Miesbach: Schülerforschungszentrum im ehemaligen Krankenhaus braucht weitere Treppe

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Für das Schülerforschungszentrum im ehemaligen Miesbacher Krankenhaus wäre eine zweite Fluchttreppe nötig. © Martina Fischer

Miesbach – Im ehemaligen Miesbacher Krankenhaus soll ein Schülerforschungszentrum (SFZ) eingerichtet werden. Doch dafür ist eine zweite Fluchttreppe nötig.

Dessen Träger ist der Landkreis. Die Stadt fungiert als Vermieterin der Räumlichkeiten. Durch das SFZ wird eine zweite Fluchttreppe nötig, um den Brandschutz­auflagen zu genügen. Die wiederum kostet Geld und mit selbigem ist Miesbach nicht eben gut ausgestattet. Dementsprechend entspann sich in der jüngsten Stadtratssitzung eine längere Diskussion zum Thema.

Molekularbiologie, Biotechnologie, Big Data und Maschinelles Lernen sind die Schwerpunkte des SFZ, das durch die Jahrgangsstufen fünf bis zwölf genutzt werden soll. Dabei werden sich Schülergruppen von bis zu 30 Personen in den Räumlichkeiten aufhalten. Ein Flucht- und Rettungsweg führt durch das Treppenhaus. Der zweite konnte bisher durch die Fenster und über das Drehleiterfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Miesbach sichergestellt werden. Durch die Anwesenheit von mehr als zehn Personen und die Labornutzung im SFZ ist letztere Fluchtmöglichkeit keine Option mehr. Ein zweiter baulicher Rettungsweg werde nötig, eine Schlauchrettungsanlage sei nicht erlaubt, informierte Miesbachs Bürgermeister Gerhard Braunmiller.

An der Westseite findet sich eine Außentreppe, eine einfache Stahlkonstruktion. Analog überlegte man, ob dies nicht auch eine Bauweise für die neu zu errichtende Treppe sein könne, mit einem Kostenaufwand von geschätzten 130.000 Euro. Nun geht es aber um die zur Haidmühlstraße hin gerichtete Ostseite. „Bauchschmerzen“ bekundete Braunmiller hierbei. „Das sieht man schon sehr und es ist ein ortsprägendes Gebäude“.

Architekt Thomas Schneider, der mit der Planung beauftragt wurde verwies darauf, dass bis vor vier Wochen noch nicht klar gewesen sei, „was kommt“ und eine fertige Planung wohl erst im Januar möglich sei. Als weitere Option für die Ostseite betrachtete er einen gemauerten Treppenturm, bei dem der vorhandene Erker – eine Tonnengaube – nach vorne gezogen werden könnte.

Paul Fertl (SPD) begrüßte das Schülerforschungszentrum, wollte aber den Landkreis als Träger desselben bei den Kosten der Fluchttreppe mehr beteiligt sehen, zumal diese als Treppenturm sicher wesentlich teurer würde. Dass ein Rettungsschlauch als Lösung so gar nicht möglich sei verwunderte Alois Fuchs und Alfred Mittermaier (beide CSU). „Das geht bei einem Flieger mit 200, 300 Leuten auch“, merkte letzterer an. Eine leichte Stahlkonstruktion könne doch „edel“ aussehen fand Astrid Güldner (Grüne). Franz Mayer (CSU) konnte einer Spindeltreppe als günstiger Lösung auch etwas abgewinnen, etwa wenn man sie analog der Hausfarbe zurückhaltend in Ocker ausführe. „Wann amortisiert sich die Treppe?“, wollte Florian Perkmann (SPD) wissen. Eine Woche zuvor habe man überlegt, „wie wir den Haushalt hinkriegen und jetzt machen wir da so eine Nummer“. Man müsse dann eben nachdenken, ob das SFZ sinnvoll sei.

Dazu erläuterte Schneider, dass es zwar momentan um das Schülerforschungszentrum im zweiten Obergeschoss gehe. Da dies eine neue Nutzung darstelle, sei das beim Brandschutz relevant. „Wenn unten eine Nutzungsänderung kommt, haben wir das Thema Brandschutz wieder“, erläuterte er. Dabei zeigte der Planer auf, dass es im Gebäude noch keine Brandschutz­anlage gibt. Wenn man diese etabliere, könnte man vielleicht an anderer Stelle sparen.

Mit einer Gegenstimme fiel der Beschluss, einen zweiten baulichen Rettungsweg zu prüfen. Braunmiller wurde ermächtigt, die weiteren Planungsleistungen zu beauftragen. Der Landkreis solle als Träger des Forschungszentrums die überwiegenden Kosten der Treppe tragen und die Schlauchlösung final überprüft werden. Martina Fischer

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