Waldbrände in Kanada toben weiter: Jetzt ziehen die Rauchwolken bis nach Europa

Die Waldbrände in Kanada sorgen aktuell für eine massive Bedrohung der Luftqualität, die sich nicht nur auf Kanada und die USA beschränkt, sondern sogar bis nach Europa reicht. Die seit Monaten wütenden Brände haben bereits über zwei Millionen Hektar Land verbrannt und zu einer großflächigen Rauchentwicklung geführt. Laut „Bloomberg“ erstrecke sich der Rauch inzwischen über den Atlantik und sei bis nach Großbritannien gelangt. Die Brände führten zu einer Evakuierung von mehr als 26.000 Menschen.

Herausfordernde Tage für Kanada

In den besonders betroffenen Provinzen Saskatchewan, Manitoba und Alberta wurden Notstände ausgerufen. Premier Scott Moe von Saskatchewan warnte: "Wir haben einige herausfordernde Tage vor uns." Die kanadische Regierung setzt mittlerweile Militärflugzeuge ein, um Menschen aus gefährdeten Gebieten zu evakuieren. Auch die Ölproduktion in Alberta wurde stark beeinträchtigt, da die Arbeiter aus den betroffenen Regionen abgezogen werden mussten.

Der Rauch enthält gesundheitsgefährdende Stoffe wie Kohlenmonoxid und Feinstaub, die sowohl in Kanada als auch in den benachbarten US-Bundesstaaten zu Warnungen führten. Die Luftqualität ist derart schlecht, dass Bewohner angehalten werden, ihre Aktivitäten im Freien zu begrenzen, berichtet „Environment Canada“ in einem Statement. 

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Neue Grasschösslinge wachsen auf verbrannter Erde zwischen verkohlten Baumstämmen nach einem Waldbrand, Jasper National Park, Alberta, Kanada. picture alliance / imageBROKER | alimdi / Arterra / Sven-Erik Arn

Rauch reicht inzwischen bis nach Europa 

Die Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) der Europäischen Union bestätigte, dass der Rauch inzwischen auch Europa erreiche. Laut "CAMS" befinde sich der Rauch in großer Höhe, weshalb er keine unmittelbare Gesundheitsgefahr darstelle. Dennoch könnte er zu düsteren und rötlich-orangefarbenen Sonnenuntergängen führen.

Die Ursache für die extreme Ausbreitung der Brände sei in den klimatischen Veränderungen zu finden, die Kanada in den letzten Jahren vermehrt zu schaffen machten, so „Bloomberg“. Eine deutliche Reduzierung der Schneedecke im Frühjahr habe zu einer frühzeitigen Freilegung von Boden und Vegetation geführt, was die Austrocknung der Oberflächen begünstigte. „France 24“ berichtet zudem, dass Kanada jedes Jahr mit Waldbränden kämpfe, die jedoch in diesem Jahr früher und intensiver ausgebrochen seien als gewöhnlich. Die Waldbrände sind außerdem auch selbst eine große Quelle globaler Treibhausgase und setzten im Jahr 2023 mehr klimaerwärmende Emissionen frei als die meisten Länder weltweit.