Masala: Wenn Iran jetzt Hormus dicht macht, droht bei Trump totaler Kurswechsel
Als Donald Trump bekanntmachte, wieder für das Amt des US-Präsidenten zu kandidieren, trat er unter anderem mit dem Regierungsversprechen an, die USA nicht in endlose Kriege zu involvieren. Noch ist es zu früh, eine Aussage darüber zu treffen, ob er sein Versprechen mit dem Angriff auf die Urananreicherungsanlagen des Iran gebrochen hat.
Donald Trump "arbeitet nicht an Regime-Change"
US-Vizepräsident JD Vance betonte am Sonntag nach der Attacke: "Wir sind nicht im Krieg mit Iran, wir sind im Krieg mit iranischem Atomprogramm." Die Äußerungen folgen auf vorherige Aussagen aus der US-Regierung, nach denen die Schläge begrenzt seien und man nicht in den Krieg gegen den Iran einsteigen wolle.
Politikwissenschaftler und Militärexperte Carlo Masala sieht ebenfalls Bestrebungen der Trump-Administration, den Angriff als einen Präzisionsschlag darzustellen und nicht als kriegerischen Akt. Masala wörtlich: "Wir wissen, dass er [Trump, Anm. Red.] den Iranern die Nachrichten zukommen ließ, dass es nur um die Nuklearanlagen geht, dass er nicht an einem Regime-Change arbeitet."
Masala: Sollte Iran Straße von Hormus blockieren, droht Kurswechsel Trumps
Das Vorgehen berge allerdings die Gefahr einer horizontalen Eskalation durch den Iran. Sollte der nun die Straße von Hormus blockieren und dadurch die Energieversorgung der USA gefährden, hätte Trump keine andere Möglichkeit, als einen vollständigen Kurswechsel in der Außenpolitik herbeizuführen.
Iranisches Parlament will Sperrung - Rubio warnt
Hintergrund: Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat das Parlament in Teheran am Sonntag für eine Sperrung der strategisch wichtigen Straße von Hormus gestimmt. Sollte der Oberste Nationale Sicherheitsrat zustimmen, könnte die Passage für die internationale Schifffahrt blockiert werden. Die Meerenge gilt als zentrales Nadelöhr für den globalen Ölhandel.
Die USA warnten Teheran umgehend vor einem solchen Schritt – Verteidigungsminister Marco Rubio sprach von einem „wirtschaftlichen Suizid“ und kündigte Gegenmaßnahmen an.