Wieder „Fiasko“ für russische Truppen? Ukraine schildert massive Verluste

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Erneut gibt es Berichte über massive russische Verluste im Ukraine-Krieg. Dieses Mal allerdings nicht bei Kämpfen um Awdijiwka.

München – Seit mehreren Monaten versuchen russische Streitkräfte im Ukraine-Krieg vergeblich, die Stadt Awdijiwka an der Ostfront einzunehmen. Auch weil die Verluste offenbar horrend hoch sind, versuchten es Truppen von Kreml-Chef Wladimir Putin zuletzt mit einer anderen Strategie. Doch die Ukraine zeigt sich standhaft. Jetzt startete Russland offenbar einen neuen Versuch, der aber wohl wieder in einem Desaster endete.

Russische Panzer nahe der Front im Ukraine-Krieg
Russische Panzer nahe der Front im Ukraine-Krieg © Stanislav Krasilnikov/Imago

Dem populären ukrainischen Kriegsblog Deepstate zufolge sollen russische Soldaten einen größeren Durchbruchsversuch an der Südfront gestartet haben. „Der heutige Versuch des Feindes, nach Stepowe durchzubrechen, endete in einem weiteren Fiasko“, schrieb die Gruppe bei Telegram und berief sich auf ukrainische Streitkräfte. Stepowe liegt im Süden der Ukraine nahe Cherson, das Russland zuletzt immer wieder bombardiert hatte.

Russland greift vergeblich Stepowe bei Cherson an – „Berge von Leichen an Kontaktlinie“

Russland soll demnach das Dorf am Mittwochmorgen (27. Dezember) mit mindestens zehn gepanzerten Mannschaftswagen und mehreren Panzern attackiert haben. Jetzt, schrieb Deepstate weiter, würden sie nur noch die „Überreste ihrer Soldaten“ einsammeln. Als Beweis teilte der Blog Fotos der 47. Mechanisierten Brigade, die zerstörte Wagen mit leblos wirkenden Körpern zeigen.

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, spricht bei einer Pressekonferenz in Kiew.
Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, spricht bei einer Pressekonferenz in Kiew. © IMAGO/Ruslan Kaniuka/Ukrinform/ABACA

Die misslungene Attacke bei Stepowe scheint ein weiterer Beweis dafür zu sein, wie verlustreich der Ukraine-Krieg für Wladimir Putin ist. Im Kampf um Awdijiwka im Osten der Ukraine soll Russland in den letzten Wochen mehr als 25.000 Soldaten verloren haben. Die Zahl deckt sich mit Aussagen des Oberbefehlshabers der ukrainischen Streitkräfte bei einem Briefing. „Was an der Kontaktlinie geschieht – Berge von Leichen. Und niemand versucht auch nur, sie wegzubringen“, sagte Walerij Saluschnyj Ukrainska Prawda zufolge. „Jeden Tag gibt es dort immer mehr Leichen. Leider ist das die russische Haltung gegenüber seinem Volk.“

Ukraine-General: Müssen Russen kontinuierlich hohe Verluste zufügen, um Aggression zu stoppen

Saluschnyj glaubt offenbar, dass es nur dann möglich ist, die russische Aggression zu stoppen, wenn die Verluste möglichst hoch sind. Es sei schwierig vorherzusagen, wie viele Opfer noch nötig seien, um sie zu beenden, sagte der General der Ukraine. „Ich glaube, wir müssen dies kontinuierlich tun [den russischen Besatzungstruppen Verluste zufügen, Anm. d. Red.], bis der Krieg vorbei ist, bis der Feind nachgibt.“

Saluschnyj, der für die Streitkräfte Ressourcen und technologische Entwicklung forderte, bezeichnete es als seinen größten Fehler, „dass ich dachte, dass eine solche Anzahl von Verlusten, wie wir ihnen zugefügt haben, irgendjemanden aufhalten würde.“ Jedes andere Land hätte angesichts derartig hoher Verluste den Krieg beendet, doch Russland habe es nicht aufgehalten, erklärte er. (mt)

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