Wie reagiert Iran auf US-Angriffe? Ein Szenario könnte globale Kettenreaktion auslösen
Die USA haben in einer koordinierten Militäraktion mit Israel iranische Nuklearanlagen angegriffen. Laut „Reuters“ war es die größte westliche Militärintervention gegen den Iran seit der Revolution im Jahr 1979. Der Angriff richtete sich hauptsächlich gegen die unterirdische Nuklearanlage in Fordo, die durch bunkerbrechende Bomben schwer beschädigt wurde.
Irans Außenminister Abbas Araghtschi erklärte, dass sein Land über alle möglichen Formen der Reaktion nachdenke und ein Dialog nicht infrage komme, bevor der Iran Vergeltung geübt habe. Er warf laut Quellen von „Reuters“ den USA vor, keinen Respekt vor internationalem Recht zu haben. US-Präsident Trump wiederum feierte die Operation als großen militärischen Erfolg und sagte, die iranischen Nuklearanlagen seien „vollständig und total zerstört“.
Trump nun doch offen für Regime-Wechsel
In den USA regt sich Widerstand gegen die militärische Eskalation. In US-Städten finden Proteste statt, und viele Bürger fordern ein Ende der Kriegshandlungen. Präsident Trump aber spricht nun offen über einen Regimewechsel im Iran und stellte in einem Beitrag auf Truth Social die Frage: „Wenn das aktuelle iranische Regime nicht in der Lage ist, Iran wieder groß zu machen, warum sollte es keinen Regimewechsel geben?“
Israel und der Iran greifen sich unterdessen weiterhin gegenseitig mit Raketen an. Israelische Kampfflugzeuge haben militärische Ziele im Westen des Iran ins Visier genommen, während iranische Raketen in Tel Aviv erheblichen Schaden angerichtet haben, berichtet „Reuters“. Auch in den USA herrscht nach den Schlägen gegen das iranische Atomprogramm erhöhte Alarmbereitschaft. Das Heimatschutzministerium warnt vor möglichen Cyberangriffen und Gewaltakten.

Macht Iran jetzt die Straße von Hormus dicht?
Das iranische Parlament hat inzwischen dafür gestimmt, die Straße von Hormus zu sperren. Der enge Seeweg ist ein Nadelöhr für den internationalen Öltransport. Sollte der Iran diese Maßnahme umsetzen, könnte das die Ölpreise auf der ganzen Welt in die Höhe treiben und die Weltwirtschaft schwer belasten. Laut „Reuters“ muss der Oberste Nationale Sicherheitsrat des Iran erst zustimmen, bevor es zu einer solchen Maßnahme kommt. Dieses Gremium wird dem Bericht zufolge von einem Vertrauten des iranischen Führers Ajatollah Ali Khamenei geleitet.
Die USA haben signalisiert, dass vorerst keine weiteren militärischen Aktionen geplant sind. Laut „BBC“ könnte der Iran daher eine abgemilderte Reaktion wählen und etwa US-Ziele auf eine Weise angreifen, die nicht zu hohen Verlusten führt.

Guterres fordert diplomatische Lösung
Auch der UN-Sicherheitsrat befasst sich mit der angespannten Lage. Russland, China und Pakistan forderten in einer Resolution einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand im Nahen Osten. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, drängte auf ein Ende der Kampfhandlungen und die Rückkehr zu Verhandlungen über das iranische Atomprogramm, berichtet „Reuters“.