Gaudibursch im Glück
Der Isener Marcel Kowalski alias Marcel Schlager erobert die Bühnen der Partywelt
Isen – Wenn Marcel Kowalski über Schlager spricht, gerät er schnell ins Schwärmen. „Das ist so ein breites Spektrum und verbreitet vor allem sakrisch gute Laune.“ Wie er selbst auch. „Ich bin eher der Gaudibursch“, sagt er von sich selbst. Offenbar kommt er damit gut an.
Vor einem Jahr hat sich der Isener und Ex-Frontmann von D’Reichenkirchner aufs Solo-Geschäft verlegt. Mittlerweile füllt er Après-Ski-Hütten und hat die zweite Single herausgebracht. „Musik ist mein Leben“, sagt der 28-Jährige, der mit fünf Jahren begann, Gitarren- und Schlagzeugunterricht zu nehmen.
Mit zwölf gründete er seine erste Band Damaluk. Mit zwei Freunden trat er unter anderem bei Festen der Isener Feuerwehr auf. Nebenbei brachte er sich selbst noch die Steirische Harmonika, Bassgitarre, Bariton und Ventilposaune bei. Und singen kann er sowieso.
Jahrelang tourte der Isener als Frontmann der Partyband D’Reichenkirchner durchs Land. Mehr als 200 Auftritte von Erding bis Bottrop absolvierte die Band, bis sie sich nach Ausbrechen der Corona-Pandemie auflöste. Seither ist Kowalski alias Marcel Schlager solo unterwegs. „Geil, dass du auf Schlager stehst“ hieß sein erster eigener Titel, den er vor einem Jahr herausbrachte. Diesen Winter folgte seine Single „Hey Schneewittchen“. Sie ist über alle bekannten Streaming-Dienste zu hören. Kein Wunder, dass er wieder zur Wintersaison loslegte, denn seine Musik ist wie für den Après-Ski geschaffen. Also tourt er dieser Tage fleißig durch die Skigebiete und singt Wochenende für Wochenende von seinem Märchenmädchen: „Hey Schneewittchen, alles easy, brauchst den Spiegel nicht dazu. Die Schönste hier im Land bist du, du, du, du“, heißt es in dem Lied, das nur zu leicht ins Ohr geht. Und irgendwann zum Mitsingen für alle: „Put your hands up in the air, tüdüdü, tütü, tüdü.“
Bald soll ein Remix herauskommen, damit der Song auch in Clubs und Discos gespielt wird. Und einen Schneewittchen-Tanz gibt es auch schon. Alleine im Januar absolvierte er sieben Auftritte in österreichischen Skigebieten von Schladming bis Zell am Ziller. Das alles neben seiner 40-Stunden-Woche als Disponent. Das schlaucht.
„Der Terminkalender ist krass“, sagt er. Nach so einem Wochenende mit drei Solo-Auftritten innerhalb von 24 Stunden sei er zwar fix und fertig, aber auch „vollkommen überwältigt“. Im positiven Sinne, schiebt er schnell hinterher. „Ich weiß ja auch, wofür ich’s mach.“ Vor einigen Monaten hat er einen Produzenten aus Klagenfurt für sich begeistern können. Er glaubt an den Isener. „Dass so ein erfahrenes Team hinter mir steht und richtig mit anschieben will, das gibt mir schon viel Auftrieb“, sagt er.
Nie hätte er gedacht, dass er schon diese Après-Ski-Saison als Einzel-Act durchgebucht sein würde. „Dass ich in den Tennen in Schladming und Hintertux spielen durfte, dass ich schon so bald diese Riesenchance bekommen habe, das ist für mich der Jackpot im Lotto“, sagt der bodenständige 28-Jährige glücklich. „Ich bin genau da, wo ich schon immer hinwollte.“
Und im Sommer, wenn auch der letzte Après-Ski vorbei ist? Eine Pause sei auf jeden Fall nicht geplant. Der junge Musiker will raus auf die Bühnen der Party-Welt, der Erfolg verleiht ihm immer neue Energie. So richtig spruchreif seien die Pläne für diesen Sommer noch nicht, aber „ich will schon schauen, dass in Malle-Richtung was geht“, stellt er in Aussicht.
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Wenn alles klappt, heizt Marcel-Schlager aus Isen also bald am Ballermann ein. Bis dahin versucht er, seinen Schneewittchen-Song in der Alpenregion bekannter zu machen. „Er ist schon ein bisserl lausbübisch, aber lässt Raum für Kopfkino – genau die richtige Mischung“, ist er überzeugt. Wenn das Wetter mitspielt, sind auch im Februar wieder sieben Auftritte zu absolvieren. Und am 16. März hat er fast schon so etwas wie ein Heimspiel. Dann spielt er im Vorprogramm der erfolgreichen Volks-Pop-Musik-Band Fäaschtbänkler in der Rottgauhalle Eggenfelden. Doch wer Marcel Schlager einmal in der Heimat live erleben will, muss sich noch etwas gedulden, das Konzert ist schon längt ausverkauft.