Zweiter „Tag der Ausbildung“ erfolgreich: Hunderte Schüler schnuppern in Berufe – 37 Unternehmen vertreten
Beim „Tag der Ausbildung“ konnten Schüler in Steingaden Berufe kennenlernen und erste Kontakte in die Arbeitswelt knüpfen. Der örtliche Gewerbeverband hat den Aktionstag heuer zum zweiten Mal auf die Beine gestellt.
Steingaden – So ein Schultag bleibt in Erinnerung: Anstatt im Klassenzimmer zu sitzen, waren am vergangenen Mittwoch Hunderte Schüler von insgesamt fünf Schulen aus der Region im Steingadener Gewerbegebiet auf Erkundungstour. Bei den 37 Betrieben, die sich an diesem „Tag der Ausbildung“ präsentierten, konnten die Siebt- bis Neuntklässler in verschiedene Branchen schnuppern – und zum Teil direkt loswerkeln. Denn vor allem die Handwerksbetriebe boten die Möglichkeit, ihre Berufe gleich einmal auszuprobieren.
So konnten die Jugendlichen bei der Zimmerei Bertl im Schnelltempo Nägel ins Holz hämmern, mit dem Lehrling von Steinmetz Johannes Klein einen Stein bearbeiten oder bei der Metallbaufirma Mayr ihren eigenen Werkzeugkasten bauen. Beliebt war auch der Messestand von Bäckermeister Michael Schuster, bei dem die Schüler sich im Brezen-Formen üben durften.
„Tag der Ausbildung“ erfolgreich: Hunderte Schüler schnuppern in Berufe – 37 Unternehmen vertreten
Schuster, der aktuell zwei Azubis ausbildet und immer die Augen nach Nachwuchs offen hält, war schon im vergangenen Herbst beim „Tag der Ausbildung“ dabei. In diesem Jahr, sagte er, spüre er aber nochmal eine höhere Nachfrage. „Heuer ist das Interesse größer.“ Wie alle Betriebe, die sich an diesem Vormittag in Steingaden präsentieren, erhofft sich der Bäcker freilich einen nachhaltigen Effekt. Auf neue Praktikanten oder vielleicht sogar künftige Lehrlinge.
Dass die Chancen dafür recht gut stehen, bestätigt Sonja Weindl-Jantsch. „Durch die Veranstaltung im vergangenen Jahr sind einige neue Lehrverträge zustande gekommen“, freut sich die Vorsitzende des Steingadener Gewerbeverbands, die die Ausbildungsmesse mit einem kleinen Team organisiert. „Ich habe selbst einen Azubi abgestaubt“, ergänzte die Geschäftsführerin von Weindl Motorentechnik augenzwinkernd.
Einzugsgebiet erweitert
Insgesamt zeigte sich Weindl-Jantsch mit dem Aktionstag sehr zufrieden. Die Nachfrage der Betriebe sei recht hoch, sagte sie. Dieses Jahr haben mit insgesamt 37 Firmen aus der Region in etwa so viele wie beim ersten „Tag der Ausbildung“ ausgestellt.
Doch das Einzugsgebiet habe sich erweitert: „Von Schongau bis Schwangau“, wie Weindl-Jantsch zufrieden feststellte. Auch die bunte Mischung der vertretenen Berufe sei ein echter Pluspunkt. Denn neben zahlreichen Handwerksbetrieben waren beispielsweise auch Unternehmen aus dem kaufmännischen und technischen Bereich, der Landwirtschaft oder der IT dabei.
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Wie Weindl-Jantsch weiter sagte, falle für die Betriebe keine Standgebühr an. „Das läuft auf Spendenbasis.“ Damit wolle der Steingadener Gewerbeverband auch Ein- bis Zwei-Mann-Betriebe erreichen, die sich auf anderen Ausbildungsmessen vielleicht keinen Stand leisten würden. Auf Spendenbasis waren auch die Kuchen, Snacks und Getränke des „Wander-Cafä“, an dem Weindl-Jantsch und Anita Eicher verkauften und dessen Erlöse an ein soziales Projekt gehen.
Im nächsten Jahr wird der „Tag der Ausbildung“ in Steingaden übrigens eine Pause machen. „Wir werden das künftig im Zwei-Jahres-Rhythmus organisieren“, kündigte Weindl-Jantsch an. Sie ist gerade Mutter geworden.