Sensation in Vermisstenfall: Jäger stoßen in der Wildnis auf seit drei Jahren verschwundene Kinder

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

Ein Video zeigt die seit drei Jahren in Marokopa vermissten Phillips-Kinder und ihren Vater Thomas. © Waikato Police/Screenshot

Drei Jahre waren die Phillips-Kinder in Neuseeland verschwunden – komplett spurlos. Jetzt wurden sie zufällig von Jägern gesichtet.

Hamilton – Seit Dezember 2021 sind die Geschwister Ember (8), Maverick (9) und Jayda (11) im berühmten Vermisstenfall in Neuseeland spurlos verschwunden. Ihr Vater, Thomas Phillips, scheint sie in das Buschland entführt und sich mit ihnen versteckt zu haben.

Sensation in Vermisstenfall aus Neuseeland: Jahrelang verschwundene Kinder im Wald gesehen

Jetzt die Überraschung: Zufällig stießen Jäger im Wald auf die vierköpfige Familie. Thomas und seine Kinder, alle in Tarnkleidung, bewegten sich durch das Buschland westlich der Coutts Road in Marokopa. Es scheint, als ob der Vater nicht will, dass seine Familie entdeckt wird. Hinter dem Fall steckt – wie bei der Entführung der „Block House“-Kinder – ein Familienstreit.

Diese Begegnung ist eine spektakuläre Wende in dem seit drei Jahren andauernden Vermisstenfall. Seit ihrem Verschwinden vor drei Jahren wurden Ember, Maverick und Jayda nicht mehr gesehen. Nur ihr Vater Thomas wurde offenbar gelegentlich ohne seine Kinder gesichtet.

Jayda (l.o.), Maverick (r.o.) und Ember (u.) werden seit Dezember 2021 vermisst – für Hinweise ist eine Belohnung über rund 40.000 Euro ausgesetzt.
Jayda (l.o.), Maverick (r.o.) und Ember (u.) werden seit Dezember 2021 vermisst – für Hinweise ist eine Belohnung über rund 40.000 Euro ausgesetzt. © Waikato Police

Bewaffneter Vater zieht mit Kindern durch die Wildnis: Jäger berichtet von Begegnung mit vermissten Geschwistern

Trotz der aktuellen Sichtung konnten die Kinder und ihr Vater nicht aufgegriffen werden. Die Jäger wagten es nicht, den bewaffneten Mann zu konfrontieren. Sie machten jedoch heimlich Fotos und Videos und informierten die Polizei. Als die ersten Einsatzkräfte im Wald eintrafen, war die Familie allerdings bereits wieder im neuseeländischen Unterholz verschwunden.

„Die Kinder haben gefragt: Wer sonst weiß, dass wir hier sind?“, erzählte einer der Jäger dem New Zeeland Herald. „Dann sind sie einfach weitergegangen. Sie waren alle schwer bepackt, hatten große Taschen auf. Ich denke, der Vater hat sie angetrieben.“ Laut dem Jäger schienen die Kinder immerhin gesund und gut genährt zu sein.

„Anlass zu neuen Ermittlung“: Polizei sucht verschwundene Kinder mit Patrouillen in Maropoka

„Die Sichtung von Tom Phillips am Donnerstag gab Anlass zu neuen Ermittlungen, denen das Ermittlungsteam nun nachgeht“, teilte die Polizei von Waikato mit. Im Gebiet werden jetzt Patrouillen durchgeführt, weitere Einzelheiten möchte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen aber nicht preisgeben. „Wir möchten der Öffentlichkeit jedoch versichern, dass wir über die erforderlichen Ressourcen verfügen, um auf alle eingehenden Informationen oder Sichtungsberichte zu reagieren. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der sicheren Rückkehr von Jayda, Maverick und Ember“, so die Polizei. „Wir tun alles, was wir können, um dies zu ermöglichen.“

Thomas „Tom“ Phillips ist 37 Jahre alt, 1,80 Meter groß, hat schütteres Haar und trägt wahrscheinlich ein Bart – gegen ihn läuft ein Haftbefehl.
Thomas „Tom“ Phillips ist 37 Jahre alt, 1,80 Meter groß, hat schütteres Haar und trägt wahrscheinlich ein Bart – gegen ihn läuft ein Haftbefehl. © Waikato Police

Das Verschwinden der Phillips-Kinder in Marokopa ist in Neuseeland wohl einer der dramatischsten Vermisstenfälle der Geschichte und erhält ähnlich viel Anteilnahme hervorgerufen wie der tragische Fall des vermissten Arian aus Niedersachsen. Thomas Phillips und seine Frau lebten getrennt, und die Kinder Ember, Maverick und Jayda lebten bei ihrem Vater. Nach einem Streit im September 2021 floh Thomas plötzlich mit den Kindern. Drei Wochen später kehrte er zwar mit ihnen zurück, verschwand im Dezember jedoch erneut. Als Jäger und erfahrener Camper blieb er mit den Kindern drei Jahre lang unauffindbar – bis jetzt. (moe)

Auch interessant

Kommentare