„Es bricht uns das Herz“: Wintersportorte in den Alpen stellen Betrieb ein – Angler und Biker profitieren

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Die Skianlagen in den französischen Alpen sind außer Betrieb. Ein Umsatzrückgang und hohe Ausgaben erfordern eine strategische Neuausrichtung.

München – Zwei weitere Skigebiete in den französischen Voralpen müssen schließen, da der Schneefall unzureichend ist. Die betroffenen Gebiete sind Grand Puy in Seyne-les-Alpes und Alpe du Grand Serre südlich von Grenoble. Dort wurde am Wochenende beschlossen, die Skilifte dauerhaft stillzulegen.

Maurienne-Tal am Berg Aiguilles d Arves, Skifahrer im Skilift im Skigebiet Les Sybelles, Frankreich.
Für zwei Skigebiete in den französischen Alpen geht es wegen mangelnden Schnees zu Ende. (Symbolbild) © P. Royer/Imago

Hohe Investitionen und sinkender Umsatz führen zur Schließung des Skigebiets

In einem lokalen Referendum sprachen sich fast drei Viertel der Bewohner von Seynes-les-Alpes dafür aus, die Lifte zu demontieren und neue touristische Attraktionen zu schaffen. Laut Informationen von Tagesschau.de hat die Gemeinde zuletzt jährlich rund 350.000 Euro in das Gebiet investiert, während der Umsatz in den letzten zehn Jahren um 60 Prozent gesunken ist.

See zum Angeln statt Kunstschnee auf der Piste: Alpen-Skigebiete schließen

Die beiden Gebiete, die zwischen 1400 und 2200 Metern Höhe liegen, verlieren damit insgesamt 24 Kilometer Pisten. Ein Wasserreservoir, das bisher zur Produktion von Kunstschnee genutzt wurde, soll in einen Angelsee umgewandelt werden. Zudem sollen dort, wo einst Skipisten waren, Trail-Strecken entstehen.

Weniger Schnee durch Klimawandel

Die Auswirkungen des Klimawandels tragen dazu bei, dass vor allem Skigebiete in Mittelgebirgen nicht mehr ausreichend natürlichen Schnee bekommen. Der Einsatz von Kunstschnee ist nicht nur teuer, sondern erfordert auch viel Energie und ist obendrein umweltschädlich.

Quelle: AFP

„Es bricht uns das Herz“: Arbeitsplätze in Alpen-Skigebieten bedroht

Das Skigebiet Alpe du Grand Serre bei Grenoble bot 200 direkte und indirekte Arbeitsplätze. „Es bricht uns das Herz, aber wir geben nicht auf und suchen gemeinsam nach neuen Lösungen“, äußerte die sozialistische Abgeordnete Marie-Noëlle Battiste, die im Rat des Gemeindeverbandes sitzt und für die Stilllegung der Lifte stimmte.

In einem österreichischen Skigebiet zeichnet sich derweil eine Katastrophe ab – 80 Prozent der Hotelgäste haben ihre Buchungen storniert. Der Grund dafür ist jedoch nicht der Klimawandel. (AFP/BeBau)

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