Schnitzer-Stadel: Umbau zum Nahversorger hat begonnen
Startschuss für Bernbeurens Großprojekt: Am Schnitzer-Stadel haben diese Woche die Sanierungsarbeiten begonnen. In gut einem Jahr soll das alte Ökonomiegebäude denkmalgerecht zum Supermarkt umgebaut worden sein. Mit der Eröffnung plant man inzwischen für März 2026.
Bernbeuren – Jetzt ist Baustelle in der Bernbeurener Ortsmitte: Der Bereich um den Schnitzer-Stadel herum ist mit Bauzäunen abgesperrt, die Baufirma Hubert Schmid richtet sich mit Baggern und Containern ein, Arbeiter wuseln über das Gelände. Auch Bernbeurens Bürgermeister Karl Schleich und sein Stellvertreter Josef Köpf stehen auf der Baustelle, die Anfang dieser Woche begonnen hat und die einen Meilenstein im Großprojekt „Nahversorger im Schnitzer-Stadel“ markiert. Schließlich geht es nach jahrelanger Diskussions- und Planungsphase nun endlich an die Umsetzung.
„Es wird Zeit, dass der Umbau losgeht“, findet Vizebürgermeister Köpf, der sich an viele Debatten über den „Schnitzer“ erinnern kann. Tatsächlich beschäftigt der alte Stadel die Bernbeurener schon seit gut sieben Jahren. Erst sollte er abgerissen werden, um Platz für einen Supermarkt zu schaffen, dann intervenierte das Denkmalschutzamt und stellte den Stadel wie das benachbarte Gasthaus unter Schutz. Ganz zum Unmut vieler Bürger und der Gemeinde, die sich lange für den Abriss starkmachten – vergebens. Der Denkmalstatus blieb.
Der ehemalige Besitzer legte die Supermarkt-Pläne, die er mit einem Investor verfolgte, deshalb ad acta und verkaufte das Schnitzer-Ensemble an die Gemeinde. In einem intensiven Planungsprozess wurde das heutige Konzept entwickelt, das den Bürgerwunsch nach einem Nahversorger mit dem Denkmalschutz vereinen soll. Für Köpf, der den ortsbildprägenden Stadel als „Schmuckstück“ bezeichnet, ist das „ein guter Kompromiss“.
Mit dem Betreiber Gerd Nieth, der nach dem Umbau einen „Nahkauf“ mit Vollsortimenter im Obergeschoss des Stadels eröffnen wird, habe die Gemeinde zudem großes Glück, wie Schleich sagt. Immerhin komme dieser mit einer Fläche von 500 Quadratmetern aus, die anderen Supermärkten zu klein wäre.
Bis es soweit ist und der „Nahkauf“ seine Regale in dem Stadel füllt, wird es freilich noch eine Weile dauern. Aktuell gehe man davon aus, dass im März 2026 eröffnet werden könne, so Schleich. „Die Osterhasen wird man dort schon kaufen können“, ergänzt Köpf augenzwinkernd.
Eröffnung auf März 2026 verschoben
Bekanntlich war bislang stets von einer Supermarkt-Eröffnung Ende 2025 die Rede gewesen. Zu diesem Zeitpunkt wird man aber voraussichtlich erst mit den Baumaßnahmen fertig sein, wie Planer Anton Meyer erklärt. Laut ihm sieht der Zeitplan vor, dass man Mitte Dezember dieses Jahres mit den Arbeiten an Fundamenten und der Bodenplatte fertig ist. Ende Januar/Anfang Februar soll dann die Stabilisierung und Sanierung des Dachstuhls folgen – je nach Witterung. „Im März sollten wir mit dem Rohbau fertig sein“, blickt Meyer voraus. Daraufhin könne als letzter Bauabschnitt der Innenausbau starten.
Alle Maßnahmen seien eng mit dem Denkmalamt abgestimmt, betonen Planer und Bürgermeister. Insgesamt habe man mit der Behörde einen guten Austausch und bisher „positives Feedback“ bekommen.
Mit bösen Überraschungen, die die Arbeiten verzögern könnten, rechnet man übrigens nicht. „Der Stadel ist vorab gut untersucht worden, mit einem verformungsgerechten Aufmaß“, erklärt der Planer. Zudem habe man eine umfangreiche Machbarkeitsstudie machen lassen, und die Schädlingsbekämpfung sei ebenfalls schon abgeschlossen. „Das Ziel der Eröffnung im März 2026 sollten wir schaffen.“
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Der Stadel-Umbau soll rund 5,4 Millionen Euro kosten (Stand April 2024), wovon etwa die Hälfte durch Fördermittel finanziert werden. Die Förderzusagen liegen laut Schleich inzwischen alle vor. Für die Gemeinde bleibt dennoch eine enorme Summe übrig, die sie finanzieren muss.