Forscher finden Grab eines römischen Gladiators und zwölf weiterer Personen: „Deutet auf Sammelbestattung hin“

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

Ein besonderer Fund lässt Forscher staunen – Ein Gladiator namens Euphrates, zwölf weitere Skelette und ein Bewässerungssystem wurden entdeckt.

Izmir – Über 1800 Jahre alt soll ein Grab sein, das Forscher in einer Basilika im türkischen Izmir entdeckt haben. Nicht nur die Gebeine eines damals wohl bekannten römischen Gladiators ruhen in dem Grab, sondern auch sterbliche Überreste von zwölf weiteren Menschen, Männern wie Frauen. Entdeckt haben die Forscher der Hatay Mustafa Kemal Universität in einer christlichen Kirche auf dem Ayasuluk Hügel in der Provinz Izmir.

Dem Wissenschaftsportal LiveScience zufolge lag hier eine altertümliche griechische Stadt, Ephesus, deren Anfänge 3000 Jahre zurückreichen. Ähnliche Funde wie das Grab des Gladiators wurden demnach auch auf der Insel Marmara und im heutigen Syrien gemacht.

News Bilder des Tages Die Eröffnung der römischen Grabkammer in Köln Weiden Der Blick auf den Sarko
Römischer Sarkophag in einer Kirche (Symbolbild). © Klaus W. Schmidt via www.imago-images.de

Römergrab in der Türkei: Forscher staunen über Entwässerungssystem

Dennoch staunen die Forscher unter der Leitung von Sinan Mimaroglu, außerordentlicher Professor und Kunsthistoriker an der Hatay Mustafa Kemal Universität und Archäologieprofessor Ertan Yildiz, über diesen Fund: Nur 20 Zentimeter unter der Oberfläche wurden ein Wasserkanal, ein Entwässerungssystem und weitere Gräber entdeckt.

„Wir fanden ein Grab und drei grabähnliche Strukturen mit zwölf Personen darin“, sagte Mimaroglu gegenüber Turkiye Today. „Das deutet auf eine Sammelbestattung hin.“

Was erzählt das Römergrab über die Toten?

Name und Funktion des Gladiators ließen sich über die Inschrift auf dem Grab erschließen: Demnach hieß er Euphrates. Mehr konnten die Archäologen und Kunsthistoriker aber bisher nicht über den Mann herausfinden. Außer: Die Größe des Grabs deutet auf seine hohe Bedeutung hin.

Die zwölf weiteren Bestatteten können aber nicht etwa seine Opfer sein: Der sensationelle Sargfund deutet daraufhin, dass sie zwei Jahrhunderte nach dem Gladiator dort beigesetzt wurden. Der aufwendigen Bestattung in einer Kirche zufolge stammten sie aus der Oberschicht oder dem Klerus, so Mimaroglu. Als Kunsthistoriker interessiert er sich vor allem auch für die exquisiten epigraphischen Inschriften und christlichen Symbole auf dem Grab, die wertvollen Materialen wie vor allem Marmor: All dies deute auf die herausragende Bedeutung der altertümlichen Stadt in der heutigen Türkei hin. (kat)

Auch interessant

Kommentare