Experte enthüllt: So verführen Restaurants ihre Gäste zu teuren Kaufentscheidungen

Einige Restaurants tricksen beispielsweise bei der Gestaltung ihrer Speisekarte ein bisschen herum – Ziel sei es, dass Gäste möglichst viel Geld ausgeben. In dem Zusammenhang gebe es einige Kniffe, erläutern Experten gegenüber der "New York Post". 

Dass manche Restaurants – meist aus der gehobenen Kategorie – eher auf die offensichtliche Ausschreibung des Preises verzichten, ist vermutlich kein Geheimnis. Es gibt allerdings noch weitere Dinge, auf die Gäste achten sollten. 

So wollen Restaurants Gäste dazu bewegen, mehr Geld auszugeben 

Ein großes Ziel ist es, dass das Essen im Vordergrund steht, dieses soll "im Gedächtnis der Kunden an erster Stelle stehen", zitiert "New York Post" Dr. Jason Buhle. Aber auch folgende Tricks werden den Experten nach gern genutzt: 

  • Ein teures Gericht auf der Karte: Das lässt andere Gerichte günstiger erscheinen und Gäste nehmen dann eventuell mehr.
  • Aussagekräftige Namen: Sinnvoll kann es ebenso sein, den Gerichten außergewöhnliche Namen zu geben.
  • Nostalgie: Beispielsweise Gerichte, die Gäste an das Essen von Oma erinnern, eignen sich – beispielsweise 'Omas Schokokuchen". 

Des Weiteren könne aber auch die Musikauswahl im Lokal die Gäste lenken. Demnach sorgt ruhigere Musik dafür, dass Gäste länger bleiben und so eventuell auch mehr verzehren. Das eignet sich besonders dafür, wenn allgemein nicht so viel Betrieb im Lokal ist. Ist es dagegen sehr voll, werde Musik mit schnellerem Tempo genutzt, sodass Gäste schneller gehen und der Platz für andere zahlende Kunden freigemacht werde. 

Restaurants haben es mit Gästen allerdings auch nicht immer leicht – ein Restaurant aus Hamburg geht nach zwei Jahren rechtlich gegen einen kritischen Gast vor. Grund dafür sei eine schlechte Bewertung. 

Frau im Restaurant
Mit der Speisekarte und dem Ambiente im Restaurant tricksen einige Gastronomen. (Symbolbild) Depositphotos/Imago

Zeitreise – das waren die Restaurant-Preise vor 30 Jahren

Jan Hiller, der Inhaber des Gasthofs Adler in Ziemetshausen, Bayern, entdeckte auf seinem Dachboden eine Speisekarte aus dem Jahr 1994. Laut Hiller kostete damals ein Rumpsteak 16 D-Mark und ein Bier 2,30 D-Mark, was heute undenkbare Preise wären. Der Fund löste einen Nostalgieschub aus und erinnerte an die Zeiten der D-Mark, als Lebensmittel und Dienstleistungen günstiger waren. Laut „Bild“ fand Hiller die Karte während der Digitalisierung alter Dokumente und teilte die Bilder auf Facebook.

Die Veröffentlichung der alten Speisekarte stieß im Netz auf Interesse und Diskussionen über die Preisentwicklung seit der Einführung des Euro im Jahr 2002. Nutzer berechneten die Inflation und verglichen ihre Gehälter mit denen von 1994. Hiller erklärte gegenüber der Zeitung, dass die Preise zwar gestiegen sind, jedoch im Vergleich zu einem Restaurant in Stuttgart immer noch fair seien. Trotz gestiegener Lebenshaltungskosten und der Einführung des Euros bleiben die Erinnerungen an günstigere Zeiten lebendig.