Festivalsaison geht los: Was heuer ansteht und wo es noch Karten gibt
Die Temperaturen werden wärmer und die Bässe lauter: Denn die Sommerzeit ist immer auch Festivalzeit. Und für alle tanzwütigen Musikfreunde im Landkreis gibt es Positives zu vermelden: Auch in diesem Jahr ist in der Region wieder so einiges los.
Landkreis – Ob Country, Rock ’n’ Roll, Reggae oder Techno: Für nahezu jeden Musikgeschmack ist bei den Festivals im Landkreis etwas dabei. Los geht die Festival-Saison mit der „Grünen Sonne“ am Samstag, 8. Juni. Dann wird sich der beschauliche Hohe Peißenberg wieder für einen Tag in einen regelrechten Techno-Tempel verwandeln. In diesem Jahr dürfen sich die Besucher unter anderem auf eine komplett neue Außenbühne freuen, wie Organisator Phil Falkner im Gespräch mit der Heimatzeitung erklärt. „Wir schauen, dass wir jedes Jahr etwas anderes machen“, so Falkner.
Star-DJ ist mit von der Partie
Doch nicht nur optisch, sondern freilich auch musikalisch ist heuer so einiges geboten: Denn niemand geringeres als der Star-DJ „Alle Farben“, bekannt durch Radio-Dauerbrenner wie „Fading“ oder „Please tell Rosie“, wird heuer mit von der Partie sein. Allerdings unter einem anderen Namen: „Mono Schwarz“. „Das ist so ein bisschen sein Alter Ego. So nennt er sich, wenn er Techno macht“, erklärt Falkner. Außerdem dabei: Der serbische Künstler „Space Motion“ oder DJane Simina Grigoriu, die Ehefrau von Musikproduzent Paul Kalkbrenner.

Wer jetzt Lust bekommen hat und noch eines der begehrten Tickets ergattern will, sollte das in einer der regionalen Vorverkaufsstellen tun – das sind im Landkreis die Rigi-Alm in Hohenpeißenberg, die Bäckerei Sesar in Peiting, Peißenbuch in Peißenberg, das Weilheimer Sonnendeck, der Schongauer Löwenhof sowie das Autohaus Heuberger in Bernbeuren.
Das Ticket kostet 55 Euro. Online sind bereits alle Karten ausverkauft. Da die Parkmöglichkeiten am Festival-Gelände begrenzt sind und meist am späten Nachmittag bereits alles voll ist, wird es auch in diesem Jahr wieder den Shuttle-Service vom Hohenpeißenberger Bahnhof zum Festival im 20-Minuten-Takt geben.
Oldtimer und Musik aus den 50er und 60er Jahren
Eine Woche später, am 15. Juni, findet mit dem „Vintage Motor & Music Festival“ eine Ortschaft weiter das absolute Kontrastprogramm zur „Grünen Sonne“ statt. Denn dann kann man eine Reise in eine Zeit erleben, als die Musikwelt noch von Künstlern wie Elvis Presley oder Johnny Cash dominiert wurde: die 50er und 60er Jahre. Rund um die Peißenberger Tiefstollenhalle erwartet die Besucher aber ein Programm, das weitaus mehr als nur musikalische Unterhaltung bietet.
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Denn ein Highlight des Festivals, das 2012 aus einer spontanen Idee heraus entstanden ist, sind seit jeher die sauber herausgeputzten Oldtimer, die den Besuchern präsentiert werden. Dabei sein dürfen alle Fahrzeuge bis Baujahr 1975, erklärt Franco Colle von der Gasoline Gang, die das Spektakel organisiert. Ein weiterer Höhepunkt des Festivals ist die Händlermeile, bei der so ziemlich alles angeboten wird, was das Retroherz begehrt. Und wenn die Frisur gerade nicht passt, ist das kein Problem: Denn bei einem Herrenfriseur kann man(n) sich die Haare schön machen lassen.
Für die entsprechende Stimmung sorgen ab dem Nachmittag Musikbands wie „Road Shot“ aus Augsburg, die Countrymusik machen, oder die Lokalmatadoren „Floque & Roque“ aus Weilheim, die das Publikum mit Rock- und Popklassikern begeistern werden. „Wir bieten Entertainment in familiärer und friedlicher Atmosphäre“, so Franco Colle, „und der Eintritt ist frei“.
„Woodstock“ an der Ammer
Vom 11. bis 14. Juli sind in der Weilheimer Au die Hippies los – denn dann findet zum mittlerweile fünften Mal das „Komod“-Festival, eine Art „Woodstock“ an der Ammer, statt. Auch in diesem Jahr erwartet die Besucher wieder eine Mischung aus Workshops, Vorträgen und Musik. Mit dabei sind heuer unter anderem die Münchner Band „BeNUTS“, das DJ-Duo „Schlachthofbronx“ (ebenfalls aus München) oder „Acid Pauli“ – bürgerlich heißt dieser übrigens Martin Gretschmann und stammt aus Weilheim.
