Rasensprengen verboten: Behörde erlässt Wasserstopp für 1,2 Millionen Bürger

Wer seinen Rasen in der Region Hannover bewässert, muss ab dem 1. Juni vorsichtig sein: Die Bewässerung privater Gärten, Parks, landwirtschaftlicher Felder, Wälder sowie Sportanlagen ist bei Temperaturen über 27 Grad Celsius verboten, wie „hannover.de“ bekannt gibt. Von der Regelung sind alle 1,2 Millionen Einwohner der Region betroffen. 

Bußgelder von bis zu 50.000 Euro

Das Verbot gilt bis zum 30. September, täglich von 11 bis 17 Uhr. Maßgeblich für die Regelung ist die Temperaturmessung an der Wetterstation am Flughafen Langenhagen. Wer versehentlich gegen das Verbot verstößt, wird zunächst nur darüber informiert. Bei wiederholten Verstößen können Bußgelder von bis zu 50.000 Euro verhängt werden.

Der Grund für das strenge Verbot soll die negative jährliche Wasserbilanz sein. Aus diesem Grund sei es wichtig, die Grundwasserkörper zu entlasten. „Jeder Liter Wasser, den wir heute nicht verschwenden, hilft uns, wenn sich die Situation mit dem fortschreitenden Klimawandel weiter verschärft“, heißt es von der zuständigen Behörde in Hannover.

Wasser in Deutschland
Im Sommer wird dazu geraten, sparsamer mit Wasser umzugehen. Getty Images

Heißer Sommer: Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad Celsius

Die Sorge um die Wasserressourcen wird zusätzlich durch aktuelle Wetterprognosen bestärkt: Meteorologen warnen vor einem sehr heißen und niederschlagsarmen Sommer mit Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad Celsius. Schon jetzt seien die Böden in Norddeutschland, im Harz, Südhessen, Franken und Teilen Brandenburgs ungewöhnlich trocken. 

Zudem weist der Rhein niedrige Wasserstände auf. Das hat deutliche Auswirkungen auf die Binnenschifffahrt: Frachtschiffe müssen ihre Ladung reduzieren, um einen zu großen Tiefgang zu vermeiden. Sollte die Trockenheit anhalten, könnte der Frachtverkehr sogar komplett zum Stillstand kommen.

Vier interessante Fakten zum Wasser in Deutschland

  1. Wasserreich: In Deutschland herrschte keine Wasserknappheit, bis es zur Klimakrise kam.  
  2. Qualität: Das Leitungswasser in den USA ist vielerorts nicht trinkbar, da das Wasser durch giftiges Blei oder andere Schadstoffe belastet ist. In Deutschland dagegen ist Leitungswasser in der Regel sicher und kann bedenkenlos getrunken werden.
  3. Geringer Verlust: Deutschland schneidet im internationalen Vergleich gut ab, was den Wassertransport angeht. Nur fünf Prozent geht während dem Transportweg verloren.
  4. Gutes Abwassersystem: Deutschland verfügt insgesamt über ein gut ausgebautes und effektives Abwassersystem. Es gehört zu den modernsten in Europa und sorgt dafür, dass Abwasser meist umfassend gereinigt wird, bevor es in Gewässer eingeleitet wird.