Veteranentag: Schluss mit der „Scheißegal-Mentalität“ gegenüber der Bundeswehr

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Schongau
  4. Altenstadt

KommentareDrucken

Als Zeichen der Wertschätzung gegenüber aktiven und ehemaligen Soldaten wurde vom Bundestag die Einführung des Veteranentags beschlossen. © IMAGO / IPON

Ab 2025 ist der 15. Juni nicht mehr nur „Tag des Jonglierens“ und „Tag des Strandkorbs“, sondern auch Veteranentag. Die Vorsitzenden der örtlichen Veteranenvereine begrüßen dieses Symbol der Wertschätzung gegenüber Soldaten. Ob und wie der Tag gefeiert werden soll, ist aber noch vielerorts unklar.

Landkreis – Er soll ein Zeichen der Dankbarkeit für all jene sein, die im Ernstfall bereit wären, ihr Leben für ihr Heimatland zu opfern: der Veteranentag. Ende April hat der Bundestag mit einer deutlichen Mehrheit beschlossen, dass dieser Tag ab 2025 jedes Jahr am 15. Juni begangen werden soll.

Einen „Paradigmenwechsel“ nennt Thomas Schmidt, Vorsitzender des Soldaten- und Veteranenvereins Altenstadt, diese Entscheidung. So habe es früher bezüglich der Bundeswehr eine gewisse „Scheißegal-Mentalität“ gegeben, erklärt Schmidt: „Es war alles gut, es gab keinen Krieg und die Amerikaner hatten über uns den Schutzschirm gespannt.“ Mit Beginn des Ukraine-Kriegs habe sich diese Sicht allerdings geändert. „Das ist nur zu begrüßen“, meint Schmidt.

Landkreisweite Veranstaltung zum Veteranentag wäre denkbar

Ähnlich äußert sich auch Dieter Spindler, der Vorsitzende des Pollinger Veteranenvereins: „Ich finde es gut, dass es so einen Tag künftig geben soll.“ Spindler hofft, dass dadurch auch die Präsenz der Bundeswehr erhöht wird.

Wie genau man in Polling ab 2025 den Tag begehen möchte, ist unklar: „Ich hab zwar schon mit Bürgermeister Martin Pape darüber gesprochen, aber im Moment wissen wir noch nicht, wie wir den Tag feiern werden“, so Dieter Spindler: „Aber wir haben ja noch ein Jahr Zeit.“

Was machen wir dann am Volkstrauertag?

Ähnlich ist die Lage in Altenstadt. Klar ist laut Thomas Schmidt, dass der Veteranentag „in die Fläche gehen und in die Gesellschaft getragen werden sollte“. Das ist dem Vorsitzenden des Altenstadter Veteranenvereins das Wichtigste. An welchem Ort der Tag zelebriert wird – ob in der Kaserne, am Kriegerdenkmal oder in der Kirche – ist laut Schmidt eher zweitrangig. Auch eine zentrale Veranstaltung für den Landkreis könnte er sich durchaus vorstellen.

Gedenken könnte verlegt werden

„Was machen wir dann am Volkstrauertag?“ Diese Frage stellt sich Dieter Spindler angesichts des neu eingeführten Veteranentages. Denn traditionell wird immer Ende November an gefallene oder vermisste Soldaten erinnert, oft verbunden mit Kranzniederlegungen an Kriegerdenkmalen. Denkbar ist laut Spindler, dass man dieses Gedenken nun auf den 15. Juni verlegt. Anders sieht man das in Hohenpeißenberg: „Ich plädiere eher dafür, dass das Gedenken am Volkstrauertag erhalten bleibt“, sagt Alexander Mikler, der Vorsitzende des dortigen Veteranen- und Reservistenvereins.

Dennoch habe es in Hohenpeißenberg durchaus Überlegungen gegeben, am Veteranentag ebenfalls ein Programm aufzuziehen. Nach Beratungen mit seinen Vorstandskollegen hat sich Mikler aber letztendlich wegen des zusätzlichen Aufwands dagegen entschieden.

Auch interessant

Kommentare