Neu in diesem Jahr ist, dass es vor Ort keine Karten mehr zu kaufen gibt – wer Tickets will, kann sich diese nun ausschließlich online besorgen. „Der Kartenverkauf läuft sehr gut“, sagt Christian Botsch, der gemeinsam mit der Firma „Free Mind Soundsystem“ das Festival organisiert. So ist das Vier-Tages-Festivalticket bereits ausverkauft. Ebenfalls ausverkauft sind die Tageskarten für Samstag, 13. Juli. Für Freitag gibt es laut Botsch noch rund 20 Karten, für Donnerstag und Sonntag sogar noch „reichlich Karten“. Am Sonntag steht auch heuer wieder der traditionelle Familien- und Kindertag an – hier warten Attraktionen wie Kinderbasteln oder eine Kletterwand auf die (kleinen) Besucher.
Bässe am Beckenrand: Das ist beim „Esconova Open Air“ am 20. Juli im Altenstadter Freibad geboten (wir berichteten). Auf drei Bühnen werden dann regionale und überregionale Bands und DJs wie „Brew Berrymore“ (eine Rock- und Indie-Band aus Regensburg) oder „Funk off“ (eine neunköpfige Musikgruppe aus Ingenried) den Partylöwen ordentlich einheizen. Tickets gibt es online oder in der Altenstadter Metzgerei Filser.
Musik und Berufsberatung in Peißenberg
Von der Schulband über die Indie-Rock-Gruppe bis zum Hip-Hop-Künstler und Tik-Tok-Star: Vielfältiger als das, was beim „hAMMERsound“-Festival am 26. Juli auf dem Peißenberger Festplatz geboten ist, geht es wohl kaum. Das Besondere am Festival ist auch der Bandcontest, der im Vorfeld stattgefunden hat. Dabei traten zahlreiche Musikgruppen in unterschiedlichen Orten der Region auf und warben jeweils um die Gunst der Zuschauer.
Drei Bands haben sich am Ende durchgesetzt und dürfen beim „hAMMERsound“ auf der großen Bühne stehen: „Open Vents“ aus Penzberg, „The Racoons“ aus Peiting sowie die Allgäuer Gruppe „Antipasti“. Ebenfalls mit dabei sind aber auch überregionale Bekanntheiten wie „Please Madame“, die bereits in der Pro7-Sendung „Circus Hallgalli“ aufgetreten sind, oder Rian, der schon mit Künstlern wie Max Giesinger oder Josh (“Cordula Grün“) getourt ist.

Neben der Musik steht beim „hAMMERsound“ immer auch ein gewisser pädagogischer Aspekt im Fokus: denn mit der Azubi-Meile soll dem vorwiegend jugendlichen Publikum ein bisschen bei der Berufsfindung geholfen werden. Unterschiedliche Unternehmen und Institutionen, von der Elektro-Firma über die Polizei bis zum Krankenhaus, informieren dort über sich und ihre jeweiligen Ausbildungsberufe. Der Eintritt für das „hAMMERsound“-Festival ist übrigens frei.
Im beschaulichen Böbing wird es wild
Den Abschluss des Festival-Sommers im Landkreis bildet das „Böbing Open Air“ am 9. und 10. August. „A lässige Nummer“ sei das Spektakel am Böbinger Sportplatz, wie Carolin Nuscheler vom Organisationsteam sagt – und das nun schon seit mehr als 35 Jahren. Damit ist das BOA der Oldie unter den Landkreis-Festivals.
Die Sounds, die einen dort erwarten, sind aber alles andere als altbacken. Denn musikalisch geht es zuweilen ganz schön wild im beschaulichen Böbing zu. So auch heuer wieder: Die Headliner-Band „The Mahones“ aus Kanada werden dem Publikum mit ihrem irischen Punkrock gewiss ganz schön einheizen. Ebenfalls laut sollte es mit „Serious Black“, einer Musikgruppe aus München, und ihren Power-Metal-Songs werden.
Doch Carolin Nuscheler ist wichtig, zu betonen, dass das BOA längst nicht nur rockige Klänge zu bieten hat: „Wir sind total breit gefächert.“ So sind etwa auch Fenzl, der Kontrabassist von „Django 3000“, oder die Party-Musiker vom „Kellerkommando“ heuer unter den insgesamt 18 Bands und Künstlern, die auf zwei sich gegenüber liegenden Bühnen performen werden.
Festival wird live auf Twitch übertragen
Der Online-Ticketverkauf für das „Böbing Open Air“ läuft bereits. Ab 10. Juni gibt es auch Tickets in regionalen Vorverkaufsstellen – dazu gehören das Weilheimer Sonnendeck, das Peißenberger Eiscafé Venezia, die Bäckerei Tralmer in Böbing, das Musikhaus Kirstein und das Modegeschäft Huber in Schongau, das Rottenbucher Kunstcafé sowie Funk Optik in Kinsau. Für das Tages-Ticket zahlt man 40 Euro, für das Zwei-Tages-Ticket 65 Euro.
Den Shuttlebus-Service zum Festivalgelände, der im vergangenen Jahr eingeführt wurde, soll es auch heuer wieder geben. Und zwar mit zwei Routen: Vom Weilheimer Bahnhof über Peißenberg und Hohenpeißenberg nach Böbing sowie vom Schongauer Netto-Kreisel über Peiting und Rottenbuch nach Böbing.
Übrigens: Wer das Festival von daheim aus verfolgen möchte, kann das tun. Denn wie 2023 wird das BOA auch heuer auf der Plattform Twitch live übertragen.