Abrissparty als Abschied fürs Rottacher Rathaus
Das Rottacher Rathaus wird abgerissen. Aber vorher richtet die Feuerwehr dort noch eine große Party aus. Wir haben mit Kommandant Tobias Maurer darüber gesprochen.
Rottach-Egern – Um den Erhalt des Rathauses ist in Rottach-Egern heftig gestritten worden. Doch Anfang Februar haben die Bürger für einen Neubau entschieden, am Freitag, 10. Mai, steigt eine große Abrissparty. Die Feuerwehr Rottach-Egern mit Kommandant Tobias Maurer an der Spitze hat sich viel einfallen lassen, damit der Abschied vom alten Gemäuer ein fröhliches Fest wird – mit vielleicht einem kleinen Schuss Wehmut.
Herr Maurer, was meinen Sie: Kommen auch die früheren Kämpfer für den Erhalt zur Abrissparty?
Bei denen, die ich persönlich kenne, bin ich davon überzeigt, dass sie auch zur Party kommen. Vielleicht wird ihnen das Feiern etwas schwerer fallen als manch anderen. Aber ich denke, dass mittlerweile jeder die demokratische Entscheidung für den Neubau akzeptiert hat.
Die Abrissparty steht unter dem Motto „Griechische Nacht“. Warum?
Dass wir überhaupt ein Motto haben, liegt daran, dass die Party eigentlich für Fasching geplant war, wir den Termin aber wegen des Bürgerentscheids verschoben haben. Mit der Wahl des Mottos wollen wir dem Gebäude den gebührenden Respekt erweisen. ‘Kaiserin Sisi‘ etwa sollte es nicht heißen, wir wollen das Ganze ja nicht durch den Kakao ziehen. Auf „Griechische Nacht“ sind wir gekommen, weil einige ehemalige Rathaus-Mitarbeiter ihre Urlaube über Jahrzehnte hinweg immer in Griechenland verbracht haben. Die wollen wir würdigen. Dazu kommt, dass wir Feuerwehrler unser Stüberl zur Gaudi gern Taverne nennen. Das Motto ist also doppelt angelehnt.
Ist Verkleidung angesagt?
Grundsätzlich kann jeder kommen, wie er lustig ist. Aber wenn jemand den griechischen Matrosen machen will und sich entsprechend anzieht, hebt es die Stimmung. Wir orientieren uns essenmäßig natürlich an Griechenland.
Wird im ganzen Rathaus gefeiert?
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Aus Sicherheitsgründen müssen wir uns aufs Erdgeschoss beschränken. Wir hätten gern was im Sitzungssaal gemacht, aber das scheidet schon wegen des fehlenden zweiten Fluchtwegs aus. Platz haben wir für etwa 450 Gäste.
Ist beim Abschied vom vertrauten Rathaus auch Wehmut dabei?
Was heißt Wehmut? Das Gebäude ist halt sehr lange in der Ortsmitte gestanden. Und da der Mensch ein Gewohnheitstier ist und sich das Auge gern am Bekannten festhält, wird es anfangs schon zumindest ungewöhnlicher Anblick sein. Der ein oder andere, der vielleicht jahrelang dort gearbeitet hat und beim Festl ist, wird zur späteren Stunde schon etwas wehmütig werden. Aber der Großteil wird sich einfach über die schöne Party freuen.
Die Feier
beginnt um 19 Uhr, Einlass finden Gäste ab 18 Jahren. Der Eintritt ist frei. Für Livemusik sorgt die Gruppe Woidrand Echo.