Trachtenkapelle präsentiert ihre erste CD: Was „für´s Ohrwaschl“
Der Polka-Titel „Die Kapelle hat gewonnen“ war Programm bei der CD-Präsentation der Trachtenkapelle Pähl im bis auf den letzten Platz besetzten Pfarr- und Gemeindezentrum PGZ. Lang anhaltender Beifall belohnte die Live-Darbietung aller zwölf Stücke von der CD „Für’s Ohrwaschl“.
Trotz gleichzeitig im TV laufender Champions-League hatten sich die Fans gehobener Blasmusik auf den Weg gemacht, um die erste CD „ihrer Kapelle“ zu feiern. Seit bereits 75 Jahren gibt es diese Formation, ohne die Veranstaltungen wie die Leonhardi-Fahrt, das Maibaum-Aufstellen, Jubiläen, kirchliche Anlässe oder Festzüge nicht denkbar wären.
Und das nicht nur in Pähl und Fischen. Im ganzen Oberland sind die zwanzig Musikerinnen und Musiker in Dirndl und Lederhosen gefragt. Besonders, weil sie viel mehr können als im Bierzelt mit „Hulapalu“ oder „Viva Colonia“ die Stimmung anzuheizen.
Davon durfte sich auch Bürgermeister Simon Sörgel überzeugen, dem Vorstand Andreas Graf das erste pressfrische CD-Exemplar überreichte. „Jetzt hat die Gemeinde eine musikalische Visitenkarte“, freute sich Sörgel, der mit einigen Gemeinderäten gekommen war. Einer saß nicht im Publikum, sondern auf der Bühne und spielte Flügelhorn: Martin Promberger, der Bruder des Kapellmeisters Leonhard Promberger. Der dirigigierte nicht nur, sondern moderierte auch mit Schalk und Charme.
Bei der Programmauswahl ihrer CD hatten er und seine Mitstreiter schlauerweise auf klassische und konzertante Märsche, Polkas und Walzer gesetzt und damit schon nach wenigen Stücken das Publikum auf ihrer Seite. „Die Kapelle hat gewonnen“ kennt man übrigens auch in der Gesangsversion „Heut ist unser Hochzeitstag“. Passend zur schmackigen Bewirtung im PGZ ertönte die „Feinschmecker-Polka“, bekannt geworden durch den „König der Blasmusik“ Ernst Mosch und seinen Original Egerländer Musikanten.

Ebenso wie der Marsch „Musik Musik“ als erstes Stück auf der CD. Auch an die Erfolgshits von Slavko Avsenik und seinen Original Oberkrainern haben sich die Pähler mit „A Krainer is meiner“ angelehnt. Von Hans Krinner jun., einem der bekanntesten Blasinstrumentenbauer Deutschlands, stammt das Bravourstück „Aufwind“, mit dem die Musiker live besonders brillieren konnten.
Den Walzer „Augenstern“ hat Tango-Spezialist Herbert Pixner eigentlich für seine steirische Harmonika komponiert. Er würde applaudieren, könnte er die gelungene Blasmusik-Adaption der Trachtenkapelle Pähl hören. Mit der Polka „Die letzte Runde“, dem Finaltitel auf der CD, war noch lange nicht Schluss im PGZ. Die Musiker hatten etliche Zugaben vorbereitet, bevor der Run auf die CDs losging.
Produziert wurde die silberne Scheibe übrigens im Dachgeschoss der „Kleinen Schule“ in der Eichbergstraße, dem Übungsraum der Trachtenkapelle. Lukas Bruckmeyer war mit seinem mobilen Tonstudio aus Forheim/Donau-Ries angereist. Damit können von der Aufnahme bis zur fertigen Mischung sämtliche Arbeitsschritte einer Produktion vor Ort erledigt werden.
Bei Konzerten erhältlich
So entfielen für die Pähler Musiker Reise- und Übernachtungskosten. Schließlich haben sie die CD selbst finanziert, wobei sich auch einige Spender großzügig zeigten. Zweieinhalb hochkonzentrierte Tage dauerten die Aufnahmen. Die Arbeit hat sich gelohnt, so die einhellige Meinung der ersten Fans, die die CD schon komplett gehört haben. Künftig werden die CDs für 15 Euro bei Auftritten der Trachtenkapelle angeboten, sind aber auch bei ausgewählten örtlichen Geschäften in Pähl und Fischen erhältlich, wie bei der Präsentation mitgeteilt wurde.