Russland erlaubt.

Nach ATACMS-Freigabe der USA an Kiew: Polen verlegt Panzer an russische Grenze

Mutmaßlich als Reaktion auf diesen Entschluss entsandte Kreml-Autokrat Wladimir Putin erstmals seit Mai 2023 den riesigen russischen Bomber Tu-160 für Bombardements ins geschundene Nachbarland. Auch in Polen schauen sie ganz genau hin, wie weit der Moskau-Machthaber in seinem völkerrechtswidrigen Imperialismus gehen will.

Just in dieser Gemengelage hat Warschau offenbar einen Teil seiner neuen K2-Kampfpanzer aus Südkorea an der Grenze zur russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad stationiert. Es ist wohl der nächste Schritt bei der Abschreckung des brutalen Putin-Regimes durch die transatlantische Verteidigungsallianz Nato.

Polnische Kampfpanzer K2 „Black Panther“ bei einer Parade. (Archivfoto)
Polnische Kampfpanzer K2 „Black Panther“ bei einer Parade. (Archivfoto) © IMAGO / ZUMA Press Wire

K2 Black Panther der polnischen Armee: An die Grenze zu Kaliningrad verlegt

Das deutsche Nachbarland Polen hatte im Sommer 2022 als Reaktion auf den heimtückischen Überfall auf die Ukraine sage und schreibe 1000 Kampfpanzer K2 Black Panther beim südkoreanischen Rüstungskonzern Hyundai Rotem bestellt. Die ersten Exemplare wurden am 15. August 2023 bei einer großen Militärparade in der polnischen Hauptstadt der Bevölkerung und der Öffentlichkeit präsentiert. Und wohl auch dem Moskauer Regime Putins um den willfährigen Außenminister Sergei Lawrow.

Laut einer Aussendung der Pressesprecherin der 16. Pommerschen mechanisierten Division, Major Magdalena Koszczynska, hat die polnische Armee einen Teil ihrer K2 Black Panther kürzlich nach Braniewo verlegt. Davon berichtet das Military Watch Magazine. Die Kleinstadt Braniewo liegt mit ihren rund 17.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur knapp sechs Kilometer von der russischen Grenze in der Region Kaliningrad entfernt, die einst als Königsberg als Teil Ostpreußens vor und während dem Zweiten Weltkrieg zu Nazi-Deutschland und davor zur Weimarer Republik sowie zum Deutschen Kaiserreich gehört hatte.

K2 Black Panther
Hersteller: südkoreanischer Rüstungskonzern Hyundai Rotem
Besatzung: 3 Soldaten (Kommandant, Fahrer, Richtschütze)
Länge / Breite: 10,8 m (mit Geschütz) / 3,60 m
Gewicht (Masse): 55 Tonnen
Geschwindigkeit: 70 km/h auf der Straße; im Gelände 50 km/h
Hauptwaffe: 120-mm-Glattrohrkanone L/55
Sekundärbewaffnung: 1 × 12,7-mm-K6-Maschinengewehr und 1 × 7,62-mm-Maschinengewehr

K2 aus Südkorea für Polen: „Black Panther“ ist anderen Nato-Panzern wohl überlegen

Dem Bericht zufolge erhält die polnische Armee gegenwärtig neue Chargen an K2-Panzern, nachdem sie bereits im August 2022 für angeblich 3,4 Milliarden US-Dollar 180 „Black Panther“ (zu Deutsch: schwarze Panther) bekommen hatte. Ob der südkoreanische Waffenbauer aus der Hauptstadt Seoul tatsächlich in der Lage ist, in dieser kurzen Zeit so viele der 55 Tonnen schweren und bis 70 km/h schnellen Kampfpanzer mit ihrer 120-mm-Glattrohrkanone L/55 zu produzieren, ist nicht überliefert.

Laut des Military Watch Magazine ist der K2 Black Panther vielen anderen Nato-Panzer-Modellen in puncto Technik und Funktionalität überlegen. So hat der Kampfpanzer aus südkoreanischer Produktion einen integrierten Selbstlader für die Granaten im Kaliber 120 Millimeter, weswegen die Besatzung aus drei statt – wie in vielen anderen Panzern üblich – aus vier Soldaten besteht. Das automatisierte Nachladen soll ferner die Feuerrate erhöhen, also die Anzahl der Geschosse, die innerhalb kurzer Zeit abgefeuert werden können. Zudem soll der Panzer aus Asien einen geringeren Wartungsbedarf haben. (pm)

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