Bayrischzell: Bürgermeister sieht Gemeinde gut aufgestellt - Vier große Themen
Nicht sorgenfrei, aber doch optimistisch blickt Bayrischzells Bürgermeister Georg Kittenrainer (CSU) ins neue Jahr.
Bayrischzell – Die politische Großwetterlage wird sich 2024 wohl auch in der Gemeinde widerspiegeln, meint Bayrischzells Bürgermeister Georg Kittenrainer. „Aber ich nehme sehr viele engagierte Bürger wahr, die sich positiv einbringen.“ Auch der klamme Bundeshaushalt, der zwar früher oder später auf kommunaler Ebene ankommen werde, spielt laut Kittenrainer 2024 noch kaum eine Rolle für Bayrischzell. „Wir konnten unseren Haushalt ganz vernünftig planen.“ Zu den darin enthaltenen, wichtigsten Projekten zählen neben der Seebergbrücke, die im Sommer neu gebaut wird (wir berichteten), im Wesentlichen vier große Themen.
Alpenfreibad
Die für die Bürger wohl spannendste Nachricht dürfte darunter wohl das Alpenfreibad sein, meint Kittenrainer. Sobald der letzte Schnee geschmolzen ist, soll die Sanierung des Beckens mit Edelstahl fortgeführt werden. „Ende Mai soll das Bad wieder öffnen“, kündigt der Bürgermeister an. Dass das pünktlich zum regulären Saisonstart klappt, ist auch der Vorarbeit im Jahr 2023 zu verdanken. Wie berichtet, wurden unter anderem eine Photovoltaik-Anlage und eine Luftwärmepumpe installiert, die bereits in Betrieb sind.
Auch die Förderung in Höhe von 620 000 Euro ist nicht in Gefahr. „Den Bescheid haben wir vom Freistaat schon bekommen“, sagt Kittenrainer. Mit Ausnahme einer kurzen Schließzeit während der Pandemie sei das Alpenfreibad somit trotz Sanierung nahtlos geöffnet gewesen.
Wohnungsbau
Als „sehr wichtig“ bezeichnet Kittenrainer auch das Thema Wohnungsbau, bei dem die Gemeinde allerdings an die verfügbaren Flächen gebunden sei. Im Jahr 2024 sollen nun die Planungen für ein kleineres Bauprojekt nahe des Alpenfreibads anlaufen. Angedacht ist, den dort benachbarten Spielplatz auf das Gelände des Freibads zu verlegen und auf der Fläche des bisherigen Spielplatzes Geschosswohnungen zu errichten, erklärt der Bürgermeister. Diese sollen im Eigentum der Gemeinde bleiben und von ihr vermietet werden.
Kläranlage
Ebenfalls geplant wird 2024 an der Kläranlage. „Sie ist von Grund auf sanierungsbedürftig“, so Kittenrainer. Baulich angepackt werde aber erst im Jahr 2025.
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Dorfheizung
Zwar kein Projekt der Gemeinde, aber seit Jahren im Fokus vieler Bürger ist die geplante Dorfheizung. Schon vor einem Jahr hatte Kittenrainer vor einem Aus des Projekts wegen der gestiegenen Baukosten und Zinsen gewarnt. Aktuell laufe die Bauleitplanung, erklärt Kittenrainer. 2024 sollte der Bau starten. Doch der hänge nun auch an den Fördermitteln des Bundes. „Wenn die Mittel im neuen Jahr gekürzt werden, wird es schwierig“, sagt der Bürgermeister.
Fazit
Von der Dorfheizung abgesehen hängt laut Kittenrainer kein weiteres Projekt in Bayrischzell direkt von Bundesfördermitteln ab. „Aber die allgemeine Haushaltslage wirkt sich spätestens über die Schlüsselzuweisungen auch auf die Gemeinden aus“, sagt der Rathauschef. Entsprechend rechne er zwar mit einem Konjunkturdämpfer, der 2024 jedoch noch nicht voll durchschlägt. „Überraschungen gibt es immer, aber aktuell sind wir gut aufgestellt“, betont Kittenrainer. Neben den großen Projekten könnten so Aufgaben wie Straßensanierungen und Arbeiten an der Schule wie geplant durchgeführt werden.
Auch die politischen Debatten spiegeln sich aus Sicht des Bürgermeisters zwar in Bayrischzell wider, bringen die Bürger aber nicht aus der Ruhe. „Bei uns sehe ich keine Stimmung kippen.“ Fürs neue Jahr soll das so bleiben: Kittenrainer wünscht den Bürgern neben Glück und Zufriedenheit vor allem konstruktive Gespräche. „Damit wir 2024 wieder etwas vorwärtsbringen.“
Zu dieser Serie
Der Jahreswechsel bietet Gelegenheit für einen Ausblick: Welche Projekte werden in den Kommunen des Landkreises 2024 angepackt oder umgesetzt? Wo muss möglicherweise der Rotstift angesetzt werden? Wir geben Ihnen einen Überblick.