Geld verdienen mit der Klimawende: Großes Interesse an Windkraft-Anteilen - Sechs Prozent Rendite

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Volles Haus: Etwa 300 Interessierte informierten sich am Montag (22. Januar) in der Otterfinger Schulaula über die Möglichkeit, sich am Bürger-Windpark im Hofoldinger Forst zu beteiligen. © THOMAS PLETTENBERG

Windkraft-Beteiligungen im Gesamtwert von sechs Millionen Euro sind zu vergeben: Zunächst exklusiv können Bürger von Otterfing, Sauerlach und Aying von 29. Januar bis 18. Februar Anteile an der Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH & Co. KG zeichnen. 300 potenzielle Anleger kamen zum Info-Abend in die Otterfinger Schulaula.

Otterfing – Wer zu spät kam, musste mit Stehplätzen vorlieb nehmen. „Freut mich narrisch, dass so viele gekommen sind“, sagte Bürgermeister Michael Falkenhahn, als er am Montagabend (22. Januar) auf eine berstend volle Schulaula blickte. Alle waren neugierig, wie sich als Teilhaber der Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH & Co. KG mit drei Windrädern vor der Haustür Geld verdienen lässt.

Gesellschafter dieser GmbH sind Otterfing, Sauerlach und Aying. Sie unterbreiten ihren volljährigen Bürgern ein Angebot, das diesen eine lukrative Geldanlage verspricht und der Klimawende hilft: Wer eine Einlage leistet – möglich sind 500 bis 25 000 Euro – bekommt jedes Jahr eine Dividende von mindestens sechs Prozent ausgeschüttet. „Zehn Jahre liegt das Geld fest bei der GmbH“, erklärte GmbH-Geschäftsführer Martin Sterflinger. Ob es danach eine neue Anlage-Option gibt, sei Sache der dann amtierenden Gemeinderäte, sagte Falkenhahn.

Insgesamt sechs Millionen Euro will die Bürgerwind-GmbH so einsammeln und damit ihr Eigenkapital stärken. Den Löwenanteil des kleinen Windparks – je ein Windrad in jeder Gemeinde – finanzieren Darlehen der GLS-Bank in Höhe von 20 Millionen Euro. Die Gesamtinvestition ist auf 26,73 Millionen Euro kalkuliert. „Wir haben alles mit hohem Sicherheitspuffer berechnet“, betonte Wolfgang Büsch, Dritter Bürgermeister von Sauerlach, dessen Münchner Steuerkanzlei das Projekt kaufmännisch begleitet.

Jede Geldanlage sei immer mit einem Risiko verbunden, erklärte Falkenhahn. „Aber hier stehen drei Gemeinden hinter der Betreiber-GmbH“, betonte er. „Diese Windräder bauen wir für uns, ohne dass ein Investor dazwischen steht.“ Büsch wies darauf hin, dass man „alles in der eigenen Hand habe“ und warb für eine Beteiligung: „Aus meiner Sicht eine gmahde Wiesn.“

Basis der vergleichsweise hohen Rendite ist die auf 20 Jahre garantierte EEG-Einspeisevergütung, die dem Windpark jährliche Einnahmen von 3,225 Millionen Euro beschert. „Vorsichtig gerechnet“, so Büsch. Je nach Windaufkommen sei durchaus mit höheren Gewinnen zu rechnen, die entweder die Dividende erhöhen oder für schnellere Kredittilgung verwendet werden.

Die Besucher stellten viele Fragen, die meisten klopften die Sicherheit des Investments ab. Zudem war vielen nicht klar, wie die Beteiligung auf der Crowdfunding-Plattform gls.crowd.de funktioniert. „Erst registrieren, dann den Beteiligungswunsch hinterlegen“, erklärte Wenzel Paulig, Vertreter der GLS-Bank, „man klickt sich schnell durch.“ Die GmbH prüft und genehmigt jeden Anlagenwunsch, dann muss innerhalb von zwei Wochen die Zahlung auf ein Treuhandkonto erfolgen.

Paulig glaubt nicht, dass allein die Bürger der drei Gemeinden sechs Millionen einlegen. „Lassen wir uns überraschen“, sagte Sterflinger. Der aktuelle Stand lässt sich auf gls.crowd.de verfolgen. Sollte das Kontingent nicht ausgeschöpft sein, steht die Anlage ab 18. Februar allen offen. „Es gilt das Windhundprinzip“, sagte Falkenhahn, „wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“

Info-Abend in Sauerlach: Nach den Veranstaltungen in Aying und Otterfing findet am morgigen Donnerstag die letzte Bürgerwind-Infoveranstaltung in Sauerlach statt (19 Uhr, Mehrzweckhalle). Per Live- Stream kann der Abend auch im Internet verfolgt werden (www.windenergie-hofoldinger-forst.de).

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