Vierbeiner Sina aus Starnberg erzählt von ihrer Schottland-Reise
Sina kommt viel herum im Landkreis Starnberg. Sie kennt Gott und die Welt und schaut den Zweibeinern kritisch auf die Pfoten, besser gesagt auf die Finger. Diesmal begleitet sie ihr Rudel weit über die Landkreis-Grenze hinaus bis nach Schottland.
Starnberg - Liebe Zweibeiner, endlich bin ich mit meinem Rudel auch mal in den Urlaub gefahren und zwar nach Schottland, wo bekanntlich meine Verwandtschaft herstammt. Dorthin zu kommen, war aber gar nicht so einfach, kann ich euch sagen: Erstens muss man als Vierbeiner alle möglichen Impfungen und Entwurmungen über sich ergehen lassen, wenn man ins Vereinigte Königreich einreist, und dann hat man an Bord der Auto-Fähren vom Kontinent auf die Insel und zurück als Hund jedes Mal bestimmte Einschränkungen zu ertragen – auf dem Foto hier seht ihr mich übrigens mit Demi, einer netten Schottin, die bei der Fährgesellschaft in Mallaig arbeitet und mir gerade dabei hilft, die Zeit bis zur Überfahrt auf die Insel Skye angenehm zu gestalten.
Jedenfalls waren für mich die Umstände von Fährgesellschaft zu Fährgesellschaft durchaus verschieden: Mal durfte ich das Auto während des Übersetzens offiziell nicht verlassen (mein Herrchen hat mich für die kurze Strecke trotzdem ins Schiffsbistro mitgenommen), mal war Maulkorb bzw. „Zwinger“ angeordnet – meine Leute haben mir so was Gottseidank erspart, indem sie für die längeren Überfahrten eine Mit-Hund-Kabine auf „Deck 7“ gebucht haben. Dort gab es dann an Bord sogenannte Auslaufzonen, in denen wir Vierbeiner unser „Geschäft“ verrichten sollten – grün angestrichene, lieblose 20 Quadratmeter mit einem Stück Alibi-Kunstrasen. Aber nicht mit mir, Leute - habe mir aus Protest erst mal jegliche Darm-Aktivitäten verkniffen und erst wieder „produziert“, als ich festen Boden unter den Pfoten hatte! Meine Kollegen haben das überwiegend genauso gemacht und gewissermaßen gestreikt.
Sina reist ökonomisch - ohne Kapitäns-Diner und Rundweg an Borg
Einige mussten wegen ihrer Größe sogar in Käfige, die getrennt vom Rudel untergebracht waren, und haben dann die ganze Nacht furchtbar geheult, weil sie ihre Leute vermissten. Ihr kennt ja den Spruch: „Vor Gericht und auf hoher See…“ Ich als Privilegierte habe mich darauf beschränkt, drinnen gefährlich zu knurren, wenn jemand draußen an unserer Kabinentür vorbeigekommen ist. Bin halt territorial geprägt: Alles meins! Also, ich finde, vor allem bei den Auslaufzonen besteht Verbesserungsbedarf: Es soll sogar Fährgesellschaften geben, die den Vierbeinern einen ganzen Rundweg an Bord ihrer Schiffe bieten, samt Ausblick aufs Meer und Kapitäns-Dinner!
Aber ich wollte mich jetzt nicht bei meiner neuen Freundin Demi beschweren, die kann ja nichts dafür, und die Überfahrt von Mallaig zur vorgelagerten Insel Skye dauert ja auch nur eine halbe Stunde. Nächste Woche erzähle ich euch noch mehr von meiner Schottland-Tour, und von Nessie... Eure Sina
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