Justin Trudeau warnt - Kanadas Regierungschef plant „robuste“ Antwort auf Trump-Zölle

Kanadas scheidender Premierminister Justin Trudeau hat eine „robuste“ Antwort auf etwaige „ungerechte“ Zölle des neuen US-Präsidenten Donald Trump angekündigt. „Alles ist auf dem Tisch, und ich unterstütze den Grundsatz von Dollar-für-Dollar angepassten Zöllen“, sagte er nach einer Klausur seines Kabinetts. 

Kanada stehe aber auch bereit, zusammen mit den USA eine boomende und sichere nordamerikanische Wirtschaft zu schaffen. Donald Trump, der am Montag sein Amt antrat, hatte das Nachbarland als möglichen „51. Bundesstaat“ der USA beschrieben und mit Zöllen von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko gedroht.

Justin Trudeau scheidet bald aus dem Amt

Trudeau hatte Anfang Januar nach mehr als neun Jahren im Amt seinen Rücktritt angekündigt. Die beiden bisherigen Kandidaten für seine Nachfolge als Vorsitzender der Liberalen Partei und Regierungschef, Mark Carney und Chrystia Freeland, sprachen sich ebenfalls für Vergeltungszölle aus.

Trump Trudeau
Donald Trump (l) und Justin Trudeau bei einem Treffen während Trumps erster Amtszeit als US-Präsident. Gettyimages

USA und Kanada haben ein gemeinsames Handelsabkommen

Die USA und Kanada haben 2020 gemeinsam mit Mexiko das Handelsabkommen USMCA (United States-Mexico-Canada Agreement) abgeschlossen. Es dient dazu, „vorteilhaften Handel“ sicherzustellen, „der zu freieren Märkten, fairerem Handel und robustem Wirtschaftswachstum in Nordamerika führt“, wie es in entsprechenden Dokumenten heißt. 

Die zusammengeschlossenen Länder unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Bevölkerungszahlen und der Wirtschaftsgröße stark:

  • USA: Laut Statista hatten die USA im Jahr 2024 rund 345 Millionen Einwohner. Die gesamte Wirtschaftsleistung addierte sich auf 29.167,78 Billionen Dollar (rund 28 Billionen Euro).
  • Kanada hatte 2024 39,7 Millionen Einwohner, die Wirtschaftsleistung erreichte 2,21 Billionen Dollar.
  • Mexiko hat 131 Millionen Einwohner, die Wirtschaftsleistung erreicht 1,85 Billionen Dollar. 

Donald Trump übt auch Druck auf China aus

Der Republikaner Donald Trump drohte unterdessen China erneut Zölle auf dessen Export-Produkte in Höhe von zehn Prozent an. Trump begründete dies mit der synthetischen Droge Fentanyl, die China nach Mexiko und Kanada schicke. 

Chinas Außenamt mahnte, dass es keine Gewinner in einem Handels- oder Zollkrieg gebe. China habe seine „nationalen Interessen“ stets standhaft verteidigt, sagte Sprecherin Mao Ning in Peking.