Republikaner fordert bereits „Bürgerkrieg“ bei Wahlniederlage von Trump – und muss zurückrudern
Wie Donald Trump eine Wahlniederlage aufnehmen würde, bereitet Politikexperten schon länger Sorgen. Nun stachelt ein republikanischer Senator im Falle eines Sieges der Demokraten zum Bürgerkrieg auf.
Middletown – Es waren turbulente Tage in den USA. Sorgte zunächst das Attentat auf Donald Trump für internationales Aufsehen, sollte bereits knapp eine Woche später das nächste politische Beben folgen: Joe Biden verkündete am Sonntag seinen Rücktritt aus dem US-Wahlkampf. Aller Wahrscheinlichkeit wird nun seine Vizepräsidentin Kamala Harris gegen Donald Trump antreten. Die ersten Umfragen zeigen, dass die Ex-Staatsanwältin mit dem Republikaner konkurrieren kann. Für einen Partei-Kollegen von Trump wohl Grund genug, mit einem Bürgerkrieg zu drohen.
Im Falle einer Wahlniederlage der Republikaner: Trump-Anhänger spricht bei Kundgebung von Bürgerkrieg
Dass Trump Wahlniederlagen nicht sonderlich gut wegstecken kann, zeigte sich bereits nach der letzten US-Wahl im Jahr 2020. Damals wollte der noch amtierende, aber bereits abgewählte Präsident den Sieg des Demokraten Joe Biden nicht anerkennen, sprach von einem „gestohlenen Wahlsieg“ und nahm auch nicht an Bidens Amtseinführung teil. Es folgte der Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol in Washington, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen.
Auch was die bevorstehende US-Wahl 2024 angeht, wollte sich Donald Trump nicht dazu verpflichten, das Wahlergebnis unabhängig vom Ausgang zu akzeptieren. Andere hochrangige Republikaner taten es ihm gleich. Angst vor einer Wahlniederlage von Trump äußerte nun auch der republikanische Staatssenator George Lang bei einer Kundgebung in dem Heimatstaat von Trumps Vize J.D. Vance. In seiner Rede forderte er sogar einen Bürgerkrieg, sollte das republikanische Ticket im November nicht ausreichend Stimmen erhalten.

„Wird Bürgerkrieg brauchen, um das Land zu retten“: Senator stachelt Trump-Wähler vor US-Wahl 2024 auf
„Ich bin fest davon überzeugt, dass Donald Trump und J.D. Vance aus Butler County die letzte Chance sind, unser Land politisch zu retten“, sagte der Republikaner am Montag (22. Juli) im US-Bundesstaat Ohio, wie unter anderem das US-Portal Politico berichtet. Weiter sagte George Lang in einer Schule in Middletown: „Ich fürchte, wenn wir diesen Kampf verlieren, wird es einen Bürgerkrieg brauchen, um das Land zu retten, und es wird gerettet werden.“ Zuletzt warnte auch eine ARD-Korrespondentin vor einem zweiten Sturm auf das Kapitol oder einem Bürgerkrieg in den USA.
Sollte es zu einem Bürgerkrieg kommen, sei er froh, „Leute wie Bikers for Trump“ auf der Seite der Republikaner zu wissen. Mitglieder der Motorrad-Gang gelten als patriotische Trump-Anhänger, von denen der Ex-Präsident eins sagte, sie würden „hart“ gegen seine politischen Feinde vorgehen. Nachdem Trump die Wahl 2020 gegen Biden verloren hatte, unterstützten die „Bikers for Trump“ ihn bei mehreren Kundgebungen in den USA.
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Nach kritischen Bürgerkrieg-Aussage vor US-Wahl: Partei-Kollege von Donald Trump rudert öffentlich zurück
Die Aussage, bei einer Wahlniederlage brauche es einen Bürgerkrieg, stieß schnell auf Kritik. So schrieb beispielsweise der demokratische Senat in Ohio, es sei „empörend“, dass der Senator „zum Bürgerkrieg aufruft“. Die Aufstachelung zur Gewalt wegen einer Wahl, die noch nicht einmal stattgefunden habe, sei unverantwortlich und undemokratisch. Kurz später entschuldigte sich George Lang für seine drastische Wortwahl auf X (ehemals Twitter) und schrieb, die getätigten Aussagen auf der Kundgebung würden nicht genau seine Ansichten widerspiegeln.
„Ich bedauere die spaltenden Bemerkungen, die ich in der Aufregung des Augenblicks auf der Bühne gemacht habe“, ist auf dem X-Account des Republikaners zu lesen. Besonders im Angesicht des Attentats auf Donald Trump sollten alle darauf achten, was bei politischen Veranstaltungen gesagt wird, „mich eingeschlossen“, so Lang. Seit Monaten äußern Politikbeobachter ihre Bedenken über das Risiko politischer Gewalt im Zusammenhang mit der US-Wahl 2024. Diese Befürchtungen wurden nach den Schüssen auf Trump in Pennsylvania nur bestärkt, schreibt da US-Portal The Hill.