CSU-Ehrenvorsitzender Waigel macht Jesus-Witz über Söder – und spricht über dessen Stil

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Theodor Waigel (links) und CSU-Chef Markus Söder (Archivbild). © Niklas Treppner/dpa

Auf Instagram zeigt sich Markus Söder häufig von seiner nahbaren Seite. Der ehemalige Finanzminister Theo Waigel scherzte nun in einem Interview.

München – Markus Söder nutzt wie kaum ein anderer deutscher Politiker die sozialen Medien. Unter dem Hashtag #söderisst beißt sich der bayerische Ministerpräsident durch Leberkässemmeln, Döner oder McDonald’s-Burger samt Pommes rot-weiß. Die Vielzahl seiner mehr als 750.000 Follower auf Instagram scheinen sich über die Beiträge des Politikers zu freuen, vor allem die unpolitischen #söderisst-Posts erzielen häufig hohe fünfstellige Likes.

Ansonsten inszeniert sich Söder auch mal als KI-animierter Astronaut gemeinsam mit dem Generalsekretär der CSU, Markus Blume, oder planscht in verschiedenen Pools herum. Zwischen seine karnivoren Posts und die lockeren Image-Beiträge streut der bayerische Ministerpräsident auch mal ernstere Botschaften, positioniert sich etwa für die Mütterrente oder gegen das EU-Verbrennerverbot.

Waigel über Söder-Posts: „Reicht nicht, den Menschen zu sagen, was man isst“

Nun hat sich der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel in einem Interview scherzhaft über die söderschen Online-Aktivitäten geäußert: „Er hat mal erzählt, dass er jetzt mehr als 500.000 Follower hat. Darauf habe ich geantwortet: Jesus Christus hatte nur zwölf und von denen konnte er sich nur auf elf wirklich verlassen. Trotzdem hat er es zur Weltgeltung gebracht“, sagte er der Augsburger Allgemeinen. Über den Satz habe auch Söder schmunzeln müssen, so der frühere CSU-Chef. 

Söder sei aber sehr erfolgreich, räumte Waigel ein. Davor habe er Respekt. „Und er weiß schon auch, dass es nicht reicht, den Menschen nur zu sagen, was man isst, sondern auch, wie man regiert.“ Die sozialen Medien seien wichtig, um Menschen zu erreichen, führte Waigel aus. Dieses Feld dürfe man nicht „Influencern oder AfD-Krakeelern überlassen“, sagte der 86-Jährige.

Söder über Beziehung zu Waigel: „Bei uns war‘s nicht immer Liebe“

Im vergangenen April hatte Söder beim Festakt zum 85. Geburtstag des CSU-Ehrenvorsitzenden eine feierliche Rede gehalten. Darin lobte er Waigel für dessen politische Verdienste, sprach aber auch über die zunächst angespannte Beziehung der beiden Politiker: „Bei uns war’s nicht immer Liebe“, sagte Söder an Waigel gerichtet.

Und weiter: „Ich war vielleicht etwas zu forsch. Vielleicht gehörte ich auch zu sehr zur Seite von Edmund Stoiber.“ Der ehemalige CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Stoiber galt lange als politischer Widersacher Waigels. Auch in seiner Autobiografie „Ehrlichkeit ist eine Währung: Erinnerungen“ aus dem Jahr 2019 zog Waigel teils heftig über Stoiber her. (fmü/dpa)

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