Dorfladenbox in Schongau: Ein Jahr nach Eröffnung zieht Betreiber positive Bilanz
Seit einem Jahr ist die Dorfladenbox in Schongau in Betrieb. Ein Container, in dem man rund um die Uhr regionale Ware erwerben kann. Die Betreiber ziehen eine positive Bilanz.
Schongau - Samstags oder sonntags – wann die meisten Kunden in die Dorfladenbox kommen, schwanke tatsächlich immer, erzählt Armin Steininger. Mal ist es der eine, in der nächsten Woche wieder der andere Tag. Grundsätzlich sei am Wochenende sowie an Feiertagen aber mehr los als unter der Woche, das könne man klar feststellen. Im September vergangenen Jahres eröffnete die Dorfladenbox im Schongauer Westen. Wie sie ankommen würde, war damals unklar, schließlich gab es kein vergleichbares Konzept in der Region. Nun sagt Steininger: „Es hat sich sehr gut entwickelt. Wir sind zufrieden.“
Im Gewerbegebiet Am Lerchenfeld steht der Container, der mit einer dazugehörigen App rund um die Uhr zu öffnen ist. Lebensmittel von Fleisch über Backwaren, Obst und Gemüse bis hin zu Dekoartikeln gehören zum Angebot.
Während nur ein Lieferant wieder abgesprungen sei, habe man immer wieder neue dazugewinnen können. Die letzten zwei – mit Früchten und Getränken im Angebot – vor etwa fünf Wochen, erzählt Steininger. Auch jemanden, der kontinuierlich Kartoffeln liefert, habe man gefunden. Da sei man im vergangenen Jahr etwas holprig gestartet, blickt der Betreiber zurück.
Der Franchisegeber habe alle Kunden befragt. Bemängelt wurde laut Steininger meist nur der Bekanntheitsgrad. Oder es wurden Produkte gewünscht, die außerhalb des Bezugsradiusses liegen. Davon wolle man aber auf keinen Fall abrücken. Nur Regionales solle angeboten werden, die Lieferanten aus maximal 50 Kilometer Entfernung kommen.
Meist positives Feedback
Besonders gefragt war tatsächlich Eis. Und das insbesondere um die Weihnachtsfeiertage sowie Silvester herum, zur Verwundeung der Betreiber. Mit dem Hersteller habe man diesen Sommer ein weiteres Experiment gewagt und Eiscocktails angeboten. Pina Colada und Aperol Spritz zum Beispiel. Der Absatz war in Ordnung. „Wir haben vielleicht ein bisschen zu spät angefangen“, meint Steininger. Aber man müsse es einfach ausprobieren.
Nach diesem Motto würden auch einige Lieferanten handeln und immer wieder Neues ins Sortiment aufnehmen. Zuletzt etwa Eingelegtes – Rotkraut und Rote Beete, passend zum Herbst. Wegen der Jahreszeit gebe es aktuell auch viel Apfelsaft zu kaufen, erzählt Steininger. Ebenfalls gefragt seien Suppen und Aufstriche – im Sommer, witterungsabhängig, auch Grillfleisch und Burgerbun-Rohlinge.
Kleine Produzenten - nicht alle Produkte können vorrätig gehalten werden
Dass das Angebot sehr saisonal und klein ist, einzelnes mitunter auch mal vergriffen, damit würde ein Großteil der Kunden gut zurechtkommen. Nur wenige hätten kein Verständnis, so die Erfahrung von Steininger. Ein Mal in der Woche sind er und seine Mitstreiterin Anna Hafenmair selbst vor Ort, schauen nach dem Rechten und sind auch am Feedback der Kunden interessiert. Wer auf Nummer Sicher gehen wolle, könne in der App sehen, was aktuell verfügbar ist. So müsse niemand umsonst zur Dorfladenbox fahren.
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Man könne nicht ständig alles vorrätig halten. „Das ist nicht Sinn und Zweck unseres Tuns“, so Steininger. Schließlich wolle man gerade keine Massenware, sondern auf frische Produkte von kleinen, regionalen Anbietern setzen, denen man ein zweites Standbein bieten wolle. Das werde auch von den Kunden geschätzt.
Tatsächlich habe man bislang vor allem positives Feedback bekommen. Eine Anmerkung anfangs bezog sich auf Strichcodes, die auf allen Produkten angebracht sind und eingescannt werden müssen, wenn man sie kaufen möchte. Das habe man oft wiederholen müssen, weil die Etikettierung nicht erkannt wurde. Hier hätten viele Produzenten mittlerweile aber nachgesteuert. Es sei eben ein (Lern-)Prozess für alle.
Mit Randalierern habe man bisher zum Glück keine Probleme gehabt. Der ein oder andere habe es „mit der Bezahlung zu locker gesehen“, erzählt Steininger. Über die App und die Videos aus der Box habe man das aber gut nachvollziehen und – bis auf einen Fall – „positiv lösen“ können.
Bereut habe man es jedenfalls nie, die Dorfladenbox aufgestellt zu haben, sagt der Betreiber. Hin und wieder werden er und Anna Hafenmair darauf angesprochen, ob man noch weitere aufstellen werde. Das müsse man sehen, erst einmal wolle man sich vollumfänglich auf die Box am Lerchenfeld konzentrieren. Auch hier nehme das Sauberhalten, Sortieren usw. Zeit in Anspruch